Nachts auf den Straßen...

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Am frühen Abend saß ich, nachdem ich mit anderen Insassen mit voller Anstrengung den Boden im Erdgeschoss spiegelglatt gereinigt und geschrubbt hatten, in meiner Zelle und startte auf meine Hände, die aufgeplatzte Blasen hatten und furchtbar brannten. Auch meine Knie hatten es nicht besser. Sie hatten Schrammen und sogar meine besten Hosen hatten durch das ständige Hinknien Löcher bekommen. Mein Bauch tat ebenfalls weh und meine schwere Wunde machte es mir auch nicht leicht. Ich war völlig fertig. Ich wünschte, ich wäre wieder zuhause. Jede Sekunde wünschte ich es mir. "Wie mich dieser Laden abfuckt... So 'ne Drecksarbeit...", sagte ich und legte meine Hand auf meine Seite, die übelst schmerzte. Ich merkte, dass die Wunde aufgeplatzt war und musste schnell nach Hilfe schreien. Ich lehnte mich an der Tür meiner Zelle an und rief: "Hey, ich brauche dringend Hilfe!! Ich bin hier am verbluten!! Hallo?!? Notfall!! Ich brauche Hilfe!!" Niemand, wirklich niemand, reagierte auf meine Rufe. Auch Roku nicht. War scheinbar nicht in der Nähe oder er ignorierte mich mit Absicht. "Fuck...!! Was mach ich nur?!" Ich setzte mich auf das unbequeme Bett hin und versuchte, die Blutung an der Seite durch Druck meiner Hände zu stoppen. Wenig später kam Shirona zu mir in die Zelle, mit einem Verbandskasten. Sie gesellte sich zu mir und wollte sich meine Wunde anschauen. "Du bist meine Rettung...", sprach ich und war sehr erfreut, Shirona bei mir zu haben. "Sorry, dass es etwas gedauert hat. Musste diesen Verbandskasten aus dem Büro von Roku holen", entschuldigte sich Shirona und fing an, meine Wunde zu versorgen. Dabei fasste sie mir auf meine Bauchmuskeln. "Warum fällt es mir erst jetzt auf, dass du so einen durchtrainierten Körper hast?" "Danke. Das macht dich an, was?", wollte ich wissen. Shirona schmunzelte. "Ach, hör auf...!" Ich starrte sie an, während sie meine Wunde verarzte und danach ein Verband anlegte. "So... Diesmal darfst du dich nicht so körperlich anstrengen." "Sag das mal dem Koloss, dem Sklaventreiber...", sagte ich und legte mich vorsichtig ins Bett. "Du hast für heute schon genug gelitten. Ich werde versuchen, Roku zu überreden, dich zu verschonen", sprach Shirona. "Der ist doch Schuld, dass ich diese Scheiße habe!" Shirona gab ein genervtes Seufzen von sich, da ich meine schlechte Laune an ihr ausließ. "Tut mir Leid... Mich kotzt der Aufenthalt hier auf... Ich gehöre gar nicht hierher. Ich vermisse mein warmes, kuscheliges Bett, gutes Essen, ein Badezimmer, meine Gang...", sprach ich. "Schon klar... Aber ich werde dir helfen, hier rauszukommen." "Ich weiß..." Shirona packte den Kram in den Verbandskasten zurück und ließ mich wieder allein, damit ich in Ruhe schlafen konnte. "Schlaf gut, Reshi. Ich bringe dir gleich noch was zu Essen vorbei." "Danke... Bis später dann." Ich machte es mir irgendwie bequem und machte langsam meine Augen zu.
Zur selben Zeit befanden sich Shay und Yuto auf einer Autobahn, in der Nähe von New Domino City und machten eine Zigarettenpause, nachdem sie mehrere Kilometer mit den geklauten D-Wheels hinterlegt hatten. Shay zog an seiner Kippe, während Yuto sich ebenfalls eine Zigarette anzündete und dann auf sein Smartphone schaute. Er dachte, dass Lulu ihm geschrieben hätte, was aber nicht der Fall war. Shay sah, wie sein bester Freund nachdenklich auf sein Smartphone starrte, und gesellte sich zu ihm. "Alles gut?", wollte er wissen und legte seinen Arm um Yuto's Rücken. "Das übliche halt...", gab Yuto als Antwort und schaltete sein Smartphone aus. Danach zog er an seiner Kippe. "Mhmm..." "Ich mach mir zu viele Gedanken", sagte Yuto. "Allerdings", stimmte Lulu's Bruder zu, "Lulu wird das schon verkraften." "Ach, ich weiß nicht..." Shay wollte für Ablenkung sorgen und küsste seinen besten Freund auf dem Mund. Yuto genoss diesen Moment sehr und fühlte sich nach dem Kuss etwas besser. "Mann... Jetzt hätte ich Lust auf mehr...", gab er zu. "Nun, Sex auf einer Autobahn, auf 'nem D-Wheel, in der kalten Herbstnacht? Sehr hohe Ansprüche", fand Shay und schmunzelte dabei. "Würdest du?", wollte Yuto wissen. "Joah... Ich denke, ein Quickie geht klar, bevor wir weiterfahren", antwortete Lulu's Bruder und wollte mit Yuto so richtig loslegen, bis sie plötzlich von einigen Scheinwerferlichter geblendet wurden. "Hey!! Was macht ihr hier?!", wollte ein junger Mann wissen. "Bürgerliche haben hier nichts zu suchen!", fügte ein anderer Mann hinzu. "Schnell weg hier", sagte Shay und stieg auf sein D-Wheel. Auch Yuto stieg auf sein D-Wheel und startete es. Die beiden ergriffen schnell die Flucht, wurden aber von den Leuten weiter verfolgt. "Was wollen die von uns?!", wollte Yuto wissen. "Die halten uns für Bürgerliche... War so klar...", sprach Shay, "Wir müssen sie abschütteln, Yuto!" Einer der Verfolger rief: "Fahrt rechts ran und ergebt euch!" Shay hob seine Hand und zeigte ihnen den Mittelfinger. "Einheit 4 an das Institut. Wir haben hier zwei Bürgerliche, die illegal mit D-Wheels auf einer Duellstrecke unterwegs sind. Schickt Verstärkung vorbei. Ende." "Yuto! Die Ausfahrt da, folg mir!", rief Shay und steuerte auf die Ausfahrt zu. Einer der Verfolger wollte den beiden die Ausfahrt blockieren lassen, aber Shay und Yuto hatten es geschafft, den Verfolgern auf der Duellstrecke zu entkommen. Allerdings mussten sie schnell ein Versteck suchen und fuhren Kreuz und Quer durch die Innenstadt von New Domino City. "Kein Plan, wo wir hinfahren können", sprach Yuto, "Ich kenne mich hier null aus." "Ich habe 'ne Idee. Folg mir", sagte Shay und fuhr mit Yuto in ein nobles Viertel. Als sie dort auch Sirenen hörten, fuhren sie in eine Tiefgarage hinein und parkten in der hintersten Ecke. "Kein Mucks." Die Polizei fuhr an ihnen vorbei und durchsuchten jede Straßenecke und jede Gasse in der Umgebung. "Und was jetzt? Wir können uns nicht ewig in 'ner privaten Tiefgarage verstecken. Wenn wir gefunden werden, landen wir auch im Institut und was haben wir davon? Nichts." "Mir wird noch was einfallen", sagte Shay und überlegte sich einen neuen Plan. Yuto setzte sich auf einem Bordstein hin und machte eine Verschnaufpause. "Ich bin so müde...", seufzte er. "Ruh dich aus. Ich halte solange Wache", sprach Lulu's Bruder. "Ein wenig, körperliche Wärme könnte mir nicht schaden", entgegnete Yuto. Shay setzte sich zu Yuto und legte seine Arme um seinen Körper. "Ist es besser?", wollte er wissen. "Ja, viel besser", antwortete Yuto und lehnte seinen Kopf an Shay's Schulter an. Dabei schloss er die Augen und versuchte, sich zu entspannen, während Shay auf die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage im Blick hatte. Wenig später betraten Yugo und Rin die Tiefgarage, um von dort aus in die Appartements zu gehen. Dabei erkannte Rin Yuto und Shay wieder. "Hey, ihr zwei", grüßte sie die beiden, "Was macht ihr hier?" "Oh, äh... Das gleiche könnte ich euch auch fragen", entgegnete Shay. "Was ist denn los?", fragte Yuto und klang dabei schläfrig. "Wir wohnen hier in einen der Appartements?", entgegnete Yugo, "Sagt mir nicht, dass ihr jetzt obdachlos seid?!" "Sind wir nicht. Wir mussten uns vor der Polizei verstecken", erklärte Shay. "Ach, ihr seid der Grund, weshalb an jeder Ecke die Polizei herumfährt?! Was habt ihr angestellt?!", wollte Yugo wissen. Rin fand es unpassend, in der Tiefgarage zu plaudern, da es hier hallte. "Lasst uns lieber ins Appartement gehen und dort weiter reden, ja?" Yuto und Shay verließen mit Yugo und Rin die Tiefgarage und fuhren mit dem Aufzug in das Appartement, wo Yugo und Rin wohnten.

Yu-Gi-Oh! ARC-V: Life of Rebels - Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt