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ALISHA
Immer wenn ich an den Abend in der Disco, seitdem mittlerweile vier Tage vergangen waren, zurückdachte, tat es mir unendlich leid, Jack eine so harte Abfuhr erteilt zu haben; sowohl für ihn als auch für mich. Ich hatte nicht gelogen. Ich finde ihn heiß und ich würde ihn gerne näher kennenlernen, auch außerhalb der freundschaftlichen Ebene, aber Gefühle machten mich angreifbar und ich hasste es, Schwachstellen zu haben.

Gerade saß ich neben Jack und Farryn am Frühstückstisch.
„Am Samstag habe ich Emely.", erzählte Farryn. Ich mochte die Kleine. Sie war immer so fröhlich und energiegeladen.
„Ich möchte mit ihr Essen gehen. Sie möchte unbedingt mal Hummer probieren. Habt ihr Lust mitzukommen?"
„Gerne.", sagte ich sofort zu. Auch Jack bejahte.

Der Samstagabend fing schon gut an, indem wir dabei zusahen, wir Emily vergeblich versuchte, ihren Hummer zu zerteilen und sich trotz Farryn's Hilfe über und über mit Tomatensoße verspritzte.
„Zum Glück muss ich nicht waschen.", lachte er.
Um 19 Uhr verabschiedeten sich die beiden und so blieben Jack und ich allein am Tisch sitzen.
„Was für ein bezauberndes Mädchen.", meinte ich.
„Ja, das stimmt. Schade, dass Farryn und ihre Mutter nicht mehr zusammen sind."
„Meinst du das wird nochmal was mit den beiden?"
„Ich weiß es nicht. Er hat mal erzählt, sie hätten miteinander geschlafen, aber ich glaube, dass war nichts Ernstes.", sagte er.
„Schade."
„Ja das finde ich allerdings auch."
Wir beide hingen ein wenig unseren Gedanken nach.
„Wollen wir noch einen Nachtisch essen?", fragte ich dann.
„Gerne."
Wir bestellten Casis-Sorbet und löffelten es genüsslich.
Später brachte der Kellner die Rechnung. Noch bevor Jack etwas sagen konnte meinte ich schon: „Ich bezahle."
Ich wusste, dass er durch den Bau der Schule immer noch nahezu pleite war.
Als ich nach der Rechnung griff, Strich ich sacht über seine Hand. Diese unbeabsichtigte Berührung ließ mich innerlich zusammenzucken und brachte meine Fassade ins Wanken. Ich wollte seine Lippen schon so lange auf meinen spüren.
Als wir dann nach draußen in die kühle Nachtluft traten fröstelten wir beide ein wenig. Der Wind hatte aufgefrischt und es schüttete in Strömen.
„Igitt. Was für ein Wetter.", meinte er.
Sein Hemd wurde nass und während der Fahrt musste ich unwillkürlich zu ihm rüberschauen. Obwohl sein Hemd dunkelblau war, lag es nun enger auf seiner Haut und ich musste mich zusammenreißen und wieder auf die Straße schauen.
Als wir dann an der Blue-Reef-High ausstiegen, konnte ich meine Gefühle nicht mehr länger unterdrücken. An der Schule angekommen drückte ich ihn an die Hauswand. Unwillig musste ich an letzte Woche denken, denn dort hatte ich schon dasselbe tuen wollen.
Ich legte meine Lippen endlich auf seine und eine unglaublich Hitze durchflutete mich. Sofort erwiderte er den Kuss und bei unserem zweiten Kuss, waren unsere Zungen mit im Spiel. Als wir uns schließlich lösten sagte er: „Das war ... heiß."
Etwas außer Atem gingen wir zu unseren Räumen nach oben.
Ich wusste, dass dies ein Fehler gewesen war und dass dies nicht noch einmal würde vorkommen dürfen; aber vor dem Einschlafen erlaubte ich mir noch einmal in dem Moment zu schweben, in dem Wissen, Jack morgen sagen zu müssen, dass es keine weiteren Küsse geben wird.

Jack und Alisha (JackLisha) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt