45. Nils

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Nils

017757173524, mal wieder habe ich seine Nummer angerufen, es ist erstaunlich das ich sie trotz der ganzen Zeit immernoch auswendig kann. Noch erstaunlicher ist allerdings das Leon ran gegangen ist und mir tatsächlich gewährt zu ihm zu kommen.

Es war eine scheiß Idee Leon anzurufen nachdem Tami mir gesagt hat das sie schwanger ist, aber ich habe nur ihn, nur er ist wirklich immer für mich da. In meinem momentanen Zustand kann ich mich eigentlich nicht vor ihm blicken lassen, fast die ganze zeit habe ich geheult, geheult weil Tami schwanger ist, weil ich Leon am verliern bin und es nicht rückgängig zu machen ist.
Viel zu stark trete ich das Gaspedal meines Autos durch und Rase nur so über die Straßen, ich muss zu ihm, zu meinem Safe Place, auch wenn es sich beschissen anfühlt mit dieser art an problem zu ihn zu gehen.

Vor Nervosität zitternd stehe ich vor Leon's Wohnheim Tür, Zimmernummer 77. Zögerlich klopfe ich an, mein Blick aufgerichtet auf die Höhe in der sich normalerweise unsere blicke treffen. Als sich die Tür öffnet verlässt mich der Mut, meinen Blick senke ich zum Boden und die Angst überkommt mich erneut. Selbst aus dieser Entfernung verneheme ich seinen mir alt so bekannten Geruch und unverzüglich fühle ich mich sicherer.

Mit neuen Mut der zwar jämmerlich ist richtet sich mein Blick langsam auf, als sich unsere Augen treffen schaue ich in sein rechtes Auge, das dunkle braun beruhigt mich und wenn ich in sein leuchtendes blaues Auge schaue, ist da diese unermässliche Anspannung zwischen uns. Ehe ich mich versehe ziehe ich Leon in eine feste Umarmung, mein verheultes Gesicht verstecke ich indem ich es feste gegen seine muskulöse brust drücke. Leise spreche ich die so surrealen Worte aus, das Tami schwanger ist, sie sind sogar so leise das Leon es nichtmal hört.

Es fühlt sich so an als hätte ich schon immer in diesen Starken muskulösen Armen gelegen die mich sanft umschlingen.
Zärtlich ertönt Leon's tiefe Stimme, die mich bis aufs Knochenmark erregt, ich habe sie so unendlich lange nicht mehr gehört und habe beinahe vergessen welche Wirkung ihr Klang auf mich hat.
"Nils, was hast du gesagt?"

Leise verlassen diese schrecklichen worte meine Kehle, "Sie ist schwanger, Tami ist schwanger." Sofort packt Leon mich leicht an den Schultern und drückt mich ein stück von sich weg. Ich schaue erneut in seine so faszinierenden Augen, diesmal spiegeln sie weder Ruhe noch ein knistern zwischen uns wieder, sie sind einzig und allein voller Schock erstarrt.

Irritiert und unglaubwürdig spricht er aufmunternd zu mir, "Du wirst Vater, wow das ist krass. Ich freu mich für dich, für euch. Ihr werdet tolle Eltern werden."  aber hinter diesen Worten sehe ich deutlich die Enttäuschung in seinen sonst so funkelnden Augen.

"NEIN! Nein!" Anfänglich schreibe ich, doch nach dem ersten schrei Falle ich zurück in mein Loch voller Kummer und selbstmitleid und bringe ich nurnoch ein verzogenes Nein zur Aussprache. Dabei sammeln sich Tränen in meinen Augen, das ich überhaupt noch welche übrig habe grenzt an ein Wunder.

Ich muss es ihm sagen, spätestens jetzt bin ich ihm eine Antwort schuldig, unwissend wie ich es zur Aussprache bringen soll stammel ich vor mich hin.
"Ich liebe dich! Ich wollte das mit Tami beenden, bevor es Ausmaße annimmt die ich nicht kontrollieren kann." Jetzt ist es raus, das ich ihn liebe, das ich alles ändern würde wenn ich könnte und das ich ihn verdammt nochmal liebe.

Erschöpft vom Tag, vom weinen, von meinen eigenen Worten verliere ich mich wieder in Leon's brust. Wie gerne würde ich alles was in der letzten Zeit passiert ist genauso vergraben wie ich gerade mein Gesicht an seine brust anlehne. So stark wie möglich umarme ich Leon, in der Hoffnung das es irgendwas ändert.

Seine tiefe Stimme ist es erst die mich aus meinem Trauerspiel für einen kurzen Moment zurück in die Realität holt.
"Komm erstmal rein, hier draußen zu stehen macht es nicht besser. Du kannst mit mir immer über alles reden, ich bin immer für dich da, auch wenn wir nicht mehr das sind was wir mal waren." Er zieht mich in die kleine Wohnung rein, schließt die Tür hinter sich und läuft durch in die Küche, wo er wieder zum halten kommt und ich ein weiteres mal für heute zu der Ehre komme seine göttliche Stimme zu vernehmen.

Das Treiben zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt