Inspiriert bei urmom1988
Pov. Julian
Lachend unterhalte ich mich im Moment mit Marco während wir zusammen zu den Kabinen gehen. Wir sind ausnahmsweise mal die Ersten und haben auch einen guten Vorsprung zu den anderen. Marco musste mir nämlich unbedingt erzählen was Scarlett und seine Tochter Emily angestellt haben. Sie beiden haben nämlich zusammen gebacken als Marco nicht zu Hause war und als er dann nach Hause gekommen ist war die ganze Küche voll mit Mehl und mittendrin Emily und Scarlett. Das klingt für mich wirklich nach der perfekten Bilderbuchfamilie. Vater, Mutter und ein Kind. Und jetzt bekommen sie sogar ihr zweites Baby. Die Zeit vergeht so unfassbar schnell.
Und so eine Bilderbuchfamilie möchte ich auch gerne haben. Klar ich habe Edin und bin mehr als glücklich mit ihm. Außerdem haben wir zwei Hunde, Nala und Cookie. Aber ich hätte schon gerne Kinder. Edin und ich habe bisher aber nicht darüber gesprochen, vielleicht sollte ich es bei dem älteren mal ansprechen. Klar wir sind gerade beide aktiv in unseren Karrieren, aber sobald halt einer aufhört kann man ja mal über ein Kind oder zwei nachdenken.
„Marco komm mal" rief Mats unseren ehemaligen Kapitän zu sich.„Geh schon mal vor" meint Marco und klopft mir auf die Schulter. Anschließend geht er wieder ein paar Schritte zurück zu den anderen, während ich einfach weiter gehe. Nur wenige Meter später kam ich am Gebäude an. Ich öffnete die Tür und trat ins Innere ein. Ein extrem lauter Knall ertönt direkt neben meinem Ohr und ich bekam irgendwas hartes gegen den Kopf, was bei mir sofort alle Lichter ausschaltet. Das ging alles so schnell das ich gar nichts dagegen machen konnte. Auch die geschockten Schreie von meinen Teamkollegen bekomme ich nicht mehr mit.
Das nächste mal als ich meine Augen öffne ist es unfassbar hell und überall ist es weiß. Bin ich tot? Ist es deswegen auch so still? Fühlt es sich so im Himmel an? Ist das hier überhaupt der Himmel? So viele Fragen schwirren mir durch meinen Kopf, auf die ich nur zu gerne eine Antwort hätte.
Leicht drehe ich meinen Kopf und bemerke dadurch das ich im Krankenhaus im Bett liege. Meine Familie und mein Freund sitzen verteilt im Raum. Als sie sehen das ich wach bin fangen sie an zu lächeln, meine Mutter fängt sogar an zu weinen, und kommen auf mich zu. Ich sehe das sich die Lippen von meinem Freund bewegen, aber ich höre ihn nicht. Verwirrt schaue ich ihn an. Ich kann Edin nicht hören. Ich höre gar nichts. Als mich diese Erkenntnis traf, fangen an sich Tränen in meinen Augen zu sammeln. Ich setzte mich auf und spüre einen leichten Schmerz in meiner Schulter, die mit einer Schlinge gestützt wird.
„Ich kann nichts hören" rief ich. Durch meine Kopfstimme hörte ich was ich sagte, aber in meinen Ohren kam nichts von meinen gesagten Worten an. Das verpasste mir noch einen Schlag. Ich konnte mich nicht mal selbst hören.„Ich kann nicht hören" schrie ich verzweifelt und einzelne Tränen liefen meine Wangen runter. Immer wieder wiederholte ich diese Worte, bis Edin mein Gesicht in seine Hände nahm und mir sanft mit den Damen über meine Wange streichelt. Er hat ebenfalls Tränen in den Augen und schaut mich mit einem traurigen Blick an. Sanft küsst er kurz meine Stirn und dreht sich dann zu Jascha um. Dieser holt ein Block und einen Stift raus und gibt beides Edin. Eilig schrieb dieser etwas auf und reichte mit kurzerhand den Block.„Juli es tut mir so unendlich leid. Es gab einen Anschlag beim Trainingsgelände. Eine Explosion. Die hat deinen Ohren so sehr geschadet das du taub geworden bist. Tut mir leid Baby" schnell lese ich das geschriebene und wieder traten mir Tränen in die Augen.„Ich will wieder hören" schluchze ich und werde sofort von Edin in den Arm genommen. Mein Gesicht vergrabe ich in seiner Schulter. Ich kann nicht zu meiner Familie gucken. Sie gucken mich alle so mitleidig und traurig an und weinen tun sie auch, das weiß ich genau. Ich spüre wie sich ein weiteres paar Arme um mich legt. Leicht schaue ich auf und sehe meine Mama die mich ebenfalls in den Arm nimmt. Traurig lächelt sie mich an und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich löse mich von Edin und drehe mich zu meiner Mutter um mich in ihren Armen zu verkriechen, wobei ich verzweifelt schluchze. Auch Papa, Jannis und Jascha nehmen mich in den Arm. Ich glaube sie wollen mir so zeigen das sie für mich da sind. Sanft streicht Mama mir durch meine Haare und wiegt mich leicht hin und her. Das hat Mama schon früher gemacht um mich und auch Jannis und Jascha zu beruhigen. Das ganze weinen hat mich so sehr erschöpft, dass ich in den Armen meiner Mutter, wie ein kleines Kind, einschlafe.
Als ich das nächste mal wach werde ist es entweder immer noch hell oder schon wieder. Genau kann ich es nicht sagen. Das Geschehene konnte ich immer noch nicht ganz realisieren. Müde gucke ich mich um und entdecke Edin, der auf einem Stuhl neben meinem Bett sitzt und mich leicht anlächelt, als er sieht das ich wieder wach bin. Kurz beugt er sich vor und gibt mir einen Kuss, welchen ich erwidere. Anschließend nimmt mein Freund sich wieder den Block und beginnt eilig zu schreiben.„Wie geht's dir?" steht auf dem Block.„Ich weiß nicht" antworte ich und sehe wie Edin das Gesicht verzieht und sich die Ohren zu hält.„War ein bisschen zu laut" schreib er. Betrübt sehe ich ihn an.„Tut mir leid" sagte ich jetzt hoffentlich leiser.„Das kriegen wir schon hin" antwortete Edin und lächelt mich danach an.„Ich bin immer da für dich" schreib er noch auf.
Ich hoffe das ich das irgendwie wieder hinbekomme. Es ist so komisch nichts zu hören. Ich werde nie wieder Musik hören können, nie wieder normal eine Serie gucken können denn jetzt benötige ich immer einen Untertitel und ich werde auch nie wieder die Stimme von meiner Familie und meiner Freunde hören.
Werde ich so überhaupt Fußball spielen können? Klar ich kann bestimmt noch spielen, aber noch als Profi? Ich kann bei den Besprechungen nicht zuhören. Ich höre nichts wenn meine Mitspieler mir etwas über den Platz zurufen und die Pfeifen von den Schiedsrichtern kann ich auch nicht hören. Also kann ich weiter für den BVB spielen?„Kann ich weiter beim BVB spielen?" Frage ich Edin also. Vielleicht hat er ja eine Antwort für mich. Immerhin ist er der Trainer.„Ich weiß es nicht. Aber wir versuchen alles damit du weiter für uns spielen kannst" war seine Antwort darauf. Er kann es mir also auch nicht sagen.
Wir haben uns noch eine Zeit lang weiter unterhalten, naja wenn man das als Unterhaltung zählen kann, und haben genauso viel gekuschelt. Ich brauche diese Nähe zu ihm einfach gerade.
Wie erkläre ich das den anderen? Oder wissen sie es vielleicht schon?„Wissen die Jungs es schon?" Frage ich meinen Freund, der allerdings den Kopf schüttelt. Das wird also ein ziemlicher Schock für die Jungs werden. Vor allem weil wir nicht wissen ob ich weiter mit ihnen zusammen spielen kann.
Nachdenklich und mit Tränen in den Augen liege ich im Arm von Edin. Denke darüber nach wie es weiter geht. Wie ich weiter mache mit meinem Leben. Sanft streicht mir Edin durch meine Haare und lächelt mich mit einem so liebevollen Lächeln an. Leicht lächel ich ihn an und küsse ihn kurz. Anschließend lege ich mich wieder bequem hin und genieße einfach das Edin für mich da ist.
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Fußball one Shots bxb
FanfictionBxb One Shots über Fußballer. Mehr muss man nicht sagen