Kapitel 1

600 16 0
                                    

Heute hatte es schon den ganze Tag geregnet. Dementsprechend konnte ich meinen freien Vormittag für nichts anderes nutzen, als meine Wohnung in Ordnung zu bringen. Ich lebte alleine in meiner kleinen zwei-Zimmer Wohnung.

Für meine Ausbildung zur Krankenschwester bin ich damals extra nach Oxford gezogen um im Oxford University Hospital zu Arbeiten. Davor lebte ich mit meinen Eltern in Wales, gute 4 Stunden Autofahrt. Wir schrieben viel über WhatsApp, telefonieren ist eine Seltenheit bei uns. Ich liebte meine Eltern.

Gedankenverloren schaute ich aus dem Fenster aus dem Krankenhaus heraus und atmete tief durch. Der Regen hat etwas beruhigendes finde ich. Meine Nachtschicht fängt jetzt an in der Notaufnahme. Bis jetzt ist es noch ziemlich ruhig aber sowas sollte man lieber nicht denken, schon garnicht aussprechen. In der Umkleide ging ich zum Spiegel, um meine langen braunen Haare zu einem Zopf zu binden.

„Hey Mary. Meine Güte, was ist das den für ein Wetter draußen!?" kam Amber reingelaufen, wie immer fast zu spät. Ich lachte sie an.
Ich hatte meine Ausbildung mit ihr zusammen angefangen und erfolgreich beendet. Ich wüsste nicht was ich ohne sie gemacht hätte. Sie ist wie eine Schwester für mich geworden. Amber schaute mich an „Kannst du mir meine Haare Flechten?" und machte einen Schmollmund. Wie kann ich da nein sagen? Sie kniete sich vor mich hin und ich machte mich an ihren langen blonden Haare zugange.

Abschließend schauten wir nochmal in den Spiegel. Wir könnten unterschiedlich nicht aussehen. Sie hatte hellgrüne Augen, ich dunkel braune. Amber war sehr schlank, ich hatte leichte Kurven. „Fertig?" schaute sie mich an. Ich nickte. Zusammen machten wir uns auf dem Weg in die Notaufnahme.
_____

Ich saß mit Amber in der Notaufnahme am Empfang. Wir hatten gerade einen kleinen Jungen als Patienten. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung, durfte aber wieder mit seinen Eltern nachhause. Mittlerweile war es ruhig, zu ruhig. Amber saß am Computer „Mary, hast du gesehen das Dr. Brooks dich wieder regelrecht angestarrt hat?" Ich verdrehte meine Augen. Ich hasste ihn. An der Weihnachtsfeier letztes Jahr hatte er mich begrapscht. Natürlich war auch viel Alkohol im Spiel gewesen, aber das gibt ihm nicht das Recht mich anzufassen. Er denkt auch das er mit seinen Eisblauen Augen und seiner Glatze jede rum bekommt.

„Ja leider. Amber, ich geh die Schockräume auffüllen solange nichts los ist." sie nickte und ich machte mich auf dem Weg. Wir haben 3 Schockräume direkt nebeneinander. Dahinter gibt es die sogenannte Notfall Tür, womit der Krankentransport schnell im Schockraum sein kann. Für den Notfall muss immer alles aufgefüllt sein. Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Patienten hier drin erinnern, alles ging so schnell. Fast wäre er uns verblutet, weil er mehrere stich Verletzungen am ganzen Körper hatte. Überall Spritze das Blut raus, man wusste garnicht was man zuerst machen sollte. Dr. Crees, der älteste Oberarzt hatte aber alles im Griff.

Völlig in Gedanken füllte ich Schockraum Zimmer 3 auf als plötzlich lautes Klopfen von der Notfall Tür zuhören war. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Die Krankenwagen kündigen sich eigentlich vorher immer an? Das klopfen wurde immer lauter und Gebrülle war zu hören. Ohne zu zögern lief ich auf die Tür zu und öffnete diese. Ich flog mit der Tür fast gegen die Wand als drei Männer eintraten. Einer von ihnen ist anscheint schwer verletzt. Die beiden Männer trugen ihn in der Mitte. Er schrie vor schmerz auf „Wir brauchen Hilfe, sofort!" schaute einer der Männer mich an. Ich stand erst geschockt da, als ich all das Blut sah. Es tropfte regelrecht aus seiner Brust. Schnell kam ich zu mir „Los tragt ihn zum Schockraum 1."

Die beiden Männer legten den Mann auf die Trage „Alles wird gut Fabio, hörst du Bruder!" sprach der eine. „Was ist genau passiert?" fragte ich beide Männer, während ich das Hemd schnell aufschnitt „Eine Kugel steckt in seiner Brust verdammt!" schrie der andere Typ mich an „Ich hole einen Arzt" erwiderte ich nur und wollte gerade durch die Tür gehen, als ich ein entsichern von einer Pistole höre. „Du gehst nirgendwo hin!" geschockt drehte ich mich um und hielt beide Hände leicht nach oben. Der Bruder oder eher Zwillingsbruder von dem schwer verletzten redete scheinbar auf Italienisch mit ihm, während der andere mir mit einer Waffe ins Gesicht zielte.

Ich fing an zu stottern „Hören sie ich bin kein Arzt, sondern nur eine Helferin! Er wird sterben wenn ich nicht sofort einen Arzt hole!" meine Hände zitterten, ich konnte es einfach nicht kontrollieren. Der Mann mit der Waffe kam zwei Schritte auf mich zugelaufen, wodurch ich zwei zurück machte „Dann fang mit deiner verdammten Arbeit an und rette ihn! Du wirst die verdammte Kugel aus seinem Körper rausholen! Jetzt!" Ich schluckte schwer „Hören Sie, ich darf nicht einfach ohne Arzt.." plötzlich wurde ich unterbrochen als der Zwillingsbruder wütend aufschrie. Er machte schnelle Schritte auf mich zu, drückte mich am Hals mit voller Kraft gegen die Wand und hielt mir die Waffe an die Schläfe. Ich bekam Panik und gleichzeitig keine Luft mehr. Der Versuch die Hand von meinem Hals loszureißen, einfach zwecklos „Los oder ich bring dich hier und jetzt um!" der Druck wurde immer fester an meinem Hals. Plötzlich kam eine weitere Stimme dazu „Lass sie los Enrico"

Your only limit is your mindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt