{Kapitel 23}

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Im Krankenhaus angekommen schwirren sofort mehrere Ärzte um mich herum. Was genau alles gemacht wird bekomme ich kaum mit. Mein Herz schlägt mittlerweile so schnell, dass mir schon ganz schwindelig ist, zudem habe ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich fühle mich einfach nur elend.

Durch ein tätscheln an meiner Wange werde ich zurück in die Realität gerissen. Phil steht mehr oder weniger über mir und schaut mir tief in die Augen, der Ausdruck in diesen Gefällt mir überhaupt nicht. Es ist etwas zwischen professionell und besorgt.

„Josi. Ich will, dass du mir jetzt gut zuhörst. Der Katzenbiss an deiner Hand hat sich stark entzündet. Auf die Schnelle vermuten wir den Kein Pasteurella multocida, das wird dir jetzt nichts sagen, aber der Keim ist sehr gefährlich. Da diese Bakterien vermutlich schon einen Gewebeschaden hervorgerufen haben, kann man das ganze nicht mehr mit Antibiotika behandeln. Um die Infektion auszuheilen muss dieses Gewebe operativ entfernt werden – am besten so schnell wie möglich."

Schon noch bevor mein Bruder seine Erklärung abgeschlossen hat, schüttele ich vehement meinen Kopf. Ich werde mich nie wieder in meinem Leben operieren lassen – das kann er vergessen.
Panisch blicke ich mich nach einem Fluchtweg um – finde aber keinen. Einfach überall sind Fremde Menschen.

Scheisse

„Meine Güte, Josi! Beruhig dich, verdammt. Du schadest dir gerade nur selber! Ich möchte, dass du mich jetzt ansiehst und mir genau zuhörst. Ich weiß, dass du Angst hast, und das ist auch total legitim. Wenn es eine andere Möglichkeit geben würde, würde ich diese bevorzugen. Leider gibt es in diesem Fall keine andere Möglichkeit außer die operative Entfernung. Wie bereits erwähnt ist die Infektion schon zu weit ausgebreitet, als das man nur Medikamentös behandeln könnte. Wärst du sofort zu einem von uns gekommen, sähe das schon ganz anders aus." Mit seinem letzten Satz schaute er mich leicht warnend an.

Jetzt fehlte fast nur noch, dass er mir erzählt, dass er es mir von vorne rein gesagt hatte...

Papa stürmte in den Raum. Die allzu bekannte Sorgenfalte zeichnete seine Stirn. Ich erwarte eine Standpauke, aber ganz unerwartet schließt er mich einfach in seine Arme und sendet mir den Trost, den ich gerade gebrauchen kann.

Die ersten Tränen verlassen meine Augen und schon bald bilden sich nasse flecken auf Papas Oberteil.

Ich schluchze ein: „Es tut mir leid." Und drücke mich nur noch fester an den Trostspendenden Körper. Papa drückt mich noch ein bisschen fester an sich und schon bald übermannt mich die bleierne Müdigkeit und ich muss herzhaft Gähnen.

„Hey, Josi–" unterbricht mich da auch schon Phil in meinem Halbschlaf. Müde schaue ich ihn an und warte darauf, dass er weiterspricht. Lange muss ich darauf nicht warten und an seinem Gesicht kann ich schon sehen, dass mir, was auch immer der sagen will, nicht gefallen wird – und wie Recht ich behalten werde...

„– Wir müssen dich für die Op vorbereiten. Ich in Paps werden solange es geht an deiner Seite bleiben, okay?" Auch Phil kann ich ansehen, dass er es nicht optimal findet. Mir dreht es ein Magen um und ich wünsche mehr als je zuvor, die Zeit zurückdrehen zu können. Einfach kurz Alex geragt zu haben, ob er sich das anschauen könne. Es wäre so einfach gewesen. Aber nein – mein Stolz und meine Sturheit standen mir mal wieder im Weg. Jetzt muss ich mich wohl oder übel der Sache ergeben und meine Suppe auslöffeln.

Verhalten nicke ich meinem Bruder zu und gebe somit mein Einverständnis.

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Heyy,
Ich habe mal eine Frage: Hättet ihr Lust auf Kurzgeschichten? Also im Sinne von ihr könntet ein Szenario grob in die Kommentare schreiben und ich würde versuchen eine Kurzgeschichte darüber zu schreiben. Hierbei muss NICHT die Figurenkonstellation aus meiner Geschichte genommen werden, sondern ihr könntet frei entscheiden. Wie fändet ihr das?
Ich würde mich über Rückmeldung freuen🫶

Bester SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt