Das Treiben zwischen uns

14. Leon

Leon

Um 5 Uhr beginnt mein Tag, so schnell wie möglich geh ich duschen und ziehe mich an, mein lieblings Frühstück aus Brot, Speck und Rührei mache ich fertig, doch diesmal für zwei.
Auf einen Teller dem ich ein Zettel beilege richte ich Nils Frühstück her, ich hoffe er mag es.

Bis zum Nachmittag arbeite ich ohne Pause auf dem Schrottplatz und Schlachte die Autos auseinander, ich merke garnicht wie die Zeit vergeht und dann ist auch schon Mia da um ihren Dienst zu übernehmen. "Hey Lion, hier." Damit drückt sie mir etwas kaltes in den Nacken, mit zwei Wassereis in der Hand lächelt sie mich an.

"Lass das, ich mag es nicht wenn du mich so nennst." Seitdem Mia weiß das ich diesen Namen hasse zieht sie mich regelrecht Damit auf.
"Halt die Klappe und iss." Wir setzen uns auf die Terasse vor dem Büro, unsere blicke schweifen über dem Schrottplatz, "Du liebst diesen Ort, nicht wahr?" sie nimmt mir die Worte aus dem Mund, ja hier fühle ich mich sicher, abgeschottet von dem Rest der Welt.

"Ja schon, hier ist kein Netz, niemand der einen nervt oder Anruft." Auf Mia's Lippen legt sich ein freches grinsen, "Außer Lee."

"Ja außer Lee, er nervt einen des öfteren." Die Sonne brennt auf meiner Haut und ich lebe ausnahmsweise genau in diesem Moment und denke nicht an die Vergangenheit oder Zukunft, falls ich überhaupt eine Zukunft habe.

"Und wie läuft es mit diesem Nils?" Was woher weiß sie von Nils? Mein geschockter Blick ist nicht zu übersehen, Mia fängt ohne Aufforderung an weiter zu reden. "Was dachtest du das ich es nicht raus bekomme? Lee hat mir gesagt das du Lebendiger bist seitdem Nils im Autohaus Arbeitet. Du magst ihn, komm sag es, du magst ihn." Wie wild fängt sie an mich zu kitzeln, ich Falle in einen lachkrampf wie schon lange nicht mehr.

Ja ich mag ihn, aber das würde ich Mia niemals gestehen, zumindest jetzt noch nicht.

"Ach Lee hat mich angerufen auf den weg nach hier, du sollst dich um einen rohrbruch im Autohaus kümmern, er ist nicht da aber Nils zeigt dir wo der bruch ist." Ich springe von der Terasse auf und ziehe meinen Motorradschlüssel aus meiner Hosentasche, die Gelegenheit zu ihm fahren zu müssen lasse ich mir nicht entgehen.

"Eyy Leon, gib mir den Schlüssel dann schließ ich nachher ab, vielleicht braucht das ja etwas länger." Mia, du und deine dreckigen Gedanken immer, ich werde ihn sicherlich nicht im Autohaus ficken, wie gut das sie nicht weiß das Nils momentan irgendwie bei mir wohnt, das würde meine Situation um einiges verschlimmern.

Der Abstand zu Mia wird immer größer und ich bin fast am Tor angekommen als letztmalig ihre Stimme ertönt. "Leon! Viel Spaß." Ich zeige ihr den Mittelfinger, fick dich Mia. Nein ich werde mich nicht hinreißen lassen, ich mache meinen Job und Nils seinen.

Ich ziehe meinen Helm auf und steige auf meine Maschine, den Motor gestartet fahre ich die leere Landstraße entlang, dieses gefühl ist so befreiend, als könnte mich nichts aufhalten. Ich liebe es Motorrad zu fahren unteranderem weil die Maschine Sprit sparrender als Autos ist. Meine Maschine kommt erst vor dem Autohaus wieder zum halten, sorgfältig stelle ich sie ab und ziehe meinen Helm aus. Einmal wuschel ich mir durchs Haar, dafür liebe ich das fahren nicht, das es die Haare zerstört ist ätzend.

Bevor ich rein gehe schaue ich ins Fenster und richte nochmal meine Frisur, shit, mein Unterbewusstsein möchte ein gutes Bild vor Blondi abgeben, das ist nicht gut.
Ich bin nichtmal zwei Schritte die Tür rein da werde ich schon überstürzt empfangen, "Leon, Hilfe. Der rohrbruch, es ist überall Wasser." Nils packt mein Handgelenk und zieht mich hinter sich her, er schleift mich in einen der Abstellräume der mittlerweile unter Wasser steht.

"Fuck Lee und seine scheiß Einstellung das das schon so geht." Wütend fluche ich vor mich hin und vergesse das Nils auch noch da ist. Zuerst muss ich den Hauptwasserhahn abstellen damit der Raum nicht noch mehr voller Wasser läuft. In der Ecke erblicke ich den Hahn, toll das wird nass für mich, mit äußerster Kraft schaffe ich es nur die Wasser Zufuhr zu schließen. Als endlich das Wasser aufhört unkontrolliert aus den rohern zu laufen atme ich erleichtert auf.