Kapitel 79

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--- Yuki ---

Ihr Weg führte sie durch die Stadt. Diesmal rannte Yuki nicht und sie war ein wenig mit ihren Dämonen versöhnt. Offen und ehrlich mit Naruto und Sasuke geredet zu haben, hatte es ihr leichter gemacht. Ihr gezeigt, das sie falsche Entscheidungen traf, aber auch sehr viele gute. Das sie Kazu rettete oder für Atsukos Sicherheit alles gab. Auch Guren mochte sie noch immer für alles gute, das sie auszeichnete. Kakashi hatte ihr gesagt, das sie aus diesem Fehler lernen sollte. Erkennen sollte, das es niemals der richtige Weg war einfach jemanden zu töten. Es musste einen besseren Grund geben, als nicht von einem wichtigen Menschen getrennt zu werden. Nie wieder diesen Fehler wiederholen. Es zeigte ihr das trotz all des Lobes, das es einiges gab, das sie noch nicht konnte. Sie war ihren Freunden und Klassenkameraden weit voraus, wenn es um ihre Fähigkeiten ging. Doch Sasuke hatte Recht. Ihr fehlte etwas, das die anderen hatten. Sie wusste nicht genau was es war. Sasuke hatte es damit beschrieben, das er wusste, was er wollte. Alles was sie wusste, war, das sie gelobt werden wollte. Mehr Ambitionen hatte sie nicht. Sie lebte einfach nur nach Befehlen und Bitten. Sie lebte nicht nach eigenen Bestrebungen. Doch was waren solche Bestrebungen? Was sollte sie erreichen? Wohin sollte sie ihre Bemühungen führen? Sie war auf dem Rückweg wieder still geworden, weil ihr die letzten Tage viel zum Denken gegeben hatten. Sachen, die sie mit sich allein ausmachen musste. An einer Kreuzung sagten die anderen ihr Tschüss bis sie allein mit Kakashi der Wohnung entgegen lief. Sie waren langsam. Gingen tatsächlich, statt über die Dächer zu rennen. In ihrem Magen war ihr Abendessen und verdaute gerade, als sie die Treppe erreichten, die hoch zu ihrer Wohnung führte. „Yuki." Sagte Kakashi und holte sie so aus ihren Gedanken heraus. Sie sah auf und ein Lächeln erwartete sie. „Du kannst das. Ich bin gleich dort drinnen." Dabei zeigte er auf die Wohnung. Sie schaffte das? Ihre Augen weiteten sich, als sie begriff was das bedeutete, dann war Kakashi einfach verschwunden. Ihr Herz stockte, als sie die Treppe hoch blickte und eine Pelzjacke über die Brüstung blitzte. Kiba. Er war gleich dort oben, so wie er heute morgen in der Schule gewesen war. Jetzt wünschte sie sich wieder an ihre Oase der Sicherheit. Den Berg. Wäre es dort leichter für sie mit Kiba zu reden? Ihm wieder zu begegnen. Sie hörte wie Akamaru bellte und Kiba aufstand. Er hatte auf den Treppen gesessen und gewartet. „Meinst du wirklich? Stimmt jetzt wo du es sagst. Ich kann sie auch riechen." Erklang es von dort oben und Yuki stockte noch immer. Wollte sie wieder wegrennen? Noch hatte er sie nicht gesehen und doch blieb sie. Es war, als hatte sie nun Freunde hinter sich, die ihr beistanden, auch, wenn sie das nicht konnte. Auch, wenn sie wieder wegrennen würde. Jetzt gab es mehr als eine Person, die sie dort finden würde. Naruto und Sasuke waren sogar hoch geklettert, obwohl sie nicht wussten, ob sie den Rückweg schafften. Nur für sie. Sie konnte das jetzt auch. Sich Kiba stellen. Das war der Moment, als Kiba über das Geländer nach unten blickte und ihre Augen sich fanden. „Yuki!" Rief er erleichtert, während Yuki das Zittern ihrer Hand unterdrückte. „Kiba." Zwang sie sich selbst ihn zu begrüßen. Sie konnte sich nicht rühren, aber immerhin rannte sie nicht weg, als er die Treppe heruntersprang bis er direkt vor ihr landete. Sofort dachte sie wieder an ihren versuchten Wurf. Den Moment des möglichen Mordes und doch waren dort nun auch andere Erinnerungen. Freunde, die hinter ihr standen, obwohl sie ahnten wie verkorkst sie war. „Ich hab mir Sorgen gemacht. Heute Morgen rennt ihr einfach weg und jetzt seid ihr den ganzen Tag fort. Dann kam dieser Jonin und entschuldigte euch alle drei. Was war denn los?" Fragte er besorgt. Ja, was war los gewesen. Was sollte sie ihm sagen? Sie schluckte, als würde ihr das Zeit verschaffen. Sie wusste einfach nicht, was sie ihm sagen sollte. Sie wusste nur eines. Die Wahrheit war es nicht. Sie hatte sie mit Naruto und Sasuke geteilt und auch wenn sie Kiba irgendwie mochte, sie war nicht bereit auch ihm die Wahrheit zu sagen. Vor allem nicht, wenn die Wahrheit sein Tod bedeutete. „Es ging mir nicht gut." Brachte sie irgendwie hervor. „Naruto und Sasuke. Sie haben mich aufgebaut." „Nicht gut? Du warst jetzt ein paar Tage weg. Ist was passiert?" Fragte Kiba einfühlsam und trat sogar noch etwas näher, als wollte er dafür Sorgen, das nur sie einander hörten. Was nur sollte sie sagen? Niemand hatte ihr eine Ausrede parat gelegt, so, wie ihre Geschichte mit dem Umland. Sie war einfach allein gelassen worden und stand nun vor Kiba. Umland. „Ich wurde getestet, ob ich wirklich ins Dorf gehöre." Sie brach ab, weil sie nicht wusste, wie sie es hinbiegen sollte, um es glaubhaft zu machen. „Und du hast nicht bestanden?" Fragte Kiba verständnisvoll. Hatte sie nicht bestanden? Es fühlte sich wenigstens so an. „Ich musste nur dank Kakashi nicht zurück." Log sie eiskalt und es war ja fast war. Sie war nur dank Hilfe nicht zu den Anbu zurückgeschickt worden. So gesehen. Sie wäre weggeschickt worden, hätte sie den Test bestanden. „Darum bist du also weggerannt. Es war dir peinlich. Ist doch egal! Du bist auch nicht schlechter als der Rest von uns." Yuki horchte auf, weil es sie an all die Lügen erinnerte, mit denen sie sich umgab. „Das muss dir nicht peinlich sein. Es ist uns egal. Dann stecken wir wenigstens alle im selben Boot. Meine Mam sagt regelmäßig, das aus mir nie ein richtiger Ninja wird, wenn ich nur Flausen im Kopf hab und meine Aufgaben nicht richtig erfülle. Nicht wahr Akamaru." Der Hund bellte zur Bestätigung und Yuki sah auf. >Dann stecken wir wenigstens alle im selben Boot.< Das war eine andere Art um zu sagen, das sie damit einer von vielen war. Einer, wie sie alle. Wie ihre Klasse. Wie ihre Freunde. Nur wenige kannten die Wahrheit über sie. Für ein paar, war sie etwas besonders, doch für all die anderen, war sie nicht mehr als eine von allen. „Kommst du morgen dann wieder zur Schule?" Fragte Kiba aufgeschlossen und ehrlich und langsam begann sich Yukis trauriges Herz zu beruhigen, als sie endlich nickte. „Ja." Jetzt gab es nichts mehr, das sie davon abhielt. Sie war froh, Kiba hier begegnet zu sein und nicht erst morgen vor der Schule. Es hatte den Druck herausgenommen, den sie all die Zeit gefühlt hatte. „Super! Morgen planen wir den Schulausflug! Das wird richtig cool und bringt dich bestimmt auf andere Gedanken." Wieder bellte Akamaru und Kiba sah zu ihm runter. „Verdammt du hast Recht." „Recht?" Fragte Yuki verwirrt, als Kiba an ihr vorbei ging. „Sorry. Ich wollte wirklich länger mit dir reden. Aber du kamst so spät. Mam dreht durch, wenn ich nicht bald zurück bin. Bis morgen Yuki!" Rief er, als er schon halb wegrannte. Fast in einen Passanten stürmte, weil er zurückblickte. Im letzten Moment wich er aus und grinste, während der Mann ihm hinterherschimpfte. „Tschüss Yuki!" Rief er noch auf dem Weg und Yuki hob die Hand. „Tschüss Kiba!" Dann war er in der Ferne verschwunden.

Falling Snow - Einer von Allen || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt