Satoru

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Mein Handy klingelte zum dritten Mal.

Ich seufzte, fluchte und fummelte dann im Fahren in meiner hinteren Hosentasche herum.

»Shit!«, schimpfte ich, als ich mit Höchstgeschwindigkeit einen Schlenker fahren musste, weil das Auto vor mir bremste und ich mit einer Hand in meiner Hose steckte, sodass mein Reaktionsvermögen dezent gestört war.

Der Typ vor mir hupte und ich hob entschuldigend die Hand. Dann entschied ich mich dazu, mein Leben nicht weiter zu gefährden, und rechts rann zu fahren. Auf der Notfallspur stehend nahm ich das Gespräch an.

»Was?«

»Ich habe dich mehrmals versucht anzurufen, Satoru.«

Ich schnaubte. »Ach echt? Ist mir gar nicht aufgefallen, Riko. Erst, als ich einem Typen fast in den Kofferraum gefahren wäre. Hör mal, egal was es ist, ich bin sowieso auf dem Weg zu euch. Kann das noch warten?«

»Willst du zu Y/N?«

»Nein, ich hab' vor, Toji wieder für mich zu gewinnen«, erklärte ich sarkastisch. »Natürlich will ich zu Y/N. Aber das kann ich erst, wenn du auflegst, also ...«

»Genau darum gehts es ja, Satoru. Y/N ist nicht hier.«

Ich runzelte die Stirn. »Nein?«

»Irgendwas stimmt nicht. Ich hab' ein ganz blödes Gefühl.«

Ich runzelte die Stirn. »Warum? Was ist? Gehts Y/N gut?«

»Ja. Nein. Ich weiß es nicht!«

Ich setzte mich im Fahrersitz aufrechter hin. »Genauer, Riko. Genauer!«

Am anderen Ende der Leitung seufzte es. »Also sie ist vor einer Stunde los und hat sich irgendwie komisch verhalten.«

Ich knurrte, weil ich ihr alles aus der Nase ziehen musste. »Und weiter?«

»Y/N hat offensichtlich geweint gehabt und ... ich weiß nicht, irgendwie hat sie Sachen gesagt, die ... eben einfach komisch waren.«

»Zum Beispiel?«, wollte ich hellhörig wissen.

»Na ja, sie sagte so Sachen wie, dass sie etwas machen will, damit mit dir alles wieder so wird wie früher und, dass sie eure Ehe retten möchte und so skurriles Zeug eben.«

Mein Herz begann zu rasen, obwohl ich nicht sagen konnte warum. »Hat sie was Genaueres gesagt? Wo sie hin will zum Beispiel?«

»Nein und ja. Sie sagte nur, dass es zwischen euch wieder gut werden würde, weil du versuchen willst, das mit dem Kind ihr zuliebe zu versuchen.«

»Wohin ist sie?«

»Zum Frauenarzt. Und da wären wir dann bei dem Punkt, der mir etwas sorgen macht. Gerade gestern hatten wir uns noch unterhalten und sie hatte mir gesagt, das der nächste planmäßige Termin erst in drei Wochen wäre.«

Drei Wochen. Warum ging sie dann heute? »Ist es denn so außergewöhnlich, dass man zwischendurch mal geht?«, erkundigte ich mich, weil ich mich nicht auskannte.

»Du stellst mir nur fragen, die ich bis ja und nein beantworten kann. Ja, es kann schon normal sein. Aber ... Irgendwas ist nicht richtig, Satoru. Sie hat so komisch geschaut und sah so traurig aus.«

Ich verstand nur Bahnhof, seufzte dann aber. »Okay. Schick mir die Adresse von ihrem Arzt. Ich fahr hin und seh' nach, ob alles okay ist.«

»Klar, mache und ... Satoru?«

»Hm?«

»Bitte beeil dich.«

Ich legte auf, wartete auf die Adresse und tippte sie ins Navi ein. Dann führ ich los, und weil ich nur eine Nahtoderfahrung am Tag langweilig fand, textete ich beim Fahren Y/N.

Satoru x Reader --- Set Me Free ---Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt