Y/N

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Nachdem ich noch beim Frauenarzt war, einen Mutterpass und einen neuen Untersuchungstermin bekam, fuhr ich nach Hause, in der Hoffnung, Satoru dort vorzufinden.

Doch dem war nicht so, ich war alleine.

Als Rosell davon erfuhr, dass ich schwanger war, versuchte sie sich zu freuen. Aber um sich ehrlich zu freuen, wusste sie einfach zu viel über unsere Beziehung und somit auch über die Wahrheit, dass Satoru aktuell kein Kind wollte.

Traurig saß ich also bis spät abends in unserem Zimmer und wartete auf Satoru.

Ich rief ihn mehrmals an, aber nur die Mailbox ging ran. Ich schrieb viele Nachrichten, in denen ich mich entschuldigte. Was eigentlich auch Schwachsinn war, wir waren beide Schuld. Aber für mich war die Schwangerschaft etwas Schönes und für Satoru eben nicht.

Irgendwann schlief ich mitten in der Nacht ein und wachte am Morgen, immer noch allein, wieder auf. Sorge und Panik breitete sich in mir aus, während ich immer noch darauf wartete, dass mein Mann nach Hause kommt und mit mir redete.

Ich saß vor dem Käfig mit den zwei Wellensittich und drehte mich schnell herum, als Satoru die Tür öffnete und unser Schlafzimmer betrat.

»Hey«, bracht er nur heiser raus.

Ich stand schnell auf und ging mit ebenso schnellen Schritten auf ihn zu und umarmte ihn.

»Es tut mir leid! Ich weiß, dass du dich gerade schrecklich fühlst, aber lass uns reden! Wir finden bestimmt eine Lösung!«, sprach ich. Weil ich so schnell auf ihn zu ging, fiel Satoru fast um.

»Ich ... Was?«, fragte er verwundert. »Für was entschuldigst du dich?«

Ich sah zu ihm auf. »Dafür, dass du nicht die Zeit hattest, dich zu entscheiden und ... und dich vorzubereiten. Ich habe deine Worte nicht vergessen und deswegen fühle ich mich schrecklich, dass dir deine Wahl abgenommen wurde«, erklärte ich traurig.

Er sah mich ungläubig an und schob mich etwas von sich weg. »Ich erfahre, dass du schwanger bist, haue ab und du ... entschuldigst dich?«

Ich legte meine Hand auf meinen Bauch. »Für mich ist das wie ein Segen. Aber ich weiß wie du dich dabei fühlst. Ich versuche, dafür Verständnis aufzubringen, statt jetzt mit dir zu streiten!«, seufze ich und sah ihn wieder direkt an. »Ich habe die Nacht viel nachgedacht und habe begriffen, dass du einfach Zeit für dich gebraucht hast. Ich hoffe, Toji konnte für dich da sein.«

Er schluckte, sah meine Hand, die auf meinen noch flachen Bauch lag und schüttelte den Kopf. Er lief um mich herum und blieb dann mitten im Raum stehen.

»Ich ... war nicht bei Toji.«

Ich folgte ihm mit meinem Blick. »Wie, du warst nicht bei Toji?«, fragte ich und ließ meine Hand sinken. »Wo warst du?«

»Als ich das erfahren habe, dass du ...«, erklärte er und stoppte, statt das Wort schwanger auszusprechen.»Ich habe ich Panik bekommen, Kleines. Ich ... Ich habe immer noch Panik, wenn ich ehrlich bin. Ich bin kopflos rumgefahren. Und in einer Bar gelandet. Ich ... Gott, du bekommst ein Baby! Das ist ... Fuck!«, sprach er und rieb sich die Haare. Er schien etwas verloren zu sein.

»Satoru, du warst die ganze Nacht in einer Bar?«, fragte ich wieder, aber mit mehr Nachdruck. »Du hast weder auf meine Nachrichten noch auf meine Anrufe geantwortet«, hielt ich ihm vor.

»Ich weiß, ich. Ich habe getrunken ...«, antwortete er und sah beschämend zu Boden und ließ die Hände schlaff an seiner Seite baumeln. »Sehr, sehr viel getrunken. Ich ... Fuck, sorry für das gestottert. Aber ...«, fuhr er fort und rieb sich wieder die Haare. »Es ist alles so scheiße kompliziert, okay?«, fragte er und ich verstand kein Wort, außer das er halt viel getrunken hat, und dennoch machte sich ein unwohles Gefühl in mir breit. »Ich war nicht die ganze Nacht in der Bar, Kleines. Ich bin weg, als Yuji gekommen ist«, fügte er hinzu.

Satoru x Reader --- Set Me Free ---Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt