Ich bin nicht ganz glücklich mit dem Kapitel, aber ich habe das Gefühl, dass ich es nur noch schlimmer mache, wenn ich weiter daran arbeite 🙈 also hier 2/3
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Taehyung
"Das war mega! Ich bin immer noch beeindruckt wie die diese Spezialeffekte miteinbringen. Es sieht so verdammt realistisch aus und..."
Jungkook war völlig hin und weg von dem Film. Hatte sich noch nicht Mal darüber aufgeregt, dass dieser wieder im Rollstuhl saß. Die ganz Zeit über fuchtelten dessen Hände in der Luft herum und falls das noch nicht Erklärung genug war, gab es noch passende Soundeffekte.
"Das hat einfach eingeschlagen! Ich würde grad nochmal gehen. Da sind so viele Dinge, die ich verpasst habe", tief atmete dieser ein, wuchs damit ein ganzes Stück und drehte sich freudestrahlend zu ihm um. "Das war das beste Date, was ich jemals hatte, wirklich!" Die Augen des Jüngeren funkelten regelrecht, als ihre Blicke sich begegneten, was natürlich an den Laternen liegen könnte, die bereits ankündigten, dass der Tag bald von der Nacht abgelöst wurde.
Lächelnd strich er dem Jüngeren über den Nacken und durch die kurzen Haare. Es war nicht mehr ganz so stoppelig, was wahrscheinlich daran lag, dass ein Friseur in letzter Zeit nicht so wichtig war.
"Freut mich", kamen die Worte über seine Lippen, während sein Innerstes eigentlich etwas ganz anderes schrie: Verdammt, kann der mich bitte immer so anschauen?! Er sieht aus wie ein glücklicher Welpe und am liebsten würde ich ihn gerne mit Küssen übersähen!
Natürlich war das nicht wirklich ein Szenario, was tatsächlich in die Wirklichkeit rücken könnte, aber wenn er ihn so ansah... würde er dieses Gesicht gerne jeden Morgen beim Aufwachen sehen.
Laut seufzte er auf. Wegen dem Stechen in seiner Brust. Als ob eine Sehnsucht nicht gestillt wurde, die zum Greifen nah war. Doch darüber nachdenken wollte und konnte er nicht. Kompliziert mochte er nicht... Und wenn, würde es nur seine jetzige Stimmung versauen.
An einem Imbisswagen hielten sie kurz an, machten eine Pause, um den Rest des Weges mit vollem Bauch in Angriff zu nehmen.
Jungkook erzählte derweil weiter, welche Szenen besonders toll waren, als ob er nicht dabei gewesen wäre, doch er sagte nichts. Hörte einfach nur still zu, weil diese Seite von dem Jüngeren ihm sehr gefiel.
Jünger... sie hatten einen Abstand von sieben Jahren. Relativ viel, wenn er so darüber nachdachte. Hätte er vor dessen Auftauchen bei solch einem Altersunterschied überhaupt Energie investiert? Wahrscheinlich nicht, wenn er so darüber nachdachte, welche Dinge ihm an den Frauen, die er getroffen hatte, nicht gefielen. Aber der Braunhaarige hatte es trotz allem irgendwie geschafft in sein Leben zu springen und er hoffte sehr, dass dieser nicht genau so schnell wieder heraus sprang.
"Krass... als ob der Tag wie für uns gemacht wäre", hörte er den Mann vor sich flüstern, der seine Gedanken in Besitz genommen hatte und erst da blickte auch er auf.
"Hast du schon Mal solch schöne Farben gesehen? Die Wolken wirken fast Pink...", still stimmte er ihm zu. Konnte selbst nicht den Blick von diesem wunderschönen Sonnenuntergang abwenden. Zu zweit beobachteten sie, wie die grellen Strahlen immer weiter hinter den Häusern von Seoul verschwanden, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Bis sie die Dunkelheit umhüllte.
Mittlerweile saßen sie auf einer Bank. Der Rollstuhl einsam und verlassen neben ihnen und irgendwie machte ihn das traurig... Nicht in Bezug auf Jungkooks Genesung, sondern eher, dass es dann keinen Grund mehr gab für dessen bleiben. Dann, wenn alles wieder verheilt war und ihre Leben wieder unterschiedliche Richtungen annahmen...
"Dieser Rollstuhl ist ganz schön ungemütlich", brabbelte es neben ihm und als er zu ihm schaute, begegneten sich ihre Blicke. Nur kurz, als ob sein Gegenüber sich ertappt fühlte oder gar Unwohl. Mit ihm unwohl?
Er hoffte es nicht, ansonsten wäre dieser ein sehr guter Schauspieler...
"Bleib", hörte er sich da schon sagen, ohne genau darüber nachgedacht zu haben, was das bedeutete. Viel mehr hatte ihn Angst und Trauer dazu getrieben unbeherrscht zu reagieren.
In diesem Moment traute er sich nicht, weiter in dessen hübsches Gesicht zu schauen. Vielleicht, weil er daraus etwas lesen konnte, was er nicht lesen wollte. Stattdessen hatte er den Blick gesenkt und beobachtete seine feuchten Hände, die er nervös knetete.
Niemand sagte etwas und als ob jemand seinen Panikknopf gedrückt hätte, liefen seine Gedanken Achterbahn Schleifen:
Oh Gott, was hatte er da gerade gesagt!? War das wirklich sein Ernst? Sie waren schließlich nicht in einer Beziehung oder sowas ähnliches. Sie waren nicht Mal eine richtige WG, denn er allein finanzierte alles. Ein weiterer Grund, warum Jungkook nicht bleiben würde. So sehr er es auch vermissen würde. Das einzige, was also kommen könnte, war eine Absage. Ganz sicher sogar. Genau deswegen dachte dieser so lange nach. Es mussten nur die richtigen Worte gefunden werden.
"Warum?", durch brach die Stimme des Jüngeren die Stille und das Chaos in seinem Kopf. Überließ damit den Spielball wieder ihm, der absolut keine Ahnung hatte, was los war.
Ungläubig versuchte er die Augen von ihm zu finden, die unter dem Cappy in der Dunkelheit verschwanden, um irgendeinen Anhaltspunkt zu haben. Was wollte dieser von ihm wissen? Was er dachte? Was er fühlte? Oder doch eine gänzlich andere Richtung?"Ich... ähm... Ich hab dich gerne in meiner Nähe -"
"Wie ein Haustier?"
"Nein! Auf keinen Fall! Es ist eher so, das mein Leben mit dir ... naja, irgendwie eine andere Richtung angenommen hat. Mal auf völlig neuen Wegen, wenn du weißt was ich meine." Er lachte auf, doch bei dem Jüngeren regte sich nichts.
Ok, durchatmen. Tief und lang. Sich rüsten für alle Enttäuschungen, die kommen könnten. Erneut setzte er an etwas zu sagen, doch über seine Lippen kam nichts.
Scheiße. Warum nur war das so schwer? Warum hatte er solche Angst davor? Ihm war schließlich bewusst, dass er sich gerade unglaublich verletzlich zeigte. Jeder Ton, jedes Wort könnten der Stich zu viel sein in seiner Brust.
"Ich mag es, neben dir morgens aufzuwachen. Ich mag es, wenn wir gemeinsam im Bad stehen und uns die Zähne putzen." Tief zog er die kalte Luft in seine Lungen. Den Mut ein bisschen mit frische füttern. "Ich mag, wenn deine Finger durch meine Haare fahren und das Gefühl meinen Kopf in deinen Schoß zu legen. Und... und...", nochmals tief Luft einziehen, bevor das wirklich brisante kam, "ich mag es, wie du mich küsst..." Der letzte Satz war kaum noch zu hören. Er hatte ihn mehr dem Boden gesagt, als Jungkook und doch regte sich neben ihm etwas. Seine Augen jedoch trauten sich nicht auf zu schauen.
"Tae... schau mich an", und es klang fast wie ein Befehl. Zitternd kam er dem nach. Ganz langsam und mit allem rechnend, aber nicht, was als nächstes kam.
"Du bist so ein Idiot", konnte er noch hören, bevor Hände sein Gesicht umrahmten und Lippen sich dazugesellten, um seine eigenen zu erobern. Warme, weiche Lippen...
Passierte das gerade wirklich? Er hoffte so sehr, dass es kein Traum war. Es würde so viel in ihm klarer machen.
Zögernd reagierte er auf die Berührungen. Strich seine Hände an dessen Hals entlang, nur um sie hinter ihm zu schließen. Er wollte ihn noch näher heran ziehen, doch in dieser Position war es einfach unmöglich - für Jungkook jedoch nicht. Mit einem Ruck zog dieser ihn halb auf dessen Schoß. Presste ihre Körper aneinander, während ihre Lippen die Kontrolle verloren hatten.
Klackernd viel das Cappy auf den Boden, während durch ihren Atem weiße Wölkchen entstanden. Sie glitten an ihren Gesichtern vorbei. Mal weniger, Mal mehr. Es war wie ein Rausch, von dem keiner von ihnen loskam.
Oh verdammt, welche Zweifel hatte er nochmal? Welche Ängste? Sie waren alle Weg. Hatten Platz gemacht für eine Lust, die nicht gieriger sein könnte.
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Taste of Love - Taekook
FanfictionAbgeschlossen ✔️ Taehyung, ein charmanter, gutaussehender und erfolgreicher junger Mann steht vor einem Rätsel, das sein Liebesleben durcheinander wirbelt. Nach 157 erfolglosen Dates mit Frauen, beginnt er zu zweifeln. Ist er einfach nur wählerisch...