Kapitel 44

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Taehyung

Mittlerweile saß er alleine im Auto. Jungkook war freiwillig in der Wohnung geblieben, als er ihm sagte, wen er vor hatte zu besuchen.

"Klärt das lieber unter euch, ich bin da nur im Weg", hatte der Jüngere gesagt und die Hände in die Luft gestreckt, als würde dieser sich ergeben.

"Yoongi ist echt nicht übel, du hast ihn nur auf dem falschen Fuß erwischt", versuchte er die Situation irgendwie besser zu machen, allerdings schien sich Jungkook nicht so überzeugen zu lassen, aber Zeit hatte er auch nicht gehabt, um daran etwas zu ändern.

"Wenn ich nachher wieder da bin, hast du einen Termin für die Anpassung deiner Schiene, OK? Wenn nicht, werde ich dir eine Schiene für dein Bein besorgen, die Strasssteinbesatz hat. Im Klartext: so teuer wie möglich." Wenig begeistert hatte der Braunhaarige ihn dabei angeschaut, während dessen rechtes Lid zu zucken begann. Nur schwer konnte er sich das Lachen verkneifen, auch jetzt noch, wo er schon seit einer halben Stunde unterwegs war.

"Arschloch!", wurde ihm hinterher gerufen und noch weitere Flüche, die er jedoch nicht mehr mitbekommen hatte, weil er schon auf dem Weg in die Garage war.

Sein Handy leuchtet auf und als er auf den Knopf drückte, um die Nachricht abspielen zu lassen, kam kurz und knapp die Antwort seines besten Freundes: OK.

Puh, knappe Antworten verhießen nichts Gutes, aber was sollte er auch erwarten. So wütend hatte er Yoongi noch nie erlebt, weshalb er sich auch jetzt schon wappnete für das, was da noch kommen könnte.

Mit schweißnassen Händen und einem Herz was ihm bis zum Hals schlug, parkte er an der Straße vor Yoongis Haus, wo dieser bereits an der Tür auf ihn wartete, doch bevor er hallo sagen konnte, war dieser schon wieder im Haus verschwunden. Die Tür blieb dabei weit geöffnet, wodurch er schnell durch den Regen rennen und Schutz im Haus suchen konnte.

Drinnen konnte er hören wie Yoongi und Libet sich unterhielten. Sein Name fiel dabei und kurz darauf kam sie um die Ecke.

"Ach schön dich zu sehen, Taehyung", sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn breit an. "Freut mich, dass du uns Mal wieder besuchst. Leider muss ich kurz weg, wegen einem Arzttermin, aber vielleicht bist du ja nachher noch da, ja?"

Er nickte daraufhin, immer noch unsicher, was ihn gleich erwarten würde.

Auf Socken lief er in die Küche und schon konnte man die Haustür ins Schloss fallen hören.

Sie waren nun also alleine in dem großen Haus und irgendwie war der Gedanke erdrückend. Nur Yoongi und er... Ob das gut ging?

"Was willst du trinken? Ein Bier? Sekt oder lieber gleich das Hochprozentige?" Der Zynismus war nicht zu überhören, der in Yoongis Stimme mit schwang und gab ihm damit genau die Antwort auf seine Frage, die er stumm gestellt hatte.

"Ein Wasser, danke!", sagte er abgehakt und stellte sich genau an die andere Seite der Kücheninsel, wodurch zumindestens 150 cm zwischen ihnen waren - ein Abstand, den er dringend brauchte.

Aus zusammen gekniffenen Augen beobachtete er seinen alten Freund, der wenig elegant das Wasser rüber schob und ihn dann mit einem Ausdruck von Skepsis ebenfalls ins Visier nahm.

"Ich hab schon seit einiger Zeit keinen Alkohol mehr getrunken", versuchte er klar zu machen, doch Yoongi kümmerte das wenig.

"Wow, wie viele Tage sind es denn? Zwei oder drei? Oder reden wir hier von Stunden?"

"Du bist ungerecht!", kam es etwas zu laut aus seinem Mund, doch sein Gegenüber lächelte nur angepisst.

"Natürlich: alle Welt ist böse und will dir nie was Gutes, oder?"

Taste of Love - Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt