Kapitel 25

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POV Hyunjin





Mittlerweile glaube ich wirklich, dass alle guten Geister mich verlassen haben.

Es ist kurz vor Mitternacht und ich hatte mich wie ein Teenie - mal wieder - aus der Wohnung geschlichen und stand frierend vor der Haustür.





Keine Ahnung, was mich eigentlich genau dazu trieb Chan blind in die Arme zu laufen. Normalerweise tat ich das nicht. Ich laufe niemanden in die Arme. Ich freue mich nicht, wenn man mir schreibt. Ich will nicht an jemand anderen denken müssen als an mich selbst. Meine Kunst und die Zukunft die ich in ihr gesehen habe ist alles was zählt. Was zählen sollte.

Irgendwie ist der Gedanke beängstigend mich so in den Älteren zu verlieren. Doch wie könnte ich nicht?





Vielleicht ist es besser wenn ich zu ihm flüchte. Wenn ich mich in seinen Armen verstecke und er mein neues Schild vor der Vergangenheit wird.

Einer Sache bin ich mir ziemlich sicher: Chan ist die bessere Wahl als die Konfrontation mit der Vergangenheit, die mir auf den Fersen war.





Jeongin stand völlig verstört vor meinem Atelier und die Dinge die er gesagt hat, haben mich noch mehr durcheinander gebracht.

So planlos schossen die verschiedensten Sachen aus ihm heraus. Mit dem vollgepackten Rucksack sah er aus, als würde er jetzt sofort aus dem Land flüchten und eine Horde an Polizisten wären hinter ihn her.

Es hatte mich einiges an Überzeugungskraft gebraucht, bis ich es geschafft habe ihn wieder mit in die WG zu bringen. Dort hat er stillschweigend eine Standpauke von Minho über sich ergehen lassen und ohne ein weiteres Wort in seinem Zimmer verkrochen.

Ich tat es ihm ziemlich schnell gleich, denn die Blicke des Brünetten brannten sich in meine Haut. Er wollte Antworten. Antworten, die ich ihm nicht geben konnte, geschweige denn wollte. Keiner von uns wollte zurück in die Vergangenheit, die noch so schmerzhaft unter unserer Haut brodelt.





Überrumpelt kneife ich die Augen zusammen und halte mir die Hand vor das Gesicht als mich grelles Scheinwerferlicht attackiert.

Das Auto hielt direkt vor mir und Chan grinste mich durch die Frontscheibe an.





„Geht's noch?! Du hättest mich umbringen können.", zickte ich ihn zur Begrüßung an, als ich auf den Beifahrersitz rutschte und mich anschnallte.

„Ich mach's wieder gut, little boy.", antwortete er mit dem schönsten Lächeln der ganzen Welt auf den Lippen.





Der Spitzname lässt mich erröten. Er würde wohl niemals müde werden mich so zu nennen.

Die Party an Schmetterlingen in meinem Bauch findet das anscheinend gut. Mein ganz persönlicher Spitzname von Chan, der nicht einfach so von jedem benutzt wird.

Ich hasse Spitznamen, aber er soll bitte nie aufhören mich so zu nennen.





„H-hey, wo willst du denn hin?", verwirrt schoss mein Blick abwechselnd von der Straße zu ihm und zurück. „Wir hätten doch hier abbiegen müssen. Warum fährst du weiter?"

„Du kannst ja raten wohin ich dich entführe."





Aufgeregt drehte ich mich ganz zu ihm als wir an einer Ampel standen und musterte ihn mit großen Augen.

„Fahren wir etwa zu McDonald's?!", es war mehr ein Hauchen, so aufgeregt war ich. Bitte entführ mich zu McDonald's. Es gibt nichts besseres als einen Mitternachtssnack von diesem Fast Food Restaurant!

Draw my love, little boy | ChanJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt