Satoru

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Mein Handy summte und ich sah Rikos Nummer aufleuchten.

»Deine Frau ruft mich an.«

Toji, der schon halb im Sessel eingenickt war, brummte: »Dann geh ran. Wenn sie mich nicht anruft, will sie was von dir.«

Ich verdrehte die Augen und griff das Handy. Als ich es nahm, hörte es jedoch auf zu klingeln. Ich entsperrte es und Nachrichten ploppten auf.

Ebenfalls von Riko.

> Hier stimmt was nicht, Satoru. Die Mädeln benehmen sich komisch. <

> Okay, das ist nicht gut. Ich glaube, hier knallt es gleich. Du solltest lieber kommen. Y/N will nicht gehen und ich weiß nicht, was ich machen soll. <

> komm! Die haben Y/N was ins Trinken und sie hat eine verdammte Handvoll Pilze gefuttert! <

Als ich die letzte Nachricht las, setzte ich mich ruckartig auf und wählte Rikos-Nummer. Mein Herz hämmerte wie wild und eine unbeschreibliche Sorge packte mich.

Sie ging sofort ran. »Satoru?! Gott, endlich! Ich hab dich und Toji tausend Nachrichten geschrieben!«

»Ja, hab es eben erst gesehen!«

»Super Timing, Arschloch! Mann, Yuki hat Y/N was ins Trinken gemischt und dann hat sie sich magic Mushrooms genommen. Und bevor du fragst, ich weiß nicht wie viele. Sie ist total drauf und ... Mann, komm her und hol sie ab, bevor hier alles eskaliert. Ich schaff das nicht alleine.«

»Scheiße ist sie okay? Braucht sie einen Krankenwagen?«

»Ich glaube nicht, aber ... Komm lieber vorbei und hol sie ab. Das ist echt übel, Satoru. Echt, echt übel. Hier sind ein paar böse Sachen gelaufen und gesagt worden. Die haben sie fertiggemacht. So richtig.«

»Fuck! Schick mir den Standort, ich komme sofort.« Ich legte auf und gab Toji einen Tritt. »Jo! Steh auf, es gibt Ärger!«

Er blinzelte und murrte, doch als er mein Gesicht sah, richtete er sich ruckartig auf. »Was ist?«

»Komm, beeil dich«, sagte ich nur und erklärte ihm dann auf dem Weg zum Auto alles. Wir brausten im Ferrari los und ich biss die Zähne vor Wut und sorge zusammen. Ich würde diese Schlampen umbringen. Alle.

Ich fuhr über jede rote Ampel und gab einen verdammten Scheiß auf Verkehrsregeln. Jeder Gedanke kreist um Y/N und das, was die Schlampen ihr gesagt haben mochten.

Ich hasste das.

Ich hasste meine Vergangenheit noch nie so wie jetzt.

Seit ich Y/N besser kannte, wünschte ich mir regelmäßig, ich wäre anders gewesen. Nicht, weil es keinen Spaß gemacht hatte, sonder weil ich ihr damit wehtat. Dass ich alle diese Frauen im Bett hatte, tat Y/N weh.

Toji fluchte brüsk, als ich ziemlich eng um eine Kurve sauste und meinte, ›wenn wir heil dort ankommen wollen, müsse ich langsamer machen‹. Ich tat es nicht.

Innerhalb von nur zwanzig Minuten erreichten wir das Haus und ich stürmte hinein, ohne die Tür des Wagens zu schließen.

»Wo ist sie?«, brüllte ich die erste Tussi an, die mir vor die Augen trat und mir vage bekannt vorkam. »Wo ist meine Frau!«

Sie deutete auf die Tanzfläche und ich fluchte. Toji neben mir rief nach Riko, aber ich setzte mich schon in Bewegung. Die verdammten Bitches machten mir schlauerweise Platz und die Musik verstummte abrupt, genau dann, als ich fast bei Y/N ankam.

»Y/N!«, rief ich und steuerte sie an. Mein Herz hämmert wie wild. Als ich bei ihr anlangte, wirbelte ich sie herum und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Ich sah in ihre Augen und fluchte, weil ihre Pupillen so groß waren, dass ich kaum noch Farbe sah. »Shit, gehts dir gut? Wie viel hast du genommen?«

Satoru x Reader --- Set Me Free ---Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt