Kapitel 26

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!Trigger Warnung!
[Panik Attacke]





POV Hyunjin





„Komm schon, sag mir endlich wo wir hingehen Chan.", quengle ich den Älteren voll. Wieso muss er mich auch auf die Folter spannen? Soll er doch einfach sagen was er geplant hat.

Ich hab schon meinen Herzinfarkt kommen sehen, als Chan mich vor einer Woche für ein Date gefragt hat. Ein Date. Also so richtig offiziell. Chan will mich daten. So richtig offiziell. Ich habe zugesagt. Jetzt haben wir ein Date. Heute. Offiziell.

Jedes Wort, jede Geste, egal was Chan heute tat, alles bereitete mir Herzklopfen. Seit wann ist es eigentlich so attraktiv wenn jemand Auto fährt.

Er kann meinen Hintern auch gerne so fest anpacken wie das Lenkrad...Ahhh Stopp nicht weiterdenken.

Wir sind immerhin auf einem Date, da benimmt man sich nicht wie ein wild gewordener Brüllaffe. Auch nicht in seinen Gedanken.

Mit einem verstohlenen Blick sehe ich wieder zu dem Schwarzhaarigen neben mir.

„Du wirst mir nichts sagen oder?", stelle ich nüchtern fest und bekomme ein wissendes Grinsen als Antwort.

„Ich glaube es gab noch nie eine Situation in der ich mehr geredet habe als du.", nuschle ich beleidigt und verschränke die Arme vor der Brust.




„Wir fahren noch eine Weile. Entspann dich einfach.", kam es nach einigen Minuten des Schweigens von Chan.

Noch eine Weile? Habe ich das wirklich richtig verstanden? Wo zur Hölle bringt er mich denn hin?





„Entschuldige, aber ich denke, mein Einwand hier entführt zu werden ist jetzt sehr berechti-

Hey, wieso fahren wir denn aus der Stadt raus?!"

Fassungslos sehe ich dem Straßenschild nach, welches gerade verkündet hat, dass wir die Stadtgrenze jetzt verlassen.

Neben mir kichert es nur und eine Hand tatscht zweimal auf meinen Kopf.





Ein kleiner Blitz durchzieht mich und lässt mich kaum merklich zusammenzucken.

Die Geste erinnert mich zu sehr an meine Mutter. An die Momente, in denen ich vor meinen ersten Bildern stand und frustriert die ganzen Fehler betrachtet habe. Es waren so viele, dass ich jedesmal gedacht habe, ich würde es hassen zu zeichnen. Jedesmal tatschte meine Mutter mir auf den Kopf und zeigte mir die Dinge, die sie an meinen Bildern liebte. Sie beschrieb die Sachen, beschrieb immer im Detail, was genau ihr denn gefiel.

Ich habe mich nichtmal an den Feiertagen oder zum Neujahr gemeldet.





Ich drehe mich von Chan weg und lehne den Kopf an die Scheibe. Meine Augen brennen verräterisch. Ich versuche mich auf die Natur zu Konzentrieren. Auf die ganzen Bäume und Felder mit Weizen oder Blumen, die an uns vorbeiziehen.

Den Kloß in meinen Hals schlucke ich mit mehreren Versuchen runter. Ganz vorsichtig atme ich ein und aus, darauf bedacht Chan nicht auf meine Jammerei aufmerksam zu machen.





Es ist schließlich nichts anderes als das: Jammerei.

Ich bin nicht berechtigt, unzufrieden über eine Situation zu sein, an der ich auch noch selbst Schuld bin. Also muss ich mich jetzt zusammenreißen und gefälligst nicht den Tag ruinieren, den der tolle Mensch neben mir extra geplant hat.





Mir wird jetzt erst bewusst, was für ein Glück ich doch habe.

Chan führt mich aus. Mich. Er hat etwas geplant und setzt es um, ohne mein Wissen und ohne Mitsprache, bis auf mein ok. Er hat sich Gedanken gemacht, was mir wohl zusagen würde und nimmt dafür einen langen Weg auf sich. Dafür lässt er bestimmt viel Arbeit liegen.

Draw my love, little boy | ChanJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt