Jimin
Voller Angst fuhr er mit dem Auto durch die Straßen von Seoul. Einzig die Laternen und die Scheinwerfer seines Autos gaben ihm Licht, um irgendwas in der Nacht dieses Tages zu erkennen. Neben ihm saß Youjin, hielt mit ihm Ausschau nach Taehyung, der seit ein paar Stunden vermisst wurde.
"Da", rief sie laut aus und sofort blickte er in die Richtung ihres ausgestreckten Fingers nur um zu erkennen, dass es nicht der Gesuchte war, sondern nur jemand mit dessen Statue und ebenfalls schwarzen Haaren. Das fünfte Mal bereits und der Frust hatte sich mittlerweile in ihm breit gemacht.
"Fuck", rief er aus und hieb mit der Hand auf das Lenkrad ein, ohne darauf zu achten, in welche Lage es seine Freundin versetzen könnte, wenn er so ausrastete.
"Tut mir Leid", schluchste sie und als er zur Seite blickte, rollten ihr die Tränen über die Wangen.
"Aber das ist doch nicht deine Schuld, was gerade passiert", versuchte er sie zu beruhigen. "Taehyung taucht sicher in den nächsten Stunden auf und -"
"DAS IST ES NICHT!"
Geschockt über den plötzlich Umschwung von Trauer zu Wut, zuckte er zusammen. Starrte auf seine Freundin, deren Gesicht verzerrt war und hielt kurzerhand am Straßenrand an.
"Was ist es dann?"
Es fiel ihm schwer in diesem Moment die Hand auf ihre Schulter zu legen. Sie zu trösten, wo er sich das selbst noch nicht Mal gönnte, vor allem, weil er das Gefühl hatte, dass es der falsche Zeitpunkt dafür war. Sie sollten ihre Gefühle gerade lieber nach hinten stellen, denn das Leben ihres Freundes stand auf dem Spiel und jede vergeudete Minute könnte dabei ausschlaggebend sein. Doch mit einer Frau im Auto, die durch einen Gefühlsausbruch nicht fähig war mit ihm weiter Ausschau nach dem Gesuchten zu halten, half ebenfalls nicht und deswegen hoffte er, dass eine kurze Unterhaltung vielleicht etwas brachte.
"Ich-ich entschuldige mich, für das was ich fühle und denke...", spätestens jetzt wurde er misstrauisch und das zeigte er wohl sehr offensichtlich, weswegen sie noch ungehaltener und emotionaler wurde.
"Siehst du?! Ich kann nicht Mal davon anfangen und schon reagierst du abweisend!"
Die Tränen wurden größer und zahlreicher, die aus ihren Augen quollen und seine eigene Position noch schwieriger.
"Aber... Youjin, ich..."
"Jaja, schon klar. Du bist Schuld, dass alles so ist wie es ist und deswegen erlaubst du dir nicht mehr zu leben, sondern gibst all deine Energie für Taehyung, dessen Unglück du herbei gerufen hast."
Es hörte sich ironisch an, wie sie es so erzählte. Als ob er übertrieben hätte, dabei war er nur ehrlich gewesen. Hatte ihr gesagt, wie es in ihm drin aussah und allein, dass sie dies gerade ins lächerliche zog, traf ihn in seinem Inneren. Als ob sie gerade mit seinen Schwächen spielte, um ihre eigenen zu erklären. Zu gerne hätte er genau das zu ihr gesagt, doch in den letzten Monaten fehlte es ihm an Kraft zu diskutieren und somit auch an Wörtern ihr entgegen zu treten. Stattdessen ließ er sie weiter reden und hoffte sehr, dass sie bald zum Ende kam, schließlich schlugen sie sich gerade nicht ohne Grund die Nacht um die Ohren.
"Aber das hab ich auch verstanden. Nicht, dass du dir die ganze Schuld aufgeladen hast, sondern dass du Zeit brauchtest um zu heilen und auch ich habe so sehr gehofft, dass Taehyung wieder aufwacht. Habe ihn ebenfalls vermisst und war darum besorgt, dass er vielleicht nie wieder ein Teil unseres Lebens sein könnte, dass er, auch trotz seiner Probleme, bereichert hat."
Ihr Blick ruhte nun gänzlich auf ihm. Drehte sich mit ihrem Körper in seine Richtung und legte die Hand auf seinen Oberschenkel, der angespannt darunter ausharrte.
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Taste of Love - Taekook
FanficAbgeschlossen ✔️ Taehyung, ein charmanter, gutaussehender und erfolgreicher junger Mann steht vor einem Rätsel, das sein Liebesleben durcheinander wirbelt. Nach 157 erfolglosen Dates mit Frauen, beginnt er zu zweifeln. Ist er einfach nur wählerisch...