Kapitel 17

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POV Hyunjin





Als ich zum zweiten Mal an diesem Tag aufwachte, war ich von angenehmer Wärme umgeben.

Das gleichmäßige Heben und Senken der Brust von Chan entspannte mich unglaublich. Ich wünschte, ich müsste nie wieder aufstehen. Es wäre alles so viel schöner, wenn ich für immer in diesen Armen liegen könnte und vor allem und jedem beschützt werde.

Aber ich bin mittlerweile viel zu nüchtern und vor allem ausgeschlafen, um die Tatsache zu ignorieren, dass ich die Nacht nicht nur neben Chan in seinem Bett verbracht habe, sondern ihn auch das ein oder andere mal geküsst habe.

Wir haben uns geküsst. Chans Lippen lagen auf meinen. Meine Lippen lagen auf Chans. Unsere Zungen haben sich berührt!

Das musste ich dann doch erstmal verarbeiten.





Ich blinzelte einige Male und hob dann den Kopf, um nach den Älteren zu sehen. Zu meiner Überraschung traf mein Blick direkt seinen und ließ schlagartig meine Wangen heiß werden.

„Guten Morgen little boy.", lächelte Chan mich an und sah dabei selbst noch verschlafen aus. Etwas was mich innerlich aufschreien ließ vor Niedlichkeit. Wie süß konnte man denn bitte so verschlafen aussehen?!

Doch natürlich würde ich ihm das nicht einfach so sagen.

„Ich bin immer noch größer als du, also warum nennst du mich ständig so?!", schnaubte ich also stattdessen, was den Älteren zum Lachen brachte.

Dabei schlang er seinen Arm um meinen Hals und nahm mich in den Schwitzkasten. Mit der anderen Hand wuschelte er durch mein Haar.

„Aber du bist jünger als ich, also bist du mein little boy."

Quiekend strampelte ich und versuchte mich irgendwie aus den Griff Chans zu befreien. Doch diese blöden sexy Muskeln verhinderten mein Vorhaben.





Wer nicht hören will muss eben fühlen.

Schnaubend hörte ich auf zu zappeln und biss in Chans muskulösen Arm und dann passierte...

...nichts.

„Versuchst du mich anzumachen?", raunte er in mein Ohr und ließ mich am ganzen Körper erschaudern.





Schnell ließ ich von seinem Arm ab und vergrub mein Gesicht in diesem.

Darauf war ich absolut nicht aus. Davon mal ganz abgesehen, wusste ich auch nicht so recht, ob der Typ scherzte oder eine masochistische Ader hatte. Leider interessierte mich das Thema jetzt auch brennend und meine Neugierde besiegte jegliche Art von Scham.

„Sag bloß, du stehst auf Schmerzen?", nuschelte ich ziemlich unverständlich. Wahrscheinlich hatte er mich auch gar nicht verstanden und ich kann einfach behaupten es wäre nicht so wichtig gewesen. Danach einfach das Thema wechseln und schon bin ich fein aus dieser Situation raus.

„Little boy, dieser Biss tat nicht weh."

Fehlanzeige, er hat mich verstanden. Meine Neugierde - und jetzt auch mein verletztes
Ego - übernahmen wieder die Kontrolle.





Schnaubend drehte ich mich etwas in seinem Arm und biss ohne Vorwarnung über die nackte Brust von Chan, mit mehr Kraft als vorher.

Tatsächlich entfuhr dem Älteren ein überraschtes Keuchen, worauf ich den Kopf hob und ihm siegessicher angrinste.

Es ist mir ziemlich egal, ob ich einfach nur den Moment der Überraschung auf meiner Seite hatte oder er wirklich darauf stand, wenn man ihn biss. Ich habe mein Ziel erreicht, auch wenn ich nicht wusste, dass es mein Ziel war.





Draw my love, little boy | ChanJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt