Y/N

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Weder meine Eltern noch Yuji verabschiedeten mich, als mir Satoru die Autotür aufhielt. Ich schaute mehrfach zu meinem besten Freund, der mich mit einem komischen Blick ansah.

Ich starrte ihn etwas zu lange an, als Satoru sich räusperte und ich daraufhin endlich einstieg.

Im Auto war ich eine ganze Weile still, linste nur immer wieder zu Satoru hoch, der das Auto fuhr, wo auch immer wir hinfuhren. Wir hatten diesen Moment, der mir noch im Magen saß und das Kribbeln verursachte. Und dann hatte er mich vor meinen Eltern verteidigt, der Gesichtsausdruck meiner Mutter war unvergleichlich und ich musste zugeben, ich habe es genossen.

Wieder linste ich zu Satoru und mein Herz fing an zu schlagen.

Gott, ich verliebe mich doch nicht in diesen Mistkerl, oder?!

Ich schüttelte den Kopf und schrie mir gedanklich zu, dass das auf keinen Fall ginge. Einen Erben produzieren und mehr nicht, ermahnte ich mich selbst.

Dennoch musste ich leicht lächeln und legte meine Hand auf meinen Bauch, zum ersten Mal in meinem Leben, habe ich so viel gegessen, bis ich selbst entschied, dass ich genug hatte. Niemand, der mich verachtenswert ansah oder mich ermahnte, nicht zu viel zu essen. Es war wirklich toll.

Plötzlich dachte ich an Yuji und mein Lächeln verschwand. Satorus Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht, denn ich hatte Angst davor, dass Yuji wirklich mehr in unsere Nacht hineininterpretierte als ich.

Habe ich alles kaputtgemacht, fragte ich mich und sah überrascht auf, als das Auto anhielt und wir im Gojo Anwesen angekommen waren.

»Hier verbringen wir unsere erste Nacht?«, fragte ich Satoru und starrte das Anwesen durch das Autofenster an.

Satoru schnallte sich ab und sah mich an.

»Du hast mich die gesamte Fahrt über angesehen. Warum?«

Ertappt sah ich ihn an. »Was?!«, fragte ich und schaute zur Seite, da mir sein Blick unangenehm war. Ich legte dabei meine Hand halb vor mein Gesicht, damit er nicht sehen konnte, dass ich leicht rot wurde. »Als würde ich dich ansehen!«, motzte ich ihn sofort an, um dieser peinlichen Situation zu entkommen.

»Also hast du nicht gestarrt?«, fragte er und man konnte richtig heraushören, dass er grinste.

»N... Nein!«, antwortete ich nicht wirklich überzeugend und schnallte mich ebenfalls ab. Ich öffnete die Autotür und stieg aus. Schnell weg von dieser unangenehmen Situation, dachte ich nur. Satoru stieg leise lachend aus und folgte mir.

»Das mit dem Lügen sollten wir noch mal üben, Kleines«, kommentierte er meine Reaktion und zeigte auf sein Haus. »Wieso sollten wir woanders schlafen. Das ist ... unser Zuhause«, beantwortete er meine vorherige Frage und verschluckte sich bei dem Wort schon fast, dabei verzog er seine Lippen.

»Ich weiß nicht, wovon du redest«, log ich und sah wieder zum Anwesen. »Was?«, fragte ich und sah Satoru an, während ich die Treppen hochging. »Was meinst du mit unserem Zuhause? Ich erinnere mich nicht daran, hier eingezogen zu sein.«

Er sah mich kurz an und lief dann ebenfalls die Treppen hinauf zur Haustür. »Deine Sachen wurden heute Morgen gebracht und schon ausgeräumt«, erklärte er und öffnete die Tür. Er wartete nicht auf mich, sondern ging einfach weiter die Treppe hinauf in das 1. OG. Immer zwei Stufen auf einmal nahm er. »Was hast du geglaubt? Dass wir heiraten und du noch bei Mamma und Papa wohnst? In einem kleinen Zimmer?«, fragte er »Wohl kaum. Du bist jetzt eine Gojo. Demnach wohnst du hier. Bei deinem Mann.«

Ich sah ihm hinterher, hob mein schweres Kleid hoch und folgte ihm die Treppen hoch ins 1 OG. Dann blieb ich aber stehen und stemmte meine Hände in die Hüften »Nun ... Nein... aber ich wusste nichts davon, wieso hat mir niemand etwas gesagt?«, fragte ich eher an mich selbst gerichtet und seufzte. »Ich will auf keinen Fall bei meinen Eltern bleiben, obwohl ich noch nicht sicher bin, ob deine Eltern besser sind«, meinte ich nachdenklich und sah ihn abwartend an. Als nichts von seiner Seite aus kam, verschränkte ich meine Arme vor der Brust. »Du nennst dich mein Mann und weißt nicht einmal, dass der MANN, die FRAU über die Schwelle trägt? Oder bin ich hier gerade einfach nur ein Gast?«, fragte ich etwas zickig.

Satoru x Reader --- Set Me Free ---Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt