Draw my love, little boy | ChanJin

Kapitel 13

POV Chan

Frisch geduscht und ausgestattet mit meiner Kleidung saß der Blonde neben mir auf dem Beifahrersitz. Auf der Rückbank hatten Minho und Jeongin es sich gemütlich gemacht, da unser erster Halt sowieso die Wohnung der drei gewesen wäre.

Hyunjin bestand drauf wenigstens seine Winterjacke zu holen, denn meine Jacken sind zu basic und absolut nicht warm genug - seine Worte nicht meine. Aber ich wäre ein Unmensch würde ich dem Jungen sein Wunsch nicht erfüllen. Obwohl ich ein wenig Angst hatte, dass er einen Fluchtversuch startet und sich in seinem Zimmer einsperrt.

Umso überraschter war ich als Hyunjin tatsächlich nach gerade mal zwei Minuten wieder die Tür öffnete und sich neben mich setzte.

„Wow hätte nicht damit gerechnet, dass du so einfach wieder zurückkommst und das sogar in meinen Klamotten, obwohl du die Chance gehabt hättest deine eigenen anzuziehen.", sprach ich meine Gedanken laut aus.

Die Wangen des Jüngeren färbten sich sichtbar rot, entlockten mir ein kurzes Lächeln.

Im nächsten Moment hatte Hyunjin sich auch schon wieder weggedreht und wollte aus dem Auto steigen, doch ich war schneller und verriegelte die Türen.

Geschockt sah er von der verschlossenen Tür zu mir und wieder zurück, hatte den Mund dabei sprachlos geöffnet. Bei dem Anblick konnte ich nicht anders, als den Arm auszustrecken und zum zweiten Mal an diesem Tag meine Finger unter das Kinn zu legen. Mit sanften Druck schloss ich seinen Mund, bekam seine Aufmerksamkeit und zwinkerte ihm nur einmal zu.

Ich konnte nicht erklären wieso, aber es gefiel mir, wie der Jüngere auf meine Nähe reagierte. Genauso wie es mir gefiel ihn in meiner Nähe zu haben.

Ich ließ von seinem Kinn ab, natürlich nicht ohne mit dem Daumen nochmal über seine Wange zu streicheln, startete dann den Motor und konzentrierte mich auf den Straßenverkehr. Wobei ich zwischendurch im Rückspiegel immer wieder versuchte ein Blick auf den Blonden zu erhaschen.

***

Drei Stunden später hatte ich zwar gut gefrühstückt, bekam aber direkt die Strafe für mein provozierendes Verhalten.

Obwohl ich eigentlich meine Einkäufe erledigen wollte, schleifte Hyunjin mich von Laden zu Laden.

Gerade waren wir in einem Schmuckgeschäft, denn laut Hyunjin konnte man nie genug Ringe haben. Ich stimmte ihm da zwar nicht zu, doch die Ringe an seiner Hand machten einen verdammt attraktiven Eindruck. Also stand ich liebend gern seit einer Stunde in diesem Laden, um jeden einzelnen Ring zu begutachten.

„Suchen Sie etwas bestimmtes?", begrüßte eine Verkäuferin uns und sah den Blonden erwartend an.

Angesprochener hob jedoch nichtmal den Kopf, um die Frau anzusehen, sondern schüttelte ihn bloß. Dies schien der Dame jedoch zu missfallen. Fast schon aufdringlich legte sie ihre Hand auf den Unterarm von Hyunjin und hielt ihn davon ab sich weiter eigenständig den Schmuck anzuschauen.

„Ich denke, ich kann Ihnen einiges aus der neusten Kollektion empfehlen was Ihnen hervorragend stehen würde. Sie sind wirklich attraktiv und könnten glatt als Model durchgehen. Modeln Sie?", drängte sie sich weiter auf mit einer anstrengend verstellten Stimme.

Mit der Geste zog sie dann doch die Aufmerksamkeit auf sich. Hyunjin hob langsam den Kopf und hatte einen angewiderten Gesichtsausdruck. Angewidert und auch irgendwie verachtend.

Er scannte die Verkäuferin mit seinem Blick einmal ab, sorgte damit schon für eine bedrückende Stimmung. Ich wollte mir nicht ausmalen, welche gemeinen Sprüche sich in seinem Hirn schon zusammenbrauten, also ergriff ich vor ihm das Wort.