Kapitel 5

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POV Hyunjin

Mein Kopf dröhnte. Pochend, schmerzhaft und ich war mir sicher, wenn ich mich einen Millimeter bewegen würde, in Ohnmacht zu fallen.

Also blieb ich still in meiner Position liegen und versuchte den gestrigen Abend krampfhaft ins Gedächtnis zurückzurufen.

Wo war ich und was habe ich getan, um solche Kopfschmerzen zu haben?

Es vergingen einige Minuten, ehe ich mich traute die Augen aufzumachen und mich blinzelnd an die Helligkeit zu gewöhnen.

Als es einigermaßen klappte, die Augen vernünftig auf zu halten, sah ich mich ein wenig in meiner Umgebung um. Zu meinem Glück stellte ich fest, dass ich in meinem Bett lag.

Langsam traten auch einige Erinnerungen zurück. Zumindest wusste ich, dass ich Jeongin zur Arbeit begleiten sollte. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach einer oder zwei Stunden wieder abzuhauen, aber irgendwie kam da das ein oder andere Glas Alkohol dazwischen.
Mehr wollte irgendwie nicht zurückkommen.

Ich seufzte frustriert und rieb mir mit den Handballen die Augen. Erstmal musste ich auf die Toilette und dann eine Tablette gegen die Kopfschmerzen nehmen.

Langsam stützte ich mich auf meinen Ellenbogen ab und versuchte erstmal mich aufrecht hinzusetzen.

Sofort durchzog ein stechender Schmerz meinen Kopf und eine Welle der Übelkeit überkam mich.

Ok. Plan Änderung. Ich bleibe liegen und rufe Jeongin an, um mir erstmal eine Tablette zu bringen. Schließlich hat er mich in die Situation gebracht, da konnte er auch die Konsequenzen tragen.

Verwirrt griff ich auf meinen Nachttisch, anschließend in meinem Bett herum. Wo war mein Handy überhaupt?

Ein frustrierter Laut kam mir über die Lippen und schnaubend schmollte ich die Decke meines Zimmers an.

Entweder ich schreie nach dem Jüngeren oder ich sterbe hier.

Vielleicht wäre letzteres angenehmer, bei meinem Lebensglück zurzeit.

Erneut stöhnte ich frustriert und begann nach dem Braunschopf zu schreien. Naja, zumindest sollte es ein Schreien sein, aber eigentlich war es nur ein ächzen. Zu allem Überfluss kam mein Kopf auf diese körperliche Anstrengung überhaupt nicht klar.

>>Minho?<<, versuchte ich es erneut bei meinem anderen Mitbewohner.

Doch ich wusste ja nichtmal wie spät es war. Minho war vielleicht schon in der Uni und wenn Jeongin schläft, dann bekommt ihn nichts wach. Einmal hat bei dem Kerl der Feuermelder aus dem nichts geklingelt und das in einer Lautstärke, die mich noch Tage danach dumpf hören lassen hat. Minho und ich haben das Ding verzweifelt versucht zum Schweigen zu bringen, bis uns irgendwann aufgefallen ist, dass wir neue Batterien brauchen.

Im Endeffekt waren wir zwei Stunden mit der ganzen Sache beschäftigt und was hat der kleine Scheißer gemacht? Genau, geschlafen. Wie ein Baby!

Keine Ahnung wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, aber ich musste wohl oder übel einsehen, dass mir keiner helfen würde.

Das würde ich ihnen übelnehmen. Mindestens 24 Stunden!

Ich startete einen erneuten Versuch mich aufzusetzen, diesmal deutlich langsamer.

Es dauerte sicher eine Ewigkeit, aber ich kam erfolgreich zum Sitzen und hatte es sogar geschafft meine Beine aus dem Bett zu bekommen.

Ich blickte auf meinen Körper hinab. Wer hat mich eigentlich ausgezogen? Und warum hat dieser jemand mir nichts mehr angezogen?! Wir hatten Anfang September, es ist bald Herbst und scheiße kalt.

Draw my love, little boy | ChanJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt