Jack und Alisha (JackLisha) Teil 1

Befürchtungen

ALISHA
Neben Jack aufzuwachen fühlte sich unglaublich gut an. Ich blieb noch etwas an ihn gekuschelt liegen, dann stand ich auf. Meine Wunden taten zwar noch weh, aber sie fühlten sich schon deutlich besser an als gestern.
Auf dem Weg ins Badezimmer überkam mich plötzlich Übelkeit und ich hastete gerade noch rechtzeitig zur Toilette, bevor ich übergab. Igitt! Ich hatte dieses Gefühl so sehr. Ich blieb noch etwas im Bad, aber die Übelkeit war wieder verflogen.
„Alisha?", hörte ich Jack fragen. „Alles in Ordnung?"
„Ja. Es geht schon." Ich spülte mir den Mund aus, um den ekelhaften Geschmack loszuwerden.
„Sicher? Sollen wir nicht lieber zum Arzt? Übelkeit ist ein typisches Symptom einer Gehirnerschütterung."
„Nein nein. Es geht schon wieder."
Er umarmte mich und ich sog genüsslich seinen Geruch ein.

Das Frühstück ließ ich vorsichtshalber ausfallen, doch zum Mittagessen hatte ich wieder Appetit. Ich fühlte mich wieder ziemlich gut und nutze meinen freien Tag zum entspannen. Jack hatte mich unter keinen Umständen unterrichten lassen.
„Du brauchst Ruhe und Zeit, um richtig gesund zu werden. Die Schüler fallen ja vor Schreck von ihren Stühlen, wenn sie deine ganzen Kratzer sehen!"
„Scherzkeks!", hatte ich gesagt und ihn geküsst.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, war die Übelkeit wieder da und am übernächsten Tag auch. Kopfschmerzen hatte ich keine mehr. Eine Gehirnerschütterung konnte ich also ausschließen.
Aber es gab etwas, an das ich nicht denken wollte, was viel häufiger mit morgendlicher Übelkeit in Verbindung gebracht wurde.
Nein. Das konnte nicht sein. Ich konnte nicht schwanger sein. Das war unmöglich!
Du hast mit Jack geschlafen., sagte eine leise Stimme in meinem Hinterkopf. Ja, ich hatte mit Jack geschlafen, aber ich hatte doch immer brav meine Pille geschluckt.
Auch, als du als Orca im Meer warst? Dieser Gedanke machte mich wahnsinnig. Ich wollte, ich durfte nicht schwanger sein. Ich wollte nicht Mutter werden, das wollte ich nie.
Wie um meinen Verdacht bestätigt zu sehen zog ich das Tütchen hervor, indem ich meine abgezählten Pillen aufbewahrte.
Ich öffnete das Tütchen. „Oh fuck!!", stieß ich hervor. „Fuck, fuck, fuck!!"
Es waren noch zwei meiner Pillen übrig. Ich hatte zweimal vergessen sie einzunehmen. Das hieß, ich hätte die anderen überhaupt nicht einnehmen müssen. Der Schutz der Pille war wirkungslos geworden.
Ich brauchte Gewissheit. Ich musste wissen, ob meine schlimmsten Befürchtungen wahr waren. Ein kleiner Teil von mir hoffte noch, dass ich mir das alles nur einbildete und sich das Ganze als großer Irrtum herausstellte.
Ich holte einen Schwangerschaftstest aus dem Badezimmerschrank. Der Moment der Wahrheit war gekommen.