Kapitel 13

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D A H A B

So und jetzt noch den letzten Patienten einmal den Blutdruck messen und dann noch Blut abnehmen.

,,Möchten Sie gerne Schmerzmittel haben? Dann würde ich ihnen auch eine Infusion anlegen."

,,Nein danke, aber liebe, dass sie fragen."

,,Ach, das ist doch mein Job."

,,Mein Name ist Rafael."

Hmm Rafael, diesen Namen habe ich schon mal gehört, aber wo?

,,Und wie heißt du? Nur wenn ich fragen darf."

,,Ähm ja natürlich, ich heiße Dahab."

,,Oh, wie ich sehe, bist du verheiratet. Es ist schön, mit jemandem verheiratet zu sein, den man liebt."

Oh ja, ich kann mir irgendwie auch wenn es blöd rüber kommt, es nicht richtig vorstellen, nicht mehr ohne Raùl zu sein. Ich glaube, ich habe mich in den letzten Wochen so unfassbar wohl gefühlt bei ihm, dass ich ohne ihn nicht mehr sein möchte. Ich glaube schon, dass man von Liebe spricht und ich glaube auch, dass er mich liebt.

,,Nach ihren Blicken her, habe ich schon meine Antwort."

,,Oh, das tut mir leid, ich war so sehr in meinen Gedanken, dass ich die Außenwelt ausgeschlossen habe."

,,Ach macht doch nicht, alle frisch Verliebten sind so."

,,Wieso frisch verliebt?"

,,Man sieht es an deinem Gesichtsausdruck. Schon allein, wie du in deinen Gedanken bist. Wahrscheinlich sind deine Gedanken bei deinem Ehemann. Und ich schätze mal "frisch", weil du noch so jung aussiehst und du glaub frisch verheiratet bist. Kann das stimmen?"

Er hat aber ein gutes Auge, was so etwas angeht.

,,Ja, das stimmt, es ist jetzt ein paar Wochen her, dass ich geheiratet habe, aber ja."

Oh, es wird schon langsam Zeit nach Hause zu gehen. Meine Schicht ist zu Ende.

,,Okay, es war schön dich kennenzulernen, Rafael."

,,Dich auch Dahab. Ich hoffe, wir sehen uns wieder."

,,Auf Wiedersehen."

Ich wechsele mit einer Kollegin die Schicht und gehe nach hinten zu meinem Schließfach. Von dort hole ich alle meine Sachen und laufe zu meinem Auto.

Raùl wollte mir ein Auto kaufen, aber ich wollte es nicht. Wieso denn noch ein weiteres Auto, wenn ich doch schon eins habe. Und er hat doch auch eins.

Hmmm, na ja, ist ja jetzt auch egal.

Die Autofahrt verläuft entspannt und ich komme kaputt zu Hause an. Das erste, was ich machen muss, ist unbedingt duschen. Ich habe das Gefühl, dass ich extrem stinke.

Schnell lege ich die Tasche auf den Boden ab und flitze nach oben ins Badezimmer.

Dort entkleide ich mich und steige unter die schöne warme Dusche.
Ich stelle mir immer die Frage, wie Menschen nur eiskalt oder richtig heiß duschen können?

Also entweder erfriere ich dabei oder ich verbrenne mich.

Raùl duscht zum Beispiel richtig heiß. Immer wenn er aus dem Badezimmer kommt, kommt immer dieser Dampf mit raus. Obwohl wir ein Fenster im Badezimmer haben, ist immer so viel von diesem Dampf dort.

Wir haben uns sogar schon einige male deswegen gestritten, weil das nicht gut für seinen Körper ist. Aber Raùl ist einfach stur.

Fertig mit Duschen, ziehe ich mir eine Schlafhose von mir und einen Pullover von Raùl.

Ich liebe seine Pullover, die sind immer so schön warm und bequem.

In Ruhe laufe ich wieder die Treppen nach unten in die Küche und fange langsam an, Essen zu kochen.

Während die Kartoffeln kochen, schneide ich in der Zeit das Gemüse für den Kartoffelsalat.

Fertig mit dem Gemüse fange ich an, die Schnitzel zuzubereiten.
Ich habe dieses Essen schon lange nicht mehr gegessen.

Es schmeckt so lecker und geht auch noch so schnell.

Das kann ich immer wieder machen, wenn ich nicht weiß, was ich kochen soll.

-

Morgen habe ich frei und es ist schon zwölf und Raùl ist immer noch nicht da. Irgendwas stimmt nicht!

Ich habe auch schon versucht ihn anzurufen und habe ihm schon einige Nachrichten geschickt, aber er reagiert nicht auf das alles. Ich mach mir langsam Sorgen, vielleicht ist ihm ja was zugestoßen oder-
Plötzlich klingelt die Tür, das muss Raùl sein. Schnell renne ich zur Tür und öffne sie.

Vor mir steht ein Blutverschmierter Raùl.

Was ist denn nur mit ihm passiert?

                R  A  Ù  L 

Völlig fertig mit dem Fotoshooting fahre ich in mein Büro, es liegt etwas außerhalb der Stadt, da halte ich auch die Leute auf, die die Rechnungen nicht bezahlt haben.
Und wir reden nicht von Rechnungen im Wert von ein paar Euros, sondern von zwanzigtausend bis sogar eine halbe Million.

Er hat seine Ware bekommen und jetzt möchte ich mein Geld.
Ich gebe doch nicht einfach so meine Wahre.

Im Büro angekommen, öffne ich seine Akte und schau sie mir an.

Jakob

36 Jahre alt

Verheiratet

Eine Frau, die ihn abgrundtief hasst, weil er mit ihrer Schwester geschlafen hat.

Keine Kinder

Drogenabhängig seit zwei Jahren

Okay, das heißt, wenn ihm irgendwas passiert, wird es seine Frau nicht interessieren.

Kann ich ja auch verstehen, wer ist denn bitte mit jemandem verheiratet, der den anderen mit der Schwester fremd geht?

Das geht absolut nicht und wenn er nicht bezahlt, muss er halt darunter leiden. Am Ende wird er sterben, aber qualvoll. Ihn einfach so umzubringen ist nicht lustig, er erleidet keine Schmerzen, nichts, er muss dafür leiden, wenn ich mein Geld schon nicht bekomme. Und später lass ich ein paar Leute zu ihm nach Hause schicken, sie sollen nach Ware in seinem Haus oder in seiner Wohnung suchen und wenn sie die finden, mitbringen.

Ich bin doch nicht Raùl Russo, wenn ich das mit mir machen lasse.

Ich bin nicht ohne Grund der gefürchtete Mafiaboss.

Und wenn ich sage, dass mich keiner verarschen kann, dann meine ich das auch so. Denn wer mit mir spielt, spielt mit dem Feuer und sollte sich nicht dabei verbrennen, denn das bedeutet sein Todesurteil

Mafia Marriage  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt