Kapitel 2

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--- Kakashi ---

„Dann gehe ich jetzt." Sagte Danzou ruhig und wandte sich bereits ab, als Kakashi etwas einfiel. Er wollte nicht dorthin zurück und doch waren noch immer wichtige Dinge, die er einfach zurück gelassen hatte. Er und auch Yuki. Sie las gerne und viele der Bücher waren ihre Erinnerung an vergangene Geschehnisse. „Ich habe eine letzte Bitte." Sagte Kakashi also plötzlich und sah auf. Selbst Danzou blieb überrascht stehen. „Achja? Welche?" Fragte der dritte Hokage und Kakashis Augen hafteten sich an Danzou. „Ich hatte keine Gelegenheit mein und Yukis Zimmer zu räumen. Das würde ich gerne nachholen." Danzou stockte und seine Augen verengten sich. Kakashi wusste, wie dreist diese Bitte war und doch wollte er Yuki ihre Bücher zurück geben. Wieder umgriff Danzou seinen Stock fester, dann lächelte er aber entgegen dessen, was er sicher gerne anderes getan hätte. „Natürlich. Du kannst uns gleich begleiten, Kakashi. Und alles holen. Nobuo und Kiyo können sichergehen, das du nichts mit dir nimmst, das Geheimnisse der Anbu enthält." Kakashi lächelte sogar entgegen der Anspannung, die er fühlte. „Danke. Ich weiß das zu schätzen." „Nun gut. Auf Wiedersehen, Sarutobi-sama. Kakashi. Folge mir doch." Kakashi schluckte, als er sich von dem Dritten abwandte und das Zimmer verließ, das er gerade erst betreten hatte. Stummen Schritten folgte er aus dem Schloss heraus und die Straßen entlang, die ihm noch immer, mehr als vertraut waren und doch haftete ihnen nun etwas fremdes an. Vor allem, als er in der Begleitung von Danzou, Nobuo und Kiyo das Innere des Anbu Versteckes betrat. Es war, als strahlte es jetzt eine Kälte aus, die nicht mehr zu ihm passte. Trotzdem ging er weiter. Er war sich auch bewusst, das Danzou noch lange nicht aufgegeben hatte. „Das hier waren doch eure Zimmer." Bemerkte Danzou, als sie vor Türen hielten, die aussahen wie alle andere und doch war dort eine Kerbe, die Kakashi wiedererkannte. Das waren sie. Ihre Zimmer. Die alte Heimat, die sich nie wie eine angefühlt hatte. „Ja, das waren sie." Danzou sah nicht zu ihm. Er war noch immer abgewandt und blickte voraus. Jetzt hatte seine Stimme die Freundlichkeit verloren. „Das war ein Fehler. Kakashi." Brach Danzou das Schweigen und kehrte zu seinem wahren Charakter zurück. Jenem, den er im Angesicht des Hokagen versteckt hatte. Ein Fehler? Kakashi zweifelte nicht daran, das es kein Fehler war. „Du solltest aufpassen Kakashi. Auch der Hokage hat nicht alleinige Entscheidungsgewalt. Das Mädchen ist zu wertvoll, als das sie auf die Schule gehört. Diese Verschwendung werde ich dem Dorf klar machen. Gewöhn dich also nicht zu sehr an euer vermeintliches Zusammenleben. Sie gehört zu den Anbu und nicht zu dir." Sie gehörte zu den Anbu. Nur über seine Leiche. Diese Überzeugung lebte in seinem Herzen. Egal, was er tun musste. Er würde verhindern, das sie hier hin zurück kehrte. „Ich denke, ich verschwende eure Zeit nicht länger. Danzou-sama und mache mich daran, alles was wir noch brauchen mit uns zu nehmen." Danzou sah noch immer nicht zurück. „Nobuo. Kiyo. Ihr wisst bescheid." Damit humpelte er mit seinem Stock langsam fort. Ließ Kakashi und die zwei Anbu einfach hinter sich zurück. „Gut dann mache ich mich mal auf." Sagte er. Es war, als wollte er locker klingen, doch er wollte vor allem auch eines. Sich selbst dazu bringen, loszugehen. Seine alte Ehrfurcht abzuschütteln. So wandte er sich endlich um und lief in sein Zimmer. Das musste man Danzou lassen. Er hatte längst alles durchwühlt und war dabei die Sachen in die Archive zu bringen. „Kakashi." Es war Kiyo, die das Schweigen brach während Kakashi die Kisten nach wichtigen Dingen durchsuchte. Er erschuf sogar Doppelgänger, damit sie ihm beim Tragen der Kisten halfen. Einige davon schickte er in Yukis Zimmer. „Mh?" Er sah auf und zu Kiyo herüber. Es war als trennte sie nun eine Wand, die sie davor nicht getrennt hatte. Jetzt waren sie Anbus und er nicht mehr. Er war nun einfach nur noch Jonin und ein Ninja unter der direkten Befehlsgewalt des Hokage. Trotzdem hatte Kakashi nicht vergessen, das Kiyo Yukis Leben gerettet hatte. Damals in Burijji, als sie Yuki heilte, während er das nicht konnte. Was sollte er ihnen noch mit auf den Weg geben? „Du warst leichtsinnig." Schlussfolgerte Kiyo und Kakashi nickte. „Das weiß ich." Kurz sah Kiyo zu Nobuo, der abdrehte und das Zimmer verließ, so als wollte er wache halten. Dafür sorgen, das sie ungestört reden konnten. Erst, als sich die Tür schloss, sah Kiyo wieder zu Kakashi. „Ich kann dich verstehen." Sagte sie nun ehrlich. „Wir alle. Wir haben euch unser Leben zu verdanken. Deswegen, bereite sie darauf vor vorsichtig zu sein. Danzou hat noch nicht aufgegeben. Er will sie zurück und er hat sicher schon einen Plan, wie er den Rat auf seine Seite zieht." Der Rat, der dem Hokage direkt als Berater zur Seite stand und dessen auch der Hokage ein Teil davon war. Bei wichtigen Entscheidungen war seine Stimme so nur eine von vielen. Kakashi war sich dessen bewusst. Der Hokage hatte heute entschieden, das er den Kampf mit Danzou austragen würde und Danzou war dort gewesen um genau das dem Hokage zu verkünden. Übergib mir Yuki, oder ich werde einen Weg finden sie zurück zu bekommen. Über deinen Kopf hinweg. „Danke. Ich werde vorsichtig sein." Ein letztes Mal musterte Kiyo Kakashi dann nickte sie. „Ich kann dir nicht mit den Kisten helfen, aber wenn. Wenn ich etwas mitbekomme. Ich werde dich warnen. Ich durfte sie kennen lernen in Burijji. Sie hat mehr verdient als das." Kiyo war zu Kakashi getreten. So nah, das ihre Augen unter der Maske hervorblitzten. Nah genug, das Kakashi die Ehrlichkeit in diesen Augen lesen konnte. Sie nickten sich zu, dann drehte Kiyo ab und verschwand und Kakashi griff nach all den Kisten mit all seinen Doppelgängern und folgte ihr. Ließ das Anbu Versteck hinter sich und damit alles, was ihn mit Kälte erfüllt hatte.


Falling Snow - Einer von Allen || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt