Darüber hinwegzusehen.
Darüber hinwegzusehen ist schwer. Womöglich eines der schwersten Dinge unserer Zeit. Wenn etwas passiert, es einfach für einen Moment zu vergessen. Sich auf andere Dinge zu konzentrieren, damit man abgelenkt ist. Damit man seinen Job tut, seine Aufgabe...seine Bestimmung nachgeht. Man schaut darüber hinweg und konzentriert sich auf das Wesentliche. Vor allem wenn es ums überleben geht.
Das ist etwas, was June ihr ganzes Leben lang tat. Egal was passiert, sie schaut darüber hinweg, wenn es darauf ankommt. Doch es gibt Dinge, über die man nicht sehen kann. Trotzdem saß sie jetzt mit Peter in einem Auto, vor einer alten Fabrik. Beide schauten zum Gebäude. Keiner rührte sich. Das einzige was zu hören war, waren die stillen Atemzüge der beiden. Es wurde kein Wort gesagt. June wusste nicht ob sie die Stille lieber mochte.Einerseits wollte sie, dass er etwas sagt. Das er irgendwelche beruhigende Worte für sie hat, bevor sie jemanden bekämpfen, der vielleicht viel überlegender ist als sie. Andererseits wollte sie keine bösen Bemerkungen von ihm haben. Seine Worte hatten schon genug angerichtet. Jedoch hat er sich für sie entschieden. Oder eher für die Mission. Es war ein schöner Gedanke, dass er sich für sie entschieden hätte, aber er hat sich für Liz entschieden, als er sie zum Homecoming gefragt hat und als er June alles Schlimme an ihren Kopf geworfen hat.
Und Peter hatte sich für die Mission entschieden.Allerdings wusste June nicht, dass Peter sich wirklich für sie entschieden hatte. Er war sich dessen bewusst, dass er sie auch alleine lassen hätte können. Denn sie war zu so viel mehr fähig, als sie es sich in diesen Moment eingestehen würde. Er hat sich für June entschieden, um mit ihr dieses Kapitel, in deren beiden Leben, abschließen zu können. Doch das konnte Peter ihr nicht sagen. Denn er wusste selbst nicht, was er sich aus dieser Situation erhoffen wollte. Die Worte seines Onkels kreiselten in seinen Kopf, aber er war immer noch wütend. Wütend auf die Situation der beiden Teenager. Und diese Gedanken gewannen die Oberhand. Bis jetzt.
Und gerade als Peter was sagen wollte, öffnete June die Autotür und stieg aus. Er seufzte kurz, bevor er hinterher ging. Beide betraten das Gebäude und suchten nach irgendwelchen Anzeichen, dass Liz' Dad hier war. Um sie herum waren viele Waffen, die er gestohlen hatte und in June machte sich ein komisches Gefühl breit. Es war ein Gefühl der Nostalgie. Die Erinnerungen, an das was ihr Vater früher getan hat. Als sie schließlich in einen Raum gingen, sahen sie ganz hinten den Mann vor einem Tisch stehen. Ein einziges Licht schien und das war über ihn. Die ganze Atmosphäre gab June einen Schauer am Körper.
,,HEY!", rief Peter. Der Mann drehte sich zu ihnen um. ,,Überrascht."
,,Oh, hey, Pete. Habe nicht gehört wie du reingekommen bist. Genauso wie du", wandte er sich zu June und musterte sie. ,,Die wohlmögliche Erbin von Stark Industries steht immer noch auf beiden Beinen, obwohl sie einen Schuss abbekommen hat. Sicher das du so unverwundbar bist?"
,,Das geht sie gar nichts an", zischte June zurück, bevor sie sich an die letzten Wochen erinnert. War sie sich sicher? Bei kleinen Verletzungen hat es noch gewirkt. Doch bei größeren?
,,Es ist vorbei", sagte Peter selbstsicher, als er seinen Blick von June abwandte. ,,Wir haben sie."
Der Mann schaute kurz nach unten, bevor er Peter in die Augen sah. ,,Weißt du, ich muss dir was. Pete, ich bewundere wirklich, ganz ehrlich deinen Mumm. Ich verstehe, warum du Liz gefällst. Absolut. Als du zu uns kamst...war ich mir nicht so sicher. Ich dachte: Echt jetzt? Aber nun begreif ich's."
,,Wie können Sie ihr das antun?", rief Peter zu ihm hin. June wusste nicht wieso, aber sie hielt sich aus der Unterhaltung raus. Währenddessen scannte sie Gegend. So, dass es nicht auffällig war.
,,Ihr das antun? Ich tue ihr nichts an, Pete. Ich tue das alles für sie."
,,Ja...", schaufte Peter. Er war nicht überzeugt, genauso wenig wie June. Er schoss ein Netz an die Hand des Mannes, diese nun am Tisch klebte.
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Out Of Time-June Stark
AksiSiebter Teil von June Stark Die Familie war gespaltet. Das heißt aber nicht, dass June ihr Leben nicht weiter lebt. Ob man es glaubt oder nicht, doch während des Civil Wars, gab es da jemanden, der Junes Interesse geweckt hat. Während sie ihre Gefü...