3 (3) - Die dunkle Tür

19 1 0
                                    


Aria fand sich allein in einem dunklen, endlosen Gang wieder. Das Licht war gedämpft und flackerte bedrohlich. Ein eisiger Hauch strich ihr über die Haut und ließ ihre Nackenhaare zu Berge stehen. Sie konnte das dumpfe Echo ihrer eigenen Schritte hören, die auf dem steinernen Boden widerhallten.

Plötzlich tauchte vor ihr der Anblick der leblosen Agatha auf, deren starre Augen sie unheilvoll anstarrten. Ein Schauer lief Aria den Rücken hinunter und sie wollte instinktiv zurückweichen. Panik ergriff sie, als sie spürte, wie sich eine unheimliche Präsenz hinter ihr näherte.

Mit zitternden Händen drehte sie sich um und erstarrte vor Schreck. Vor ihr stand Agatha, doch ihr Gesicht war verzerrt vor Wut und Schmerz. Agathas Stimme durchdrang die Dunkelheit, als sie Aria mit heiseren Schrei anklagte: "Was hast du getan?!"

Aria konnte den Blick nicht ertragen, der aus den toten Augen hervor starrte, während sie von Schuldgefühlen überwältigt wurde. Sie stolperte zurück, ihre Knie gaben nach, und sie landete unsanft auf dem Boden. Doch sie konnte ihren Blick nicht von Agatha abwenden, die weiterhin auf sie einredete, ihre Stimme voller Zorn und Vorwürfe.

Aria schreckte hoch, ihr Körper von Schweiß benetzt. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, während sie mit schnellem Atem versuchte, sich zu orientieren. Es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass sie sich in ihrem eigenen Schlafzimmer befand. Der Untergrund war nicht länger hart, feucht und kalt, sondern weich, warm und sauber. Sie lag in ihrem eigenen Bett, das beruhigend vertraute Gefühl der Matratze unter ihrem Körper.

Langsam sank ihr Herzschlag und ihre Atmung wurde ruhiger, als sie sich bewusst wurde, dass es nur ein Alptraum gewesen war. Ein äußerst lebendiger und beängstigender Alptraum. Sie fühlte noch immer die Nachwirkungen der intensiven Emotionen, die sie durchlebt hatte.

Ein sanfter Luftzug streifte ihr Gesicht, und sie wandte ihren Blick zur Balkontür, die weit geöffnet war. Die frische Morgenluft strömte in den Raum und spielte mit den halbdurchsichtigen leichten Vorhängen, die sich leicht im Wind bewegten.

Als sie ihren Blick in Richtung des Türrahmens lenkte, sah sie Dean dort stehen. Seine Silhouette zeichnete sich deutlich gegen die aufgehende Sonne ab. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, während er nachdenklich den Anblick des Himmels betrachtete. Die warmen Sonnenstrahlen fielen auf sein Gesicht und betonten die Konturen seines markanten Profils.

Aria spürte eine gewisse Beruhigung, als sie Dean dort stehen sah. Sein Anblick vermittelte ihr ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit. Sie fühlte sich geborgen in seiner Nähe. Langsam setzte sie sich im Bett auf, ihre Hände umklammerten die Bettdecke, während sie versuchte, den Alptraum hinter sich zu lassen und in die Gegenwart zurückzufinden.

"Dean?", flüsterte sie mit leicht zitternder Stimme, um sicherzugehen, dass sie nicht erneut in einem Albtraum gefangen war. Die Worte klangen leise in der Stille des Raumes. Dean drehte sich langsam zu ihr um, seine Augen trafen die ihren, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

"Hey", sagte er sanft, seine Stimme voller Verständnis. "Alles in Ordnung?"

Aria nickte langsam, spürte, wie die letzten Reste der Furcht und Verwirrung langsam von ihr abfielen. Dean trat näher an das Bett heran und setzte sich vorsichtig neben sie. Seine Nähe brachte eine angenehme Wärme mit sich, die sie umhüllte und ihr half, sich sicherer zu fühlen, während die aufsteigende Sonne die Dunkelheit des Alptraums langsam vertrieb. In dieser ruhigen und friedlichen Momentaufnahme fand Aria Trost und Stärke, um mit den Herausforderungen des neuen Tages umzugehen.

„Wie spät ist es?", fragte sie noch immer etwas durcheinander.

„Kurz nach sechs."

„Und wie lange bist du schon wach?"

Weiße RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt