Kapitel 22

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D A H A B

Nachdem ich bezahlt habe, wurde ich zum Privatjet gebracht. Ich bin noch nie in einem Privatjet geflogen. Heute ist das allererste Mal, dass ich alleine verreisen werde. Ich hoffe einfach, dass ich endlich Ruhe habe von all dem Stress im Moment.

Nachdem mich diese Frau zum Privatjet gebracht hat, zeigte sie mir noch einmal, wo sich alles befindet, hier gibt es ein kleines Badezimmer, eine kleine Küche, es gibt sogar ein Schlafzimmer. Seit wann gibt es in Flugzeugen kleine Schlafzimmer?

Na ja auf jeden fall sind die Sitze hier auch besser als die ganz normalen, ich kann mit den Knöpfen entschieden, ob meine Füße hoch sollen mit dem Sitz oder nicht und ich kann auf den Stuhl auch liegen. Decken und Kissen gibt es hier auch und Essen gibt es hier auch.

Das ist kein Privatjet mehr, sondern eine kleine Wohnung, die man in jedes Land mitnehmen kann.

,,Ich bitte Sie, nun Platz zu nehmen und sich anzuschnallen, denn der Flug geht gleich los. Sie werden viereinhalb Stunden fliegen. Die zweite Person ist auch schon hier, aber sitzt vorne."

,,Okay, alles klar, vielen Dank."

Nachdem die Stewardess gegangen ist, schnalle ich mich an und schaue aus dem Fenster.

Es ist so ein befreiend Gefühl, endlich weg zu gehen. Einfach alleine, ohne Sorgen, ohne Probleme, ohne Stress, einfach nur weg.

Während das Flugzeug startet, schaue ich mich noch einmal im Flugzeug um und schon sind wir in der Luft.

Wie lange ich nicht mehr gereist bin. Ich habe es so sehr vermisst.

Plötzlich höre ich, wie jemand sich abschnallt und aufsteht.

Es ist bestimmt die zweite Person, mit der ich im Flugzeug fliege.

Ich hoffe, es ist eine Frau. Ich könnte jetzt nämlich eine Gesprächspartnerin gebrauchen.

Ich habe mir schon immer eine beste Freundin gewünscht, aber nie wollte jemand mit mir befreundet sein.

Weil Abdul allen immer Angst eingejagt hat und als Abdul aus der Schule ging und ich mein Abitur gemacht habe, haben die anderen angefangen mich zu mobben.

Ich habe es einfach über mich ergehen lassen, da ich mir dachte, ich werde sie sowieso nicht wieder sehen und so schlimm war es für mich ja nicht, ich hatte Gott sei dank immer früh Schluss und es kam nie zu körperlichen Aktionen. Immer mal wieder Beleidigungen, aber die habe ich einfach überhört und habe mich auf meinen Abschluss fixiert.

Ich bin wohl so vertieft, dass ich noch nicht einmal bemerke, dass sich jemand vor mich gesetzt hat.

Ein Mann, mit einer Sonnenbrille im Gesicht und einem Cape, das er so tief trägt, dass ich sein Gesicht nicht sehen kann.

Doch bevor ich ihn überhaupt richtig analysieren kann, nimmt er seine Sonnenbrille und seine Cape.

,,Raùl?!"

,,Dahab ic-"

,,Das ist jetzt nicht wirklich dein Scheiß ernst?!"

,,Ich habe dir gesagt, du wirst nicht alleine reisen! Wir reisen zusammen."

,,Ich will nicht mit dir reisen! Ich will meine Ruhe von dir, was verstehst du nicht daran?"

,,Ich verstehe dich doch und ich habe auch kein Problem damit."

,,Anscheinend schon, denn sonst würdest du nicht mit mir zusammen fliegen! Warte, hast du mich ausgetrickst? Du hast der Frau an der Rezeption gesagt, ich müsste mit dem Privatjet fliegen! Du hast es geplant!"

,,Ja, ich habe der Frau gesagt, sie soll dir den Weg zum Privatjet geben, weil ich nicht möchte, dass dir was passiert. Stell dir mal vor, du würdest in einem normalen Flugzeug fliegen und irgend so ein fremder Typ macht dich an oder fragt nach deiner Nummer? Ich bin nicht da, um dich zu beschützen!"

Wie kann man nur so stur sein? Ich verstehe ihn nicht, ich gehe doch nur um Ruhe zu haben und nicht um eine neue Person kennenzulernen.

,,Ich hätte ihn nicht meine Nummer gegeben und ich wäre auch kein Gespräch mit ihm eingegangen. Du musst mir doch vertrauen. So wie ich dir auch am Anfang vertraut habe."

Alleine diese Worte auszusprechen fällt mir schon schwer genug. Ich kann es einfach nicht mehr, dieser ganze Stress ist einfach nicht das, was ich brauche.

Aber keiner will mich verstehen, ich will doch nur mal eine Auszeit.

,,Wenn wir ankommen, möchte ich dich nicht sehen! Ich bin eigentlich abgehauen und du bist mir gefolgt!"

,,Lass uns einen Kompromiss eingehen."

,,Bleibt mir ja nichts anderes übrig."

,,Ich werde in diesen zwei Wochen nicht mit dir verbringen, aber abends schon werden wir im gleichen Zimmer schlafen und das zusammen, sonst darfst du dich frei aufhalten, wie du willst. Aber du darfst nichts mit Männern zu tun haben."

,,Dein ernst? Ich verbringe den Tag alleine und abends mit dir? Das ist kein guter Kompromiss!"

,,Doch du hast deine Ruhe und ich muss mir keine Sorgen um dich machen."

Ich würde weiter mit ihm diskutieren, aber er ist stur, dass habe ich gelernt, wiederum habe ich zwei Wochen für mich alleine. Ich kann machen was ich will, wir schlafen nur im gleichen Zimmer.

,,Na schön, aber ich will meine Ruhe wirklich!"

,,Du hast mein Wort, du bekommst deine Ruhe."

Wenn ich ihm bloß trauen würde.

,,Na soviel zu deinem Wort."

,,Was?"

Anscheinend hat er mich nicht gehört, na ja, ein Verlust waren diese Worte jetzt nicht, aber okay.

,,Nichts, können wir jetzt zum Hotel fahren? Ich bin müde."

Mein Kopf brummt schon und ich merke, wie ich schon Kopfschmerzen bekommen habe.

,,Ja komm, wir werden abgeholt und dorthin gefahren."

Während der ganzen Fahrt wurden meine Kopfschmerzen immer schlimmer. Ich glaube, ich habe Migräne.

Das wird nicht gut enden. Ich brauche Luft.

,,Raùl, sag dem Fahrer, er soll anhalten."

Er schaut mich verwirrt an.

,,Wieso was ist los?"

,,Sag ihm, er soll anhalten, jetzt!"

Ohne das Raùl weiter fragt, sagt er dem Fahrer Bescheid und er fährt recht ran.

Mir ist so schlecht und meine Kopfschmerzen hören nicht auf.

Schnell steige ich aus, was aber wiederum nicht gut ist, da mir sofort schwindelig wird.

,,Schatz, was ist los?"

,,Raùl, wie oft noch, nenn mich nicht so!"

,,Was ist los? Beantworte meine Frage, du siehst blass aus."

,,Es ist nichts, wahrscheinlich nur Migräne."

,,Nur Migräne? Ist dir schlecht oder sonst was?"

,,Ja, mir ist ein wenig schlecht und schwindelig."

,,Komm, wir fahren ins Krankenhaus."

,,Nein, nein, es ist nichts, lass uns zum Hotel fahren."

,,Ich diskutiere nicht mit dir in diesem Zustand, ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus!"

Ohne lange zu warten, trägt er mich wieder ins Auto und sagt dem Fahrer, dass er uns ins Krankenhaus bringen soll.

Meine Kopfschmerzen werden so schlimm, dass ich das ich das Gefühl habe, gleich um zu kippen.

Ich hoffe, ich habe nichts Schlimmes.

Mafia Marriage  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt