Schlechte Partystimmung

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Nachdem die Mädels fertig waren, den Spa-Bereich verließen und ich mir eine Standpauke von Alexis anhören musste, gingen wir gemeinsam in den Festsaal zurück. Lulu blieb bei uns, da sie unbedingt nach Yuto schauen wollte, weil sie sich Sorgen um ihn machte. Im Festsaal angekommen sahen wir Hart in der Sitzecke sitzen, der schon sehnsüchtig auf uns wartete. "Ein Glück, dass ihr endlich da seid...!" "Hart? Was ist los?", wollte Kite wissen, "Wie geht es Yuto?" Lulu, Shay und ich schauten nach, wie es mit Yuto's Zustand lief, während Kite versuchte, seinen Bruder zu beruhigen. "So ein seltsamer Typ hat mich eben angesprochen... Er hatte eine merkwürdige Gesichtsbemalung und er wollte unbedingt zu Reshi...", erzählte Hart. "Was?!", rief Shay, "Das kann nur Ryo sein. Der ist uns bestimmt heimlich gefolgt." "Ist das der Kerl, der gestern Abend bei uns zuhause war?", wollte Lulu wissen. Shay hatte das Gefühl, dass Ryo sich noch an Bord befand und ging mit Kite zu Yuri, um ihn zu warnen und das Sicherheitspersonal darauf aufmerksam zu machen. "Hart? Hat er dich angefasst oder so?", wollte ich wissen. "Nein, er hat nur mit mir geredet und wollte auf dich warten", antwortete Kite's Bruder. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Shay und ich hatten uns doch erst wieder versöhnt und ich wollte nicht, dass das wieder eskalierte. Also musste ich lügen. Ich tat einfach so als wäre ich ahnungslos, was Ryo betraf. Dabei hatte ich ihn ja auf die Privatparty und Yuri's Reichtum aufmerksam gemacht. "Yuto? Wach doch auf...", sagte Lulu und versuchte, ihren Freund wach zu rütteln. "Da gibt's nur eine Lösung...", sprach ich und ging zum Buffet. "Für Snacks haben wir keine Zeit!", rief Shay's Schwester. Ich nahm die Sektflaschen aus dem Eimer, das mit eiskalten Wasser und einigen Eiswürfeln gefüllt war, und trug den herüber in die Sitzecke. "Geht mal auf Abstand. Das wird 'ne heftige Ice Bucket Challenge auf Reshi's Art", sagte ich und schwang den Eimer in Yuto's Richtung. Das Eiswasser landete direkt auf Yuto, wovon er aus seinem Tiefschlaf aufwachte. "Was zum... Was sollte das? Fuck, Reshi...!", fluchte Yuto. "Wurde Zeit, dich aus dem Reich der Träume zu holen", sagte ich, "Hoffe, du bist jetzt dadurch hellwach und klar in deinem Kopf." Yuto gab ein genervtes Seufzen von sich, während Lulu ihn mit einem Handtuch, was auf der Couch lag, abtrocknete. "Bevor du dir noch 'ne Erkältung holst... Das muss ja nicht sein", sagte Lulu.
Wenig später kamen Shay und Kite wieder zu uns in die Sitzecke, in Begleitung von Yuri und einigen Bodyguards. Yuri teilte uns mit, dass seine Privatyacht jeden Augenblick evakuiert wird, so dass alle elektronischen Türen automatisch verschlossen sein werden, damit der Eindringling nicht entkommen konnte. Seine Sicherheitsleute werden die ganze Yacht untersuchen. Alle anwesenden Partygäste befanden sich hier im Festsaal und sollten keine Panik schieben. "Kaum zu glauben, dass es ein ungebetener Gast geschafft hat, sich hier irgendwie einzuschleusen, obwohl hier alles streng bewacht wird", sagte Yuri, "Wie dem auch sei... Meine Leute müssen sich die paar Minuten nehmen, um den Eindringling ausfindig zu machen. Der wird uns nicht entkommen." Kurz darauf wurde Yuri gebeten, sich die Überwachungskameras anzusehen, da einer seiner Mitarbeiter etwas verdächtiges entdeckt haben sollte. "Bin gleich wieder bei euch." "Unfassbar... Der ist uns heimlich gefolgt. Ob er von Yuri's Reichtum Bescheid weiß?", fragte sich Shay. Dabei schaute er mich an. "Ich habe nichts mit der Situation zu tun. Ich bin genauso überrascht wie ihr auch", behauptete ich. Lulu's Bruder sagte nicht dazu. Einige Minuten später wurde die Evakuierung aufgehoben und alle Türen wurden wieder geöffnet. "Keine Spur von dem Eindringling. Hier ist alles sauber", teilte ein Mitarbeiter mit. Yuri kam wieder auf uns zu und hatte sein Laptop dabei. "Ich muss euch was zeigen...", sagte er, "Der Eindringling hat es geschafft, vom Maschinenraum aus hier an Bord zu kommen, da er Eingangsbereich streng bewacht wurde. Allerdings trug er eine Kapuze und die Überwachungskamera konnte ihn nicht genau identifizieren." "Das muss er sein. Anders kann ich es mir nicht erklären", sprach Shay. "Es fehlen halt Details zu ihm. Von daher können wir in nicht zurückverfolgen", entgegnete Yuri. "Fuck...!" Shay wurde wütend, musste diese Wut aufgrund der Party aber zurückhalten, um hier nichts zu zerstören. "Genießt die Party. Wir sehen uns..." Yuri ließ uns allein. "Hart, hast du gesehen, in welche Richtung er gegangen ist?", wollte Shay von Kite's Bruder wissen. "Er ging in diese Richtung da." Hart zeigte auf die Tür, die zu den Decks führte. "Er muss geahnt, dass er gesucht wird. Deshalb ist er vom Deck aus entkommen", vermutete Kite. "Dieser Ryo... Der wird noch was erleben...", sagte Shay. Ich sagte nichts dazu, um Shay nicht weiter zu reizen. Die Stimmung war wieder mal angespannt. "Ich brauche 'nen Drink", sagte Lulu's Bruder und bediente sich am Buffet. Er goss sich ein Glas Rotwein ein und blieb erstmal auf Abstand, um runterzufahren. "Warum können wir nicht einfach ein sorgenfreies Leben führen? Immer wieder kommt etwas dazwischen, das uns alle runterzieht...", sprach Lulu. "Sowas lässt sich kaum vermeiden", sagte ich, "Egal, um was es geht..." "Mit unvermeidlichen Situationen kennst du dich ja gut aus, Reshi", sagte Kite. "Was soll das denn bitte bedeuten?" "Wie oft hast du uns in illegale Sachen reingezogen?" "Come on. Das alles war ziemlich harmlos und es gab nie Konsequenzen." "Noch nicht. Eines Tages kommt es zu dieser Situation, in der du aufs Maul fällst", sagte Kite. "Das wird nie passieren", behauptete ich. "Jungs, bitte... Hört auf zu streiten", mischte sich Lulu ein. Zwischen mir und Kite herrschte Ruhe.

Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of Rebels - Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt