15. - <Verzweifelung>

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Brummend drehte ich mich auf die andere seite meines Bettes während ich schon beinah krampfhaft versuchte zu schlafen.

Nachdem ich ihm das vorgeworfen hatte durfte ich mir einen schwal von Beschimpfungen und eigenen Vorwürfen anhören.

Ich hätte ihn betrogen.

Ich wäre doch nur neidisch.

Ich war schon immer zu dumm für ein Jura Studium.

Ich wäre angeblich nur bei ihm geblieben weil er ein wenig Geld hatte.

Von wegen. Wenn man es genau nahm hatte ich mehr Geld als er aber die Karte die ich damals von meinen Eltern bekommen hatte lag eben noch bei ihm.

Aber zum Glück wusste er den Code nicht sonst würde er sich sicher das ganze Geld einstecken welches ich unbedingt brauchte um die restlichen Sachen für die Wohnung zu kaufen.

Und ich war mehr als froh als ich dann nach einer Stunde zuhören ausgelaugt seine Wohnung verließ. Mal unsere.

Ich bin einfach an ihm vorbei gegangen. Ich wette er hatte in seinem Wut Anfall nichtmal mitbekommen das ich gegangen war aber wie auch wenn er sich nur darauf konzentriert hat mich runter zu machen?

Ich bin schließlich zu Nele ins Auto gestiegen. Sie wusste das ich darüber nicht reden wollte als sie mich ansah und startete wortlos den Motor.

Sie versprach mir aber nochmal vorbei zu schauen um auch sicher zu gehen das es mir gut ging.

Das ging es mir offensichtlich nicht. Ich dachte ich sei stark genug und könnte ihn einfach unterbrechen wenn er mal wieder lauter wurde schließlich habe ich gearnt das das passieren würde.

Ich hatte eben nur gedacht das er sich vielleicht mal beruhigt hätte in der Zeit. Aber nein er hatte mich mal wieder voll eingenommen.

Ich war ja froh das ich es geschafft habe und irgendwann einfach an ihm vorbei gegangen bin sonst wäre ich da wahrscheinlich noch länger gewesen.

Wieso war es nur so schwer sich von einer Person lösen zu können? Gefühle waren manchmal einfach nur scheiße.

Und dann gab es da auch noch Leyla die einem Traum glich. Sie hatte mir in kürzester Zeit gezeigt wie schön es sein kann wenn man beieinander ist.

Zwar kennen wir uns noch nicht so lange uns es ist irgendwie auch alles ganz schön schnell gegangen aber ich war glücklich.

Irgendwie brachte sie mich zum lächeln. Hielt mich einfach nur in ihren Armen während ich mich an sie kuschelte und versuchte einzuschlafen.

Ich wollte sie besser kennenlernen das wusste ich aber hatte ich das recht? Ich meine wir kannten uns kaum und sie war ganz schön viel beschäftigt.

Wir beide hatten kaum Zeit und das würde uns das ganze erschweren. Erst recht wenn sie jetzt auch noch auf Geschäftsreisen musste.

Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte. Sollte ich sie nach einem richtigen date fragen? Nach etwas mehr?

Oder sollte ich die Zeit einfach auf mich zukommen lassen und einfach sehen was daraus wird?

Das klingeln an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken was mich seufzen ließ während ich mich erneut umdrehte.

Die Bettdecke beiseite schlug und meine Beine aus dem bett schwang. Nele konnte es nicht sein. Sie hatte mir versichert mir erstmal meinen Freiraum zu geben.

Ich hoffte nur das es nicht Vincent war der raus gefunden hatte wo ich wohne nur um mich weiter zu bedrängen und Vorwürfe zu machen.

Brummend ging ich nur in Unterwäsche und einem langen Shirt bekleidet zu Tür und zog diese schließlich auf.

,,Leyla? Was machst du denn hier? Bist du nicht auf Geschäftsreise?" Fragte ich verwirrt als Leyla mit einer Tüte in der Hand vor mir stand.

,,Ich dachte ich komme mal vorbei? Ich habe dich schon länger nicht gesehen oder dir geschrieben weil ich arbeiten musste aber ich bin frühzeitig zurück gereist" Zweifelte sie.

,,Oh eh... Dann komm doch gerne rein ich habe ja gerade nichts anderes zu tun" Murmelte ich seufzend während ich einen Schritt zu Seite trat.

,,Ist wirklich alles gut bei dir? Wenn du nicht willst das ich hier bin dann ist das auch völlig okay. Dann gehe ich eben hier und lasse das Essen da" Zögerte sie zu sagen.

,,Nein. Nein ich habe dich gerne hier ich hatte eben nur einen sehr anstrengenden Vormittag aber darüber möchte ich jetzt nicht reden... Was hast du da mitgebracht?" Fragte ich lächelnd.

,,Pasta und jeweils einen Salat aber jetzt... Mache ich mir eher sorgen. Habe ich etwas verpasst?" Fragte sie seufzend während sie die Tüte auf die Kommode ablegte gefolgt von ihrem Autoschlüssel.

,,Musst du nicht und ich möchte darüber ehrlich gesagt nicht reden. Können wie nicht einfach schweigen?" Zögerte ich zu fragen.

,,Wenn du später darüber mit mir sprichst? Ich mache mir nur sorgen ich dränge dich zu nichts" Lächelte sie.

,,Tut mir ja auch leid aber ich will das hier jetzt nicht vermiesen. Du bist endlich da also lass uns einen schönen abend haben" Murmelte ich.

,,Sehr gerne. Von mir aus müssen wir auch gar nicht reden" Flüsterte sie grinsend während sie auf mich zu trat.

,,Nein... Nein das müssen wir wirklich nicht" Erwiederte ich grinsend während sie mir unter die Oberschenkel griff und mich schließlich hoch hob.

Grinsend drückte ich meine Lippen auf ihre während sie durch die Wohnung zurück zu meinem Schlafzimmer ging.

Zum Glück war sie da. Sie war gerade die einzige die mich wirklich zum lächeln bringen konnte und es auch tat.

Nach so einen scheiß vormittag tat es einfach mal gut eine solche ablenkung zu haben. Zu wissen das sie danach auch nicht gehen würde.

Leyla Dawson | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt