Leno x Ter Stegen

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Für MariSera

Pov. Marc

Diese ständigen Streitereien mit Bernd zerren wirklich an meinen Nerven. Immer wieder muss ich mich mit ihm streiten, obwohl das keiner von uns beiden wirklich will. Die Jungs in der Mannschaft sind dann immer total genervt von uns, weil wir uns immer wieder in den Haaren liegen. Bernd und ich sind dann selber immer traurig, genervt und einfach schlecht gelaunt.

Und das alles nur weil Bernd und ich zu feige sind den Jungs zu sagen, das wir in einer Beziehung sind. Bernd und ich sind seit ungefähr sechs Jahren zusammen und wir haben uns bisher einfach nie getraut es irgendwem zu erzählen. Die Angst nicht akzeptiert zu werden und von allen gehasst zu werden ist bei uns beiden einfach zu groß. Da ist es für uns beide der einfachere Weg alle im Glauben zu lassen, das wir uns beide absolut nicht leiden können. Auch wenn es beide unsere Gefühle verletzt.

In solchen Momenten fühlt man so viele Emotionen. Angst, Trauer, Enttäuschung. Aber auch Wut. Wut auf alle Menschen die einen das Gefühl geben das man sich für etwas schämen muss, für dass man sich eigentlich nicht schämen müsste. Und Schuldgefühle. Schuldgefühle gegenüber Bernd, weil ich mich nicht traue den anderen die Wahrheit zu sagen und in dieser Situation nicht stark genug für uns beide bin.

Und mit genau diesem Moment fühle ich all diese Dinge, während ich mich im Hotel in meinem Bett im Selbstmitleid bade. Bernd und ich haben nämlich vor ein paar Minuten wieder einen Streit vorgetäuscht, woraufhin ich in unser Zimmer gegangen bin und Bernd nach draußen. Wir müssen ja so tun als würden wir nicht gerne in einem Zimmer zusammen sein. Verzweifelt vergrabe ich mein Gesicht in dem Kissen von Bernd und atme tief durch. Sein Geruch haftet am Kissen und gibt mir ein wohliges Gefühl.

Lange Zeit liege ich einfach im Bett. Einige Zeit döse ich etwas vor mich hin, bis ich höre wie die Tür geöffnet wird und sich eine Person neben mich legt. Sofort drehe ich mich um und sehe Bernd, der mir ein liebevolles Lächeln schenkt.„Hey" flüstere ich leise.„Hey" sagt er genauso leise zurück und gibt mir einen Kuss auf meine Stirn. Es vergehen ein paar Minuten in denen wir uns einfach nur anschauen.„Mark?"„Hm" brumme ich.„Ich möchte das so nicht mehr" sagt mein Freund, was mir den Atem stocken lässt und mir Tränen in die Augen treibt.„Was? Willst du etwa Schluss machen?" Hauche ich ungläubig.„Oh Gott nein. Nein mein Schatz ich will nicht Schluss machen. Aber ich will einfach nicht mehr so tun als ob wir uns hassen" erzählt mir der Ältere. Ich weiß ich habe unfassbare Angst davor, aber ich will mich nicht mehr verstecken. Das habe ich jetzt lange genug getan. Tief atme ich nochmal durch und schaue Bernd dann tief in die Augen.„Das möchte ich auch" stimme ich ihm zu.

„Also wollen wir uns vor den anderen Outen?" frage ich Bernd und sehe ihn erwartungsvoll an.„Ja also natürlich nur wenn du das auch möchtest. Wenn du doch noch nicht dazu bereit bist dann ist das kein Problem dann warten wir noch ein bisschen" stammelt Bernd und wird sogar ein wenig rot dabei. Leicht lehne ich mich nach vorne und hauche ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, womit ich ihn verstummen lasse.„Wir können uns gerne vor den anderen Outen. Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken und nicht mehr so tun als würden wir uns hassen" lächel ich.„Gut dann lass es uns machen. Gleich beim Abendessen" meint Bernd mit fester Stimme und zustimmend lächel ich ihn an.

Gemeinsam stehen wir mit verschränkten Händen vor der großen Tür zum Essenssaal. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich habe total weiche Knie. Aber nicht nur ich bin wahnsinnig nervös, auch Bernd merkt man die Nervosität an.

Ein letztes Mal lächeln wir uns an und küssen uns, bevor wir die Tür öffnen und in den Essenssaal eintreten. Augenblicklich ist es still und wir werden von unseren neugierigen Teamkollegen angeschaut.„Okay Leute ähm, also Marc und ich wir sind ein Paar. Wir haben uns nie gehasst. Die Wahrheit ist das wir einfach unfassbare Angst hatten es euch zu sagen, aber wir wollen uns nicht mehr verstecken"„Genau und wenn jemand ein Problem damit haben sollte, dann soll er es uns persönlich sagen und nicht wie 15 jährige Teenager hinter unseren Rücken lästern" berichten wir unserer Mannschaft, die uns überwiegend mit einer positiven Ausstrahlung ansieht.

„Oh also das kommt überraschend, aber ich denke das wir alle kein Problem damit haben werden"„Das stimmt. Außerdem freuen wir uns sehr für euch" solche und weitere Kommentare bekommen wir als Reaktion, was uns lächeln lässt und die Anspannung aus dem Körper jagt.

Zum Glück haben sie gut auf unser outing reagiert. Man muss sich nur trauen und sich öffnen.


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Hat lange gedauert aber hier ist endlich wieder ein Kapitel. Auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin. Hoffe er hat euch gefallen.

Fußball one Shots bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt