Kapitel 43

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--- Yuki ---

Yukis Augen weiteten sich. Ihre Schwester? Eine bessere Schwester, die der älteren den Rang abgerungen hatte. Es war, als erlebte Yuki die andere Seite einer Medaille. Auch sie umgriff nun ihre Bürste fester. All die Jahre hatte sie gehofft anerkannt zu werden, als die Bessere, die sie immer gewesen war. Jetzt kniete dort Hinata und war wie Mirai. Eine Mirai, die durch ihre jüngere Schwester ersetzt worden war. Immerhin hatte Kiba es gesagt. Hinata versteckte sich bei ihnen um ihrer Familie zu entkommen. Was musste es für Hinata bedeuten, ersetzt worden zu sein und wie Yuki zu werden. Als unnütz betrachtet. „Immerhin kannst du das Byakugan auch schon!" Das Byakugan. Yuki hatte von Kakashi darüber erfahren. Eine besondere Fähigkeit der Hyugas, die es ihnen ermöglichte über weite Strecken zu sehen und den Chakrafluss in den Körpern der Menschen wahrzunehmen. Es war ein mächtiges Kekkei Genkai und Hinata war dazu fähig? Trotzdem war sie übergangen worden. Hätte Yoshida Yuki anerkannt, wäre das hier Mirais Schicksal geworden? Es war eine Bürste, die durch die Luft flog und Kiba am Kopf traf. „Au verdammt was soll- Hana." Erst fluchte Kiba, dann sah er erschrocken in das finstere Gesicht seiner Schwester. „Wenn sie dich ablenken, schick ich sie heim damit du endlich deine Aufgabe erledigst!" Zischte sie wütend und sofort wurde Kiba bleich und bürstete, als hinge sein Leben davon ab. Auch Yuki sah zu ihrem Hund herunter. Kuromaru wartete geduldig. „Ich beeile mich." Flüsterte sie ihm zu, dann setzte auch sie wieder an. Mit Hanas Machtwort waren ihre Gespräche verstummt und sie arbeiteten die Hunde einem nach dem anderen ab, bis ihre seidigen Felle im Sonnenlicht glänzten. Yuki hob den Blick. Das Putzen der Tiere hatte viel Zeit gekostet. Es war fast schon erschreckend, wie die Zeit verflog, obwohl sie nicht trainierte. Schon wieder war die Sonne dabei unter zu gehen. „Ich muss gehen." Bemerkte sie und drehte ihren Klassenkameraden ihre Augen zu. „Was schon?" Fragte Kiba enttäuscht und auch Hinata erhob sich schüchtern. „Ich auch." Pflichtete sie Yuki bei, als Kiba die Hand hob und sich durch sein braunes Stachelhaar fuhr. „Nagut. Ich denke ich sollte wohl auch endlich Feierabend machen. Gut dann bis morgen in der Schule und danke für eure Hilfe!" Er grinste und es entlockte sogar Yuki ein Lächeln. „Gerne. Gut dann gehe ich jetzt." Mit diesen Worten drehte sie sich fort und lief los. Sie überlegte schon wann es wohl sicher wäre wieder auf die Dächer zu springen, doch da hörte sie Schritte und erkannte, das Hinata verunsichert ein paar Schritte hinter ihr ging. Yuki sah über die Schulter zu ihr zurück. Scheinbar wollte Hinata sich ihr anschließen. „Musst du auch in die Stadt?" Fragte sie höflich und Hinata schluckte, ehe sie fast unscheinbar nickte. „..andere Seite..." Hauchte sie und doch trat sie mutig an Yukis Seite, als diese Wartete. >Andere Seite?< Was sollte ihr das sagen? Ihr Blick glitt zur Stadt herüber, als es ihr einfiel. Kakashi hatte es ihr einst beigebracht. Wo und wie sie die verschiedenen Clane fand. Hyuga war eine alte, einflussreiche Familie mit einem Anwesen, das dem Herrn Unagi in nichts nachstand. Ein Anwesen, das sich auf der anderen Seite der Stadt befand, aber nicht im Stadtkern. „Ok." Sagte Yuki also, als sie endlich verstand und lief einfach weiter. Hinata folgte ihr. Nun traute sie sich an ihrer Seite zu bleiben. In den Augenwinkeln sah Yuki, wie Hinata immer wieder den Mund öffnete und wieder schloss. Scheinbar überlegte sie etwas zu sagen, doch sie brachte es nur mühsam hervor. „. N...Na... Naru...to.." Naruto? „Was ist mit ihm?" Fragte Yuki also, weil sie dieses Gespräch und Hinata einfach nicht verstand. Sie sagte so wenig. War es das, was die anderen alle an Yuki störte? Das sie nicht wussten, was sie dachte? Weil sie nicht aussprach, was sie beschäftigte? Sie wollte Hinata helfen und so überlegte sie, was Hinata ihr wohl sagen wollte. „Ihr... ihr .. seid ihr Freunde?" Endlich brachte sie die Worte hervor. „Ja." Yuki war Stolz. Immerhin stimmte es. Sie waren jetzt Freunde und so strahlte sie, als sie diese Worte sprach und Hinatas Kopf wurde knallrot. Was könnte Yuki wohl sagen, um Hinata zu verstehen, wie Kakashi Yuki wortlos verstand? Was wusste Yuki über die Situation? Hinata lief rot an und es interessierte sie Naruto. Wenn ihre Theorie stimmte, dann musste Hinata irgendwie interessiert an Naruto sein. „Magst du Naruto?" Sie sagte es, ohne noch einen Moment darüber nachzudenken. Erst weiteten sich Hinatas Augen, dann wurde ihr Gesicht so rot wie eine Tomate, ehe sie wohl überhitzte und völlig überfordert rückswärts in Ohnmacht fiel. „Hinata?" Verwirrt trat Yuki näher. Berührte Hinatas Stirn. Sie fühlte sich warm an. Hatte das Mädchen Fieber und sich heute mit den Hunden übernommen? Hatte Yuki die Röte in Hinatas Gesicht völlig falsch eingeschätzt? Überfordert hob sie den Blick, doch sie waren noch bei den Blumenwiesen und kein Mensch war in der Nähe. Was sollte sie wohl tun? Sie hatte nichts gegen Fieber bei sich. Solche Dinge verwahrte sie normalerweise in dem Rucksack unter ihrem Bett. Auch jetzt hatte sie ihn noch, auch wenn sie ihn nicht benutzte und auch nicht erwarten konnte, ihn benutzen zu können. „Hinata?" So tat Yuki das Einzige, das ihr in dieser Situation einfiel. Sie rüttelte leicht an dem jungen Mädchen. „Du musst aufstehen." Forderte Yuki, als Hinata wirklich die Augen öffnete. Kurz blickte sie irritiert in Yukis Gesicht, das direkt über ihrem war, dann riss sie ihre milchigen Augen auf. „Entschuldige!" Brachte sie erschrocken über ihre Lippen und richtete sich auf. Um ihr Platz zu verschaffen trat Yuki zurück und das junge Mädchen stand endlich wieder auf. „Du solltest etwas gegen Fieber nehmen, du glühst." Bemerkte Yuki und Hinata stieß zur Antwort ihre Zeigefinger zusammen. „Nein.. es.. mir gehts gut." „Man soll Fieber nicht auf die leichte Schulter nehmen." Widersprach Yuki und blickte sich um. Ob sie hier wohl Kräuter zwischen den Blumen fand? „Können.. können wir weiter? Ich muss bald zu Hause sein." Bat Hinata unsicher und Yuki hob den Blick. Es stimmte. Auch sie war langsam spät dran. „Ok."

Falling Snow - Einer von Allen || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt