Auf Wiedersehen

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JACK
Wir blieben noch etwas nebeneinander liegen, dann gab sie mir einen letzten Kuss.
„Ich werde mal kurz duschen gehen.", meinte sie. Sie hob ihre Kleidung auf, die überall auf dem Boden verstreut lag und ging ins angrenzende Badezimmer.
Als sie wieder ins Zimmer kam, war sie angezogen und sah wieder aus wie vorhin, als sie vor der Tür stand. Ihr Blick war ebenfalls wie vorhin, etwas abweisend und nicht so, als wäre etwas zwischen uns passiert.
Irgendwie hatte ich gehofft, dass es etwas zwischen uns verändern würde, wenn wir miteinander geschlafen haben, hatte es aber nicht. Resigniert packte ich den Rest meiner Sachen in meinen kleinen Koffer zurück.
„Lass uns gehen.", meinte ich und ging zur Tür. Kurz hielt ich innen und blickte noch einmal zurück.
„Die Einrichtung ist echt hässlich."
Sie hatte scheinbar nicht erwartet, dass ich stehen blieb und stolperte deshalb über meinen Koffer. Schnell packte ich ihre Hand, damit sie nicht umfiel.
„Danke.", sie schnappte nach Luft.
Draußen auf dem Gang begegneten wir den Mann vom Zimmer nebenan.
„Wie ich sehe holt deine Freundin dich mit nach Hause ab.", meinte er. „Schade. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder in diesem Hotel."
„Nicht, wenn es sich vermeiden lässt." Ich lachte. „Dir mich eine gute Zeit."
Alisha und ich gingen zur Treppe, da sagte er: „Ach ja übrigens, auch an der Dicke der Wände haben sie hier gespart."
Ich schmunzelte. Er hatte fast dieselbe Wortwahl benutzt wie ich vor ein paar Tagen.
„Oh Mann. Ihr habt ja schon eure eigenen Insider-Witze. Du warst echt schon zu lange hier.", stellte Alisha fest.
Sogar die Frau hinter der Rezeption zeigte mal eine andere Emotion als ihre gewohnte Langeweile.
„Sie reisen ab?!"
„Ja." Ich legte ihr die Schlüssel auf den Tresen.
„Na dann wünsche ich Ihnen und Ihrer Freundin noch eine schöne Zeit. Und kommen Sie bald wieder."
„Danke. Auf Wiedersehen."

„Wieso können Mann und Frau nicht zusammen irgendwo sein, ohne für ein Paar gehalten zu werden?!", regte dich Alisha auf, als wir zum Auto liefen. „Ich dachte wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert."
„Ich glaube das liegt daran, dass du immer noch meine Hand hältst." Ich schmunzelte.
„Oh entschuldige. Das hatte ich gar nicht bemerkt." Etwas beschämt nahm sie ihre Hand aus meiner; was für mich gar nicht nötig gewesen wäre. Es hatte sich so richtig angefühlt.

Auf der Fahrt schwiegen wir, denn wir wussten beide nicht, was wir sagen sollten, bis bald die Blue-Reef-High in Sicht kam und ich merkte, wie sehr ich den Schulalltag vermisst hatte.
„Jetzt lass uns unsere Schule zurückerobern!!", sprach sie aus, was ich dachte. „Dieser Mr. Williams kann sich auf was gefasst machen!!"

Jack und Alisha (JackLisha) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt