Kapitel 1

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Pov Chan

>>Ich denke, ich habe mich falsch ausgedrückt. Bezahl deine Schulden bis Mittwoch heißt, dass das Geld bis Mittwoch auf meinem Tisch oder meinem Konto liegt. Ist das Geld nicht da, gibt's andere Probleme für dich als das fehlende Geld bei mir. Ist das jetzt klar genug?!<<

Genervt knirschte ich mit den Zähnen. Dieser Kunde treibte mich heute in den Wahnsinn und der verdammt schlechte Blowjob den ich gerade bekam, machte es wirklich nicht besser.

Ich wollte mein Geld und Befriedigung, doch beides würde ich an diesem Abend wohl nicht mehr bekommen. Super. Da macht das Leben gleich viel mehr Spaß.

Frustriert stöhnend schmiss ich das Handy in die Ecke des Sofas und drückte den Kopf von meinem Schwanz weg.

>>Schon gut kleine, ich muss mich konzentrieren Sweatheart<<, versuchte ich das Mädchen loszuwerden, ohne ihre Gefühle zu verletzen.
Konnte sie ja nichts dafür, dass sie so schlecht war in dem was sie tat. Hoffentlich stellte sie sich in der Bar unten wenigstens besser an. Ansonsten sollte sie ihr Taschengeld woanders verdienen.

Sichtlich nervös nickte das Mädchen, rückte ihre runde Brille einmal zurecht und verschwand leise entschuldigend aus meinem Büro.

Hatte wohl nicht so gut geklappt mit dem schonend beibringen. Was soll's.

Die Hose wieder verschließend machte ich mich auf dem Weg zu meinem Schreibtisch und ließ mich in den mit Leder bezogenen Stuhl fallen, um mich dem drastischeren meiner Probleme zu widmen. Es ist 21:47 Uhr und ich will bis spätestens 23:59 Uhr mein Geld sehen, sonst wird er sich selbst im totalen Bankrott wiedersehen und vor dem Supermarkt um jeden kleinen Penny betteln.

Wie ich mein anderes Problem lösen würde, konnte ich mir später noch überlegen.

An meinem Laptop öffnete ich eine Datei mit einigen privaten Daten meines Kunden, als ich lautes Gröhlen und das plötzliche aufreißen meiner Tür wahrnahm.
>>Eyo Channie-lein was schaust du so finster drein?<<

Na super. Jisung hatte ich natürlich genau jetzt gebraucht.

Mit hochgezogener Augenbraue sah ich zu meinem Kindheitsfreund, bei dem ich mich bis heute frage, wie zur Hölle wir überhaupt Freunde geworden sind.

Lässig lies er sich aufs Sofa fallen, mit einem Bier in der Hand und fing an eine Zigarette aus der Jackentasche zu kramen. Doch bevor er sie sich selbst zwischen die Lippen steckte, hielt er sie mit fragendem Blick in meine Richtung.

Mit einem seufzen nahm ich diese dankend an, um im nächsten Moment mit einem Feuerzeug beworfen zu werden.
>> Sag doch wenigstens Bescheid bevor du wirfst du Vollidiot.<<

>>Sorry bro<<, kam es nur von ihm. Bereits mit einem weiteren Feuerzeug ausgestattet, zündete er sich seine eigene Zigarette an. Kopfschüttelnd tat ich es ihm gleich, zog einmal stark und behielt den Rauch einige Sekunden im Mund bevor ich ihn langsam rauspustete.

Jisung legte den Kopf in den Nacken und schielte zu mir rüber.
>>Gestresst wegen unzuverlässigen
Kunden?<<

Langsam deutete ich ein Nicken an. >>Auch ja<<

Ein Schmunzeln seinerseits.
>>Dachte ich mir schon.<<

Erneut zog ich eine Augenbraue hoch. Skeptisch beobachtete ich jede einzelne Bewegung meines Freundes. Wie er die Kippe aus dem Mund nahm. Den Rauch ebenfalls ausblies. Die Flasche ansetzte und einige Schlücke Bier trank.

Gott, bei meiner Laune bräuchte ich eine Flasche Whisky und kein Bier. Nur leider musste ich einigermaßen nüchtern bleiben, um das geschäftliche dieser - verdammt erfolgreichen - Bar zu regeln.
Dabei durfte ich zusehen wie einer meiner engsten Freunde sich betrank und sehr wahrscheinlich eine Menge Spaß heute Nacht noch haben wird.

Draw my love, little boy | ChanJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt