Kapitel 12

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R A Ù L

Wow, ich bin immer noch geschockt. Dahab hat sich getraut und sich mir hingegeben. Endlich, ich dachte, sie will sich für immer davor drücken, aber ich hoffe, dass die Stimmung zwischen uns beiden jetzt besser wird. Ich habe keine Lust immer so zu tun, als wäre alles gut. Ich will mit ihr über alles reden, auch wenn es sie verletzen wird, muss ich ehrlich zu ihr werden. Ich will keine Geheimnisse gegenüber ihr haben. Ich muss versuchen, dass sie mir meine Fehler verzeiht oder ich muss dafür sorgen, dass sie niemals von meinen Fehlern erfährt. Ach scheiße! Ich weiß selber noch nicht einmal, was ich machen soll. Wenn ich ihr die Wahrheit erzähle, wird es zu einem Streit enden, aber wenn ich es ihr nicht sage, dann leben wir wie heute weiter und irgendwann kann ich es ihr ja erzählen, wenn wir so fünf oder sechs Kinder haben, weil dann hat sie keine Chance irgendwas zu machen. Ach, ich lasse einfach alles selbst zu kommen. Wenn sie erfährt, dass ihr Vater sie angelogen hat und alles nur vorgespielt hat, nur damit sie mich heiratet, dann wird es zu einem Desaster kommen. Ach, ich überlasse es einfach dem Schicksal, was passiert.

,,Guten Morgen, Schatz."

,,Guten Morgen Bellezza. Na, wie hast du geschlafen?"

,,An deiner Seite einfach nur perfekt. Ich bin so froh, mit dir diesen Schritt gegangen zu sein. Es fühlt sich so an, als hätte ich keine Probleme und Sorgen mehr. Als würde ich alles bei dir vergessen."

Ich wusste nicht, dass ich so eine Auswirkung auf sie habe, aber das ist gut.

,,Das freut mich Bellezza. Hast du immer noch Schmerzen?"

,,Ein wenig"

,,Ich gehe und mache uns Frühstück und dann kannst du eine Schmerztablette nehmen. Ohne Essen, keine Tablette."

,,Du hast dir also meinen Spruch gemerkt?"

,,Natürlich bellezza, wie könnte ich meiner wunderschönen Frau nicht zuhören oder ihre Worte ernst nehmen?"

,,Du bist so süß mein Schatz."

,,Du kannst dich ja später bei mir bedanken bellezza."

Dabei werden ihre Wangen rot und sie versteckt ihr Gesicht unter der Decke.

,,Versteck dich nicht, ich werde dich finden bellezza."

,,Ha ha, sehr witzig, wolltest du nicht Essen machen? Ich sterbe noch vor Hunger!"

,,Ist ja gut meine Wildkatze, ich mach ja schon. Später kannst du mich ja vernaschen."

,,Du-"

Schnell renne ich aus dem Zimmer mit einer Hose raus und werde trotzdem mit einem Kissen am Hinterkopf getroffen.

Sie kann also zielen und gut werfen, das heißt, ich muss aufpassen, nicht dass sie irgendwann mal bei einem Streit mich mit einem Messer abwerfen will. Das wäre für sie nicht schwer, jedoch für mich schon.

,,Was willst du eigentlich essen? Bellezza?"

Rufe ich von der Küche aus zu ihr.

,,Hmm, ich hätte irgendwie Lust auf Pudding mit Früchten."

,,Das ist Frühstück für dich?"

,,Ja, wieso? Vanillepudding mit Erdbeeren und Schokoraspeln, das ist so lecker."

,,Wie du möchtest Bellezza. Du bekommst deinen Pudding."

,,In der Zeit, mach ich dir das Essen für die Arbeit. Bis wann hast du heute eigentlich Arbeit?"

Hmm, es ist jetzt zwölf und ich muss um zwei dort sein. Bis um acht und dann muss ich noch einige Sachen klären, mit meinen neuen Mitarbeitern. Das wird schon länger dauern, wahrscheinlich bis zehn oder sogar elf.

,,Wahrscheinlich von zwei bis zehn oder bis elf."

,,Was? So lange? Bis in die Nacht? Was soll ich so lange alleine machen?"

,,Du hast doch auch später Arbeit Bellezza."

,,Ja, aber nur bis achtzehn Uhr. Und dann komme ich nach Hause. Was soll ich so lange machen, während du nicht da bist?"

,,Ich weiß es nicht Bellezza. Unternimm doch etwas mit Freunden oder so."

,,Schön zu wissen, dass du mir zuhörst, wenn ich mit dir rede und dir sachen von mir erzähle!"

Dabei guckt sie mich böse an. Was hat sie denn? Hab ich was falsches gesagt? Scheiße stimmt ja, sie hatte mir ja gesagt, dass sie keine Freunde hat. Verdammt, ich muss das wieder gerade biegen.

,,Und wie wäre es, wenn du mit meiner Schwester was unternimmst? Sie würde sich sicher freuen."

,,Ja stimmt, ist keine so schlechte Idee. Trotzdem bin ich noch wütend auf dich!"

,,Bitte verzeih mir Bellezza, ich habe sogar eine Überraschung für dich."

Dabei umarme ich sie von hinten und hauche ihr einige Küsse auf den Hals.

,,Was für eine Überraschung?"

,,Wenn ich es dir jetzt sage, dann wird es ja keine Überraschung mehr sein."

,,Aber ich mag keine Überraschungen."

,,Ich weiß und genau deswegen ist es ja auch eine."

,,Hmm, wenn mir die Überraschung gefällt, dann überlege ich es mir."

,,Bist du dir sicher, dass du es dir überlegen wirst?"

,,Was glaubst du denn? Das ich dir direkt verzeihe?"

,,Natürlich, wenn du siehst, was es für eine Überraschung ist schon."

,,Das werden wir ja sehen, mein Schatz. Und jetzt, gib mir endlich meinen Pudding!"

,,Du bist hartnäckig kleine, aber okay, hier hast du dein Pudding mit Erdbeeren und Schokoraspeln."

,,Yay endlich."

Dabei isst sie diesen Pudding, als hätte sie noch nie in ihrem Leben einen gegessen.

,,Der ist so lecker. Ich könnte den ganzen Tag lang nur Pudding essen."

,,Du kannst auch meinen haben. Und damit meinen ich nicht, den, den du gerade isst, Bellezza."

Doch aus ihrem Lächeln wird ein genervter Blick.

,,Du bist so eklig Raùl, sei doch einmal romantisch und nicht so pervers!"

,,Ich bin doch immer romantisch zu dir, meistens zeige ich dir meine romantische Seite im Bett."

,,Das meine ich nicht, du Trottel! Sei einmal richtig romantisch."

,,Was stellst du dir denn vor, unter romantisch zu sein?"

,,Hmm keine Ahnung, vielleicht ein Spaziergang am Meer unter einem Sternenhimmel. Und dann auch so ein schönes Picknick, mit Kerzen und Rosen. Und dann mit dem Auto so irgendein Drive in und Eis holen. Und zum Schluss nach Hause und einen schönen Film schauen. Das ist romantisch."

,,Für mich wäre es romantisch, wenn ich dich jetzt über meine Schulter schmeiße und dich mit nach oben ins Schlafzimmer nehme und dich vernasche und weißt du was? Das mache ich jetzt!"

Schon werfe ich meine schreiende Frau auf meine Schulter und laufe mit ihr wieder ins Schlafzimmer.

Mafia Marriage  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt