14. - <Der versuch>

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,,Und du willst wirklich zu ihm hoch gehen? Ich meine ich finde es schon ein wenig gefährlich" Zweifelte Nele während wir in ihrem Auto saßen.

,,Ja... Ich möchte endlich meine sachen abholen oder zumindest mit ihm sprechen. Vielleicht gibt er mir meine sachen dann so" Seufzte ich.

,,Das kann ich verstehen aber sollte irgendwas sein rufst du mich sofort an und ich komme hoch klar?" Fragte sie lächelnd.

,,Du brauchst dir keine sorgen machen. Er wird mich schon nicht schlagen" Schmunzelte ich was sie das Gesicht verziehen ließ.

,,Er hat dich angeschrien... Ich will also gar nicht wissen was er sonst noch so machen würde aber ich möchte nicht das du dich wieder auf ihn einlässt also bitte... Bitte einfach nur reden" Seufzte sie.

,,Uh... Als ob ich wieder mit ihm zusammen kommen würde. Ich hatte Zeit mich von ihm zu lösen" Erwiederte ich lächelnd.

,,Natürlich... Du hast ja jetzt auch deine Leyla. Wie läuft es eigentlich? Habe sie die letzten Tage nicht mehr bei dir gesehen" Zweifelte sie.

,,Sie musste an dem Abend an dem wir draußen waren kurzfristig auf eine Geschäftsreise aber sie sollte nächste Woche wieder kommen" Lächelte ich.

,,Na dann... Komm bitte schnell wieder runter" Seufzte sie während ich meine Hand an den Türgriff legte.

,,Natürlich bis gleich" Brummte ich während ich die Tür öffnete, ausstieg und schließlich wieder schloss.

Das letzte mal war ich hier als ich mich von ihm getrennt habe. Also schon etwas her und doch mache ich mir Sorgen.

Er war letztens so sauer das ich auch wenn ich Nele nie zustimmen würde am zweifeln darüber war ob er denn handgreiflich wurde.

Ich meine mit dem schreien fing doch alles an oder? Und ganz davon zu schweigen das er wahrscheinlich noch wütender ist wegen Leyla.

Aber ehrlich gesagt hatte ich kein Mitleid mit ihm. Musste ich auch nicht. Die ganze Jahre hatte er mir Unrecht getan.

Wusste das ich mich nie von ihm lösen könnte weil ich da einfach nicht raus kam. Und jetzt stehe ich hier.

Ich bin frei. Date eine wundervolle Frau und habe mein Jura Studium welches er mir damals verboten hatte wieder aufgenommen.

Seufzend straffte ich meine Schultern ehe ich die Straße überquerte und bei dem Klingelschild Weber klingelte.

Ein wenig erleichterte es mich das mein Name schon weg gestrichen war. Vielleicht hatte er doch schon abgeschlossen und ich konnte nun in Ruhe mit ihm reden.

Als der Summer Erklang öffnete ich die Tür, trat schließlich ins Treppenhaus und ging hoch in den zweiten Stock.

,,Was möchtest du denn hier? Hat dich deine kleine Freundin verletzt? Denkst du ehrlich ich nehme dich einfach so zurück?" Fragte er mit gehobener Augenbraue.

,,Nein um ehrlich zu sein wollte ich mit dir reden aber das muss ja nicht unbedingt hier draußen sein wo das alle mitbekommen oder?" Fragte ich seufzend.

,,Natürlich dann komm doch gerne rein" Lächelte er und trat einen Schritt zurück woraufhin ich zögerlich auf ihn zu trat.

Als ich jedoch an ihm vorbei trat legte er seinen Arm um mich, drückte mich an sich und drückte seine rauen Lippen auf meine Wange.

,,Ich habe dich schon vermisst. Zum Glück bist du endlich zur Einsicht gekommen" Flüsterte er grinsend.

,,Nein. Nein dafür bin ich bestimmt nicht hier Vincent" Brummte ich während ich seine Hand von meinem Körper schob und mich von ihm löste.

,,Eh... Wofür dann? Willst du etwa nicht wieder mit mir zusammen kommen? Was willst hier?" Gab er verwirrt von sich.

,,Ich wollte in ruhe nochmal mit dir reden und dir meine Beweggründe erklären und vielleicht darüber reden was dir und was mir hier gehört. Ich möchte meine sachen demnächst abholen" Seufzte ich.

,,Dir gehört hier nichts! Ich habe alles gekauft! Ich habe für diese Sachen gearbeitet während du nur faul hier rum gelegen hast!" Schrie er und deutete um sich herum.

,,Nein sicher nicht. Das Auto zum beispiel welches unten steht gehört mir! Das haben mir meine Eltern nämlich gegeben als sie versucht haben mit mir zu reden aber das hat nicht geklappt. Sie bestanden darauf das ich es behielt und hör auf das zu behaupten! Mir gehört hier so vieles! Das Konto welches mir meine Eltern gelassen haben bevor sie abgehauen sind... Mir gehören hier so viele Sachen! Nicht nur du hast alles gezahlt! Du hast mich förmlich eingesperrt" Schoss ich zurück.

,,Nur weil ich dich schützen wollte! Ich konnte doch nicht zulassen das ein Typ dich anmacht. Dein Jura scheiß hättest du sowieso nie geschafft... Arbeitest lieber in einem Supermarkt" Spottete er.

,,Da liegt du wohl falsch! Ich habe nämlich gekündigt und habe mein Studium wieder aufgenommen. Du hast kein Recht mehr in meinem Leben rum zu fuschen. Du hast mich nicht geschützt. Ich selber bin aus diesem Gefängnis ausgebrochen" Knurrte ich.

,,Aus diesem Gefängnis ausgebrochen? Wo lebst du denn? Ich habe immer nur das beste für dich gewollt" Brummte er.

,,Dann hättest du es vielleicht anders angehen sollen denn das hier mit uns die letzten Jahre waren die Hölle und ich bin froh das Nele mich da raus geholt hat" Schrie ich.

,,Du spinnst ja. Ich habe immer nur das beste für dich gewollt. Du hast ja keine ahnung! Andere würden sich über meine Aufmerksamkeit freuen!" Knurrte er.

,,Aufmerksamkeit? Du hast mich gefühlt immer wieder aufs neue weggeworfen wenn wir Sex hatten. Wo warst du wenn du zu spät kamst? Du hast mich betrogen oder woher kam der Knutschfleck immer wenn du nach Hause kamst? Dachtest du ehrlich ich bin so blöd?" Fragte ich verachtend.

Männer glaubten doch ehrlich immer das gleiche tun zu können. Warum war man nicht einfach ehrlich wenn man schon fremdgehen musste?

Leyla Dawson | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt