16. Leon

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Leon

Einfach so erzähle ich Nils fast alles über mich und meine Beziehung zu Anastasia. Er weiß jetzt was sie mir bedeutet, das sie Krank ist, sich selbst verletzt und bereits einige Male Suizid begehen wollte. Ihr Leben ist ein einziges Desaster und macht meins ebenfalls zu einem. Dennoch ich bin das einzige was sie noch hat, der einzige der sie notgedrungen noch am Leben hält.

Er weiß sogar über die on-off-Beziehung von uns bescheid, dabei  ist unsere Beziehung eine einzige Lüge. Ich habe viel zu spät erfahren das sie Psychisch Krank ist, mir ist es so lange nicht aufgefallen, sie hat dieses Leid lange alleine ertragen müssen. Viel später habe ich ihre Narben auf ihren Armen gesehen, dann hat sie mir alles gestanden, das sie sich vorstellt ihr Leben zu beenden. Es war ein Schock für mich und ich wollte dieser hilflosen Seele helfen, dem Menschen helfen der einst meine beste Freundin war, auch wenn ich sie zu dem Zeitpunkt nicht erkannt habe.

Per Zufall habe ich herausgefunden das sie schon lange in mich verliebt ist, tja um ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben hat das eine zum anderen geführt und wir sind zusammen gekommen. Das schlimmste ist das Ann nicht weiß das ich sie nicht wirklich Liebe, ich belüge sie dabei vertraut sie mir ihr Leben an. Ich fühle mich wie der schrecklichste Mensch der Welt, was ich wahrscheinlich auch bin. Während sie allein zuhause ist und sich wer weiß was antut bin ich bei Nils, er ist eigentlich Irgendein random Typ den ich kennen gelernt habe, aber er lässt mein Herz höher schlagen.

Blondi hat mich dazu gezwungen das ich in meinem Bett schlafen muss und er die Couch nimmt, was ein Spinner dabei muss ich morgen so wie immer früh raus, ich hoffe ich wecke ihn nicht dabei.

Es tut gut wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen und mein Rücken dankt es mir auch, die Couch auf dem Schrottplatz ist genauso hart und unbequem wie die in meinem Wohnzimmer. Dementsprechend plagen mich seitdem Nils bei mir wohnt Rücken schmerzen, was allerdings auch durchaus an meiner Arbeit liegt. Reifenwechsel, Motor ausbauen und sämtliche andere Sachen auf dem Schrottplatz verschleißen einfach den Körper.

Am Morgen versuche ich mich so ruhig es geht zu halten, frisch geduscht Wander ich leise am Wohnzimmer wo Nils schläft vorbei in die Küche. Wie jeden Morgen Brate ich mir ein Rührei und  mach mir ein Nutella Brot. Meine Bemühung leise zu sein war vergebens, Nils steht mit verwuschelten Haaren, trüben Blick vor mir in der Küche. Um so wacher er wird um so größer werden seine eben noch kleinen Augen, ich stehe nicht Absichtlich Oberkörper frei vor ihm, wirklich nicht. Es ist einfach meine morgen Routine das ich erst Dusche mir eine Hose anziehen, mir dann etwas zu essen mache und danach erst ein Shirt über ziehe, das könnte eventuell daran liegen das ich um 5 Uhr Morgens nicht in der Lage bin ganz normal zu essen und zu 99 Prozent etwas auf meinem Shirt landet.

Ausrede hin oder her, ich genieße seinen Blick trotzdem, langsam kommt auch Blondis Verstand hinterher und seine Gehirnzellen fangen an zu arbeiten. "Ähhhmmm Morgen." Ruckartig wendet er sich von mir ab und geht, er kann einfach nicht dazu stehen das es ihn gefällt mich zu betrachten. Ich rufe ihn noch ein "Guten Morgen" hinterher unwissend ob er das vernommen hat.
Nils verschwindet wahrscheinlich ins Badezimmer, also Frühstücke ich alleine, wie immer. Da ich absolut nicht der Mensch bin der sich ruhig an den Tisch setzen kann um etwas zu essen, laufe ich durch die Wohnung während des essens.

Mit dem Nutella Brot in der Hand suche ich mein Handy, wahrscheinlich hab ich es im Bad vergessen, ohne nachzudenken stürme ich das Badezimmer.
"Fuck Leon was machst du hier?!" Nils schreit mich geschockt an und wickelt Hecktisch ein Handtuch um seine Hüfte.
"Mein Handy sorry." Mehr oder weniger gut entschuldige ich mich bei ihm, meine Entschuldigung ist ihm gleichgültig, was vielleicht daran liegen könnte das ich seinen freien Oberkörper betrachte. Seine Haut ist genauso blass und unschuldig wie seine Blonden Haare. Das einzige was im Kontrast zu seinem reinen aussehen steht ist die lange Narbe die zwischen seiner Brust verläuft. Ich hab tatsächlich schon gegoogelt woher so eine Narbe kommen kann doch Google hat mir wirre antworten gegeben die vorne und hinten keinen Sinn machen.

"Leon die Nutella?" Nils leicht genervt Simmer ist es die meinen Blick erhebt, fragend schaue ich in seine blauen Augen. Was soll den mit der Nutella sein? Morgens stehe ich deutlich mehr auf dem Schlauch als sonst, Nils hingegen wirkt hellwach. Da von mir keine Reaktion kommt agiert er.
Sein Zeigefinger nähert sich mir, dann streicht er kurz über meine Brust auf der ich ausversehen etwas Nutella geklettert habe.

Mit dem süßeste lächeln überhaupt leckt er die schokolade von seinem Finger. Ok das ist der Zeitpunkt andem ich gehen sollte um mich nicht auf ihn zu stürzen. Mit viel zu dreckigen Gedanken was ich am liebsten mit ihn machen würde verlasse ich meine Wohnung.

Der Schrottplatz nimmt fast meinen ganzen Tag ein, naja das war ja noch nie anders. Meine Ruhe wird von meinem Klingelnden Handy gestört, als ich sehe wer der Anrufer ist entkommt mir ein genervtes stönen. Ich gehe ran und Lee's undeutlich Stimme ertönt in meinen Ohren, "Leon, du kommen in Autohaus,  jetzt?! Nils dich ablösen kommen und du dann mein Auto nimmst und auf Hebebühne setzen. Reifen neu machen."
Diesem Japaner fällt auch immer etwas neues ein, ich bin eindeutig sein persönlicher Laufbursche geworden. Na dann mal los, ab ins Autohaus.

Dort angekommen entgegnet mir Lee, "Ich fahre Auto weg, du hier bleiben." Und zack bin ich alleine, dieser Mann ist wirklich unmöglich. Stumm sitze ich meine Zeit am Tresen des Autohauses ab. Nach langem Warten öffnet sich das erstmal heute die Eingangstür, meine Augen reißen sich von meinem Handy los und ich schaue hoch. Es ist weder Lee noch ein Kunde der Eintritt, es ist Blondi auf dem ich meine volle Aufmerksamkeit lege.

"Oh hallo Leon." Seine Verwunderung über meinen Aufenthalt hier ist ihn ins Gesicht geschrieben, schade ich würde mir gerne noch länger sein schönes Gesicht ansehen. Doch wenn bis heute Abend die Reifen von Lee's Auto nicht gewechselt sind wird er Stink sauer sein. "Heyy, du übernimmst ab jetzt, ich fahr mit Lee's Wagen zum Platz und Wechsel die Reifen. Lee ist wo auch immer."

"Mhhh ok." In seinen mir so vertrauten Augen scheint in diesem Moment Einsamkeit zu liegen, es ist so als würde er mich mit seinen Augen förmlich an betteln zu bleiben. So als würde seine persönliche Begierde einzige und allein nach mir verlangen.
Es ist sicherlich nur eine Wunschvorstellung von mir, er würde mich nicht auf so eine billige Art und Weise anbeten ihm Gesellschaft zu leisten.
Meine Gedanken steigen mir heute zu Kopf, raus hier, ich muss ganz schnell raus hier.

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Ob momentan mir andere Buch Ideen im Kopf rum spucken? Jap und ich verliere dadurch die Lust dieses Buch zu schreiben.

Aber so geht es mir immer im laufe eines Buches, eine sehr negative Eigenschaft meinerseits.🥲

Das Treiben zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt