POV Hyunjin
Das Haus was sich vor mir erstreckt ist umgeben von nichts als Wiesen und Felder. Die Fassade ist in einem schicken Weiß gestrichen und die Wand entlang befanden sich viele kleine Kunstwerke wie kunterbunte Blumen, Autos, Strichmännchen, Sonnen und Wolken. Es sieht aus als hätten lauter Menschen immer wieder etwas auf die Außenwand gemalt, um am Ende ein großes Kunstwerk zu erreichen.
Sofort beginne ich mich wohl zu fühlen, obwohl mein Körper wieder sichtlich nervös auf wackeligen Beinen aus dem Auto steigt.
Auf den ersten Blick würde man denken, dass dieses Haus doch viel zu groß ist. Doch es wohnten damals hier ja nicht nur Chan und seine Mutter, sondern auch noch Jisung und Changbin und jeweils deren Mütter.
In der Umgebung in der ich aufgewachsen bin würde man jetzt blöd gucken. Bei uns gab es sowas nicht, dort sind die Einfamilienhäuser nebeneinander aufgereiht und es Leben glückliche Familien mit Mutter, Vater und Kind dort. Alle Kinder machen ihren Highschool Abschluss, alle Kinder studieren danach und alle Kinder arbeiten in festen Berufen.
Dieses Bild ist dort so festgesetzt, dass ich von klein auf natürlich nur ärger in diese Perfektion gebracht habe. Doch wenn ich dieses Haus sehe, in dem Chan auch noch aufgewachsen ist, dann habe ich das Gefühl richtig zu sein.
Chan erscheint neben mir als die helle Haustür aufgerissen wird und eine Frau rausstürmt. Ihr dunkelbraunes Haar fällt lang über die Schulter und sieht ein bisschen unordentlich aus. Doch ein Blick in ihr Gesicht genügt und ich weiß sofort mit wem ich es zutun habe. Sie hat das gleiche Lächeln wie ihr Sohn und auch das Leuchten in den braunen Augen ist beinahe unverwechselbar. Der einzige Unterschied sind die kleinen Lachfalten, die sich bei der Frau bemerkbar machen, was sie jedoch kein bisschen älter aussehen ließ als sie eigentlich ist - oder wird.
„Channie mein Liebling, wie schön dich zu sehen.", ruft seine Mutter erfreut und fällt dem Schwarzhaarigen sofort um den Hals. Dieser erwidert die Umarmung und dreht die beiden einmal um sich selbst.
„Du hast mir auch gefehlt Mum.", lacht Chan und verstärkt den Griff gleich nochmal.
„Du erdrückst mich mit deinen verbotenen Muskeln Schatz.", schimpft sie darauf leicht. Ich erwarte schon, dass es ihn nur anspornt nochmal fester zuzudrücken, doch er lockert den Griff und streicht ihr über die Oberarme.
Sie hat tatsächlich trotz des Schnees und der kalten Temperaturen nur einen langen Rock und ein Langarmshirt an. Lediglich der weiße Cardigan spendete so etwas wie Wärme.
„Du musst Hyunjin sein. Mein Sohn hat mir schon viel von dir erzählt, wenn auch nicht beabsichtigt.", kichert die Braunhaarige und wendet sich damit an mich.
Sofort fühle ich mich wieder unbeholfen. Ich habe mir doch extra die Worte ganz genau überlegt, die ich zur Begrüßung sagen kann, doch sie sind einfach wieder weg. Mein Kopf ist wie leer gefegt und ich merke wie mich die Situation mal wieder überfordert.
Doch sie lässt mir gar keine Zeit, um überhaupt etwas zu sagen. Im nächsten Moment werde ich nämlich schon in eine herzliche Umarmung gezogen.
Eher perplex erwidere ich ihre Umarmung. Sie streicht mit der Hand über meinen Rücken und entspannte meine aufgebrachten Nerven damit sofort. Anscheinend kann sie aus der Körpersprache eines Menschen viel lesen. Für eine Sekunde verstärke ich meinen eigenen Griff, um ihr zu danken und irgendwas sagt mir, dass sie diese Geste auch verstand.
Wir lösen uns aus der Umarmung und sie legt beide Hände an meine Wangen. Mit einem Grinsen im Gesicht kneift sie einmal zu.
„Also mit einem Prinzen habe ich ja nicht gleich gerechnet, da werde ich ja glatt eifersüchtig.", scherzt sie. Für einen Moment entgleisen mir meine Gesichtszüge und von Chan kann ich nur ein empörten Laut wahrnehmen.
DU LIEST GERADE
Draw my love, little boy | ChanJin
Fanfiction->Abgeschlossen Sarkastische Suizid Bemerkungen/Kommentare -> Panikattacken -> Depressionen -> emotionale Abhängigkeit (Das erste Kapitel ist rly cringe...also einfach weiterlesen und ignorieren)