POV Hyunjin
Felix und ich reden stundenlang. Meine ganze Aufmerksamkeit klebte an seinen Worten. Lediglich für zwei Minuten wand ich mich von ihm ab, um Chan zu schreiben, dass alles in Ordnung bei mir war und ich ihm später oder morgen schreiben würde.
Denn jetzt ist Felix hier. Obwohl ich so zwanghaft versucht habe mich von diesem Menschen zu lösen, ist er hier. Er erzählt davon, wie oft er versucht hat mich zu finden, mich zu kontaktieren und einfach antworten zu bekommen. Natürlich ergab es für ihn keinen Sinn als ich auf einmal so getan habe, dass er mich nervt und das mit einer der Gründe war wieso ich überhaupt gegangen bin.
Felix erzählt mir von seinem Autounfall. Der Zeit im Krankenhaus, die sich für ihn wie sterben angefühlt hat. Wir lachen zusammen über die Reaktionen unserer Eltern zu seinen Haaren. Meine Mutter steht dazu wohl sehr positiv. Es tut weh diese Information nur aus seiner Hand zu bekommen. Doch ich bin nicht bereit dazu den Kontakt wiederherzustellen. Eigentlich dachte ich, dass ich nichtmal bereit bin dieses Gespräch zu führen. Offensichtlich schon, offensichtlich habe ich es sogar gebraucht.
Bei Chan fühle ich mich wohl, aber die Atmosphäre zwischen Felix und mir ist etwas anderes, etwas besonderes und einzigartiges. Wenn ich so darüber nachdenke, fühlt es sich fast so an wie die Freundschaft, die ich bei den drei Müttern sehen konnte. Es fühlt sich an wie Familie.
Auch ich erzähle ihm von meiner Zeit. Ich beginne bei meinem Versagen für das Kunststudium und den Tag an dem ich Chan traf. Wie Minho Jeongin aus der Wohnung geworfen hat und er so zu seinem Job und diesen neuen Freundschaften gekommen ist. Die Bar und wer dort arbeitet, wie Minho von Jisung vergöttert wird. Das bringt uns beide zum lachen, denn der ältere war nie interessiert an zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ich erzähle von meiner letzten Messe und das ich seitdem nicht mehr die Bindung zur Kunst habe. Als Revanche zu seiner Ehrlichkeit berichte ich ihm auch von meinem seelischen Zustand und wie sehr mich meine eigene Hilflosigkeit doch mitgenommen hat.
„Jeongin hat es also mitbekommen? Das könnte erklären warum Seungmin so große Sorgen um den Jüngsten hatte.", überlegt der Blauhaarige laut.
Neugierig sehe ich ihn einfach nur an und warte darauf, dass er seinen Gedanken weiter ausführt oder mich wenigstens aufklärt.
„Nicht das ich so viel mit ihm gesprochen hätte", verlegen kratzt er sich am Kopf, „Aber wenn ich Seungmin gesehen habe, schien er mit seinem Kopf immer woanders zu sein." Felix zuckt mit den Schultern als wüsste er nicht so ganz wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte.
Plötzlich fing ich an laut zu lachen. Mir ist nicht bewusst warum, aber das ist mir einfach zu bizarr, dass es eben schon wieder lustig ist. Wir kommen alle aus Familien von denen man denkt es läuft alles perfekt. Wir sind nach außen die besterzogensten Kinder - naja, bis auf Jeongin. Wer würde da schon denken, dass wir alle ein starkes Kommunikationsproblem haben? Uns wurde eben beigebracht Probleme mit sich selbst zu lösen. Zu blöd für unsere Eltern, dass wir alle ein anderes Leben anstreben als ihres. Unsere Umsetzung ist zwar holprig, doch letztendlich sind wir alle unserem Elternhaus entkommen. Minho ist dabei der einzige, der noch irgendwie in das Bild unserer Heimat passt. Seungmin wahrscheinlich auch. Ihm ist Familie schon immer furchtbar wichtig gewesen, aber er hat seinen Standpunkt auch schon immer gut vertreten.
„Ich habe Chans Mutter kennengelernt. Du würdest dich wundern wie anders seine Kindheitshaus ist und wie er erzogen wurde. Das sind einfach drei Freundinnen, die eine so starke Freundschaft haben und sich irgendwann gegen Männer verschworen. Somit haben die drei jeweils alle einen Sohn aufgezogen und sie zu perfekten Männern gemacht. Jisungs Mutter würdest du bestimmt mögen. Sie ist ein Wirbelwind mit bunten Haaren."
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Draw my love, little boy | ChanJin
Fanfiction->Abgeschlossen Sarkastische Suizid Bemerkungen/Kommentare -> Panikattacken -> Depressionen -> emotionale Abhängigkeit (Das erste Kapitel ist rly cringe...also einfach weiterlesen und ignorieren)