Jack und Alisha (JackLisha) Teil 1

Auftrag

ALISHA
Es tat weh. Es tat verdammt weh, was Jack zu mir gesagt hat. Aber ich konnte ihn auch noch verstehen, das war das Schlimmste.
Ich hatte versucht ihn zu schützen und ihn dabei verloren. Ich hatte lange versucht ihn auf Abstand zu halten, doch jetzt hatte ich ihn zu weit von mir weggedrängt. Ich hatte seine Liebe als ein Geschenk, sondern ein Hindernis betrachtet. Das hatte ich jetzt davon, jetzt war ich allein; wieder einmal.

Mein Handy summte und ich blickte genervt aufs Display.  Eigentlich hatte ich es unter der Woche immer auf lautlos, damit es mich nicht störte, aber ich hatte es wohl vergessen den Ton nach dem Wochenende wieder abzustellen.
Eine SMS plappert auf dem Bildschirm auf. Unbekannte Nummer. Na prima!! Wahrscheinlich war ich wieder in irgendeinem Spam-Verteiler gelandet, so wie neulich. Ich klickte auf die Nachricht.

Alisha, oder sollen wir lieber Kim sagen, wie denken, es ist an der Zeit, dass du dich ins wieder anschließt. Wir haben gewartet, zu lange gewartet; aber jetzt hat das Warten ein Ende. Vielleicht ist dir dein Leben egal, aber das deines Freundes bestimmt nicht. Deine Gefühle waren schon früher deine einzige Schwäche.

Unter der Nachricht war ein Video mitgeschickt worden. Ich klickte auf Play und meine Finger begannen zu zittern. Das Video zeigte Jack und mich, wie wir uns heftig küssten. Es musste an dem Tag aufgenommen worden sein, als wir uns draußen vor der Schule zum ersten Mal geküsst hatten. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
Ich hatte versucht Jack zu schützen und jetzt war alles umsonst. Jack und ich hätten so viel Zeit gehabt und wir hätten zusammen sein können, das wäre am Ende alles auf dasselbe hinausgelaufen. Auf dasselbe Desaster, auf genau das, welches ich jetzt auch hatte!!
Mein Leben aufs Spiel zusetzen, wäre nicht das erste Mal, aber ich konnte nicht verantworten, wenn Jack etwas zustieße.

Okay, was wollt ihr?!

Schrieb ich mir zusammengebissenen Zähnen zurück. Die Antwort kam postwendend.

Dich. Wir schicken dir einen Standort, fort wirst du in zwei Stunden auftauchen. Erzähle niemandem davon , was du vorhast oder wohin du gehts; weder der Polizei, noch deinen Freund. Keine Spielchen und lass dein Handy in der Schule!! Sonst können wir für nichts garantieren.

Die Zeit rannte mit davon, doch ich würde nicht unvorbereitet auftauchen. Plötzlich war ich nicht mehr Alisha White, sondern wieder Kim Deepwater, die sich auf einen schwierigen, aber nicht unlösbaren Auftrag vorbereitet. Laut Google Maps würde ich eine Stunde und zweiundzwanzig Minuten bis zum angegeben Treffpunkt brauchen. Mir blieben also genau achtunddreißig Minuten Zeit, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen.