Kapitel 14

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--- Kakashi ---

Für einen Moment stand Kakashi einfach an der Tür gelehnt und beobachtete, wie Yuki glücklich ihre Bücher auspackte. Es beruhigte sein Herz, das noch immer von Sorge erfüllt war. Vor allem nach ihrer Frage nach dem Training. Yuki hatte viel mitgemacht und hatte mehr als das verdient, das sie bis jetzt erlebt hatte und doch war es ihr Anker im Leben gewesen. Tägliches Training hatte ihr Leben bestimmt. War sie in der Lage das einfach hinter sich zu lassen? Würde sie damit klar kommen, das sich ihr Leben von Grund auf veränderte? Neue Wege ging. Es waren Sorgen wie diese, die ihn nun erfüllten und bewiesen, wie sehr sie ihm ans Herz gewachsen war. Hätte ihm das jemand vor drei Jahren gesagt, er hätte gelacht und doch stand er jetzt hier. Lächelte, traf Gai, Asuma und Kurenai, kochte und räumte eine Wohnung auf. Das Geschirr stand noch immer bereit und wartete auf ihn und doch hatte er jetzt erst noch andere Sorgen. „Pack in Ruhe aus. Ich bin noch einmal unterwegs. Mach nicht zu lange. Morgen ist wieder Schule." Yuki hatte gerade ein Buch in den Händen und sah glücklich auf. Nickte. „Ja." Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und überließ Yuki sich selbst. Er wusste, das sie damit umgehen konnte. Sie war oft allein gewesen. Viel zu oft. Nun lagen andere Zeiten vor ihr. Würde es Yuki verändern? Zum Guten, wie er hoffte? Mit dieser Frage verließ er die Wohnung und lief die Straßen entlang. Er hatte den Falken bemerkt und er wusste, er mochte nicht was auf ihn wartete. In seiner Abschätzung der Lage konnte es nur einen Grund geben, warum der Hokage ihn rief. Nicht nur Kakashi war von Yukis Ausraster informiert worden. Auch der Hokage und sicher gab es noch einen weiteren Menschen, der direkt von Yukis Angriffsversuch betroffen war. Davon erfahren hatte durch ihre Enkelin Mirai. Yoshida Ruiga. Bis jetzt hatte Kakashi den Gedanken erfolgreich verdrängt. Was diese Frau Yuki angetan hatte. Das diese Frau für Yukis labile Psyche verantwortlich war. Irgendwo hatte er gehofft ihr nie zu begegnen. Damals als Anbu hätte das vielleicht funktioniert, doch jetzt war er einen Weg gegangen bei dem er auf kurz oder lang auf diese Frau treffen musste und eines stand fest. Er verachtete Yoshida Ruiga. Sie hatte nie die Hand gegen ihn erhoben. Er hatte sie nie getroffen. Geschweige den auch nur ein Wort mit ihr gewechselt, doch er kannte Yukis Geschichte. Yukis Charakter. Ihre Schwächen. Ihr Leiden. Die Schmerzen auf ihrer Seele. Kakashi wusste alles darüber was Yoshida Yuki angetan hatte, ohne auch nur ein Wort von Yuki gehört zu haben. Er hatte angefangen das Mädchen zu verstehen, auch wenn sie nicht redete. Er hatte angefangen ihr Schweigen zu deuten genauso wie ihr Zittern oder ihre Atmung. Er wusste, das er sich selbst kontrollieren musste sobald er das Schloss erreichte. Als er es erreichte, stand wieder die lilahaarige Shinobi davor. Ihr Blick war überrascht. „Du wirst hier ja bald Dauergast Kakashi." Erkannte sie. Einen Titel, auf den er gerne verzichten würde. Er hatte weder gern mit Danzou gesprochen noch mit der Frau, die dort drinnen auf ihn wartete. „Sie warten schon alle. Wie vorhin. Machst du das öfter?" Fragte die Frau aufgeschlossen und er schaffte es nur mit Mühe ein Lächeln aufzusetzen. „Scheint eine Angewohnheit zu werden." Damit lief er weiter und ließ die Frau einfach zurück. Zu sehr war er von dem Gedanken erfüllt, was ihn oben erwarten würde. Die Gänge kamen ihm länger vor. Zäh, jeder Schritt bis dort die Tür war und auf ihn wartete. Offen. Bereit betreten zu werden und schon von weiten hörte er eine alte weibliche Stimme. „Wie lange sollen wir noch warten, Sarutobi?" Fragte die Stimme in einem Ton, in dem auch Danzou mit dem Hokage redete. Gespielt freundlich. Fast unmerklich ballte sich Kakashis Faust, während er mutig weiter ging. Tat, als gäbe es seine Gefühle nicht. „Er ist gleich hier, verehrte Yoshida. Bitte Geduldet euch." Versicherte der Hokage, während ein anderer Stock erklang. „Er lässt oft auf sich warten seit er unter dir arbeitet. Sarutobi." Danzou. War das die Chance auf die Danzou gelauert hatte? War sie so früh gekommen noch bevor Kakashi die Chance hatte Yuki auf all das hier vorzubereiten? Auf die Chance auf Mirai und Yoshida zu treffen. Sein Herz gefror, während er endlich das Zimmer erreichte und seine Gestalt für die anderen auftauchte. „Ah. Kakashi. Komm rein." Bat der Hokage höflich und Kakashi neigte kurz den Kopf ehe er tatsächlich eintrat. „Warum haben wir alle auf den Jonin gewartet, Sarutobi? Er ist für das Gespräch nicht relevant." Begrüßte Yoshida Kakashi zutiefst abgeneigt und Kakashi wäre auch lieber wieder gegangen und hätte Yuki mit sich genommen. Egal, was ihn hier erwartete. Er würde nicht zulassen das man Yuki diese zwei Freunde wieder wegnahm. „Ich halte den Vormund von Yuki Itou als äußerst relevant in diesem Gespräch." Stillschweigend hatte Kakashi sich an Sarutobis Seite gestellt während Yoshida einen Schritt näher trat. „Vormund? Dieses Gör hätte Mirai fast auf offener Straße angegriffen! Vor ihren Freundinnen! Mirai ist völlig verstört!" Nun verlor sich ihre gespielte Freundlichkeit. Machte Wut platz und auch Kakashi fühlte Wut. Yoshida tat, als wäre es Yukis Schuld, doch sie ignorierte einfach den riesigen Anteil, den sie selbst dazu beigetragen hatte. „Doch es geht ihr gut. Es gab diesen Angriff nicht." Widersprach der Hokage ruhig und Danzou war es, der aufblickte. „Ich sagte doch, das das Kind in meinen Reihen besser aufgehoben ist. Unter meiner Führung zeigte sie dieses Verhalten nicht." Kakashi fühlte jeden Muskel in seiner Hand, als er sie fest ballte. Spürte die Hitze, die sich in ihrem Inneren vor Wut ballte. Alles nur um diese zwei Menschen nicht anzugehen. Es wäre so leicht. Sie wären ihm niemals gewachsen.


Falling Snow - Einer von Allen || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt