Y/N

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Nachdem Lord Gojos Eltern uns regelrecht dazu überredeten in den Garten zu gehen, lief ich nun neben ihm her und versuchte immer noch meine Gesichtsfarbe unter Kontrolle zu bekommen. Er war wirklich ein Arschloch! Was bildete er sich ein! Er dachte auch, dass ich eines seiner Betthäschen war oder?!

Arschloch, Arschloch, Arschloch, rief ich mir gedanklich immer wieder zu und krallte mich noch fester in meine Tasche. Ich zog an dem T-Shirt und würde am liebsten im Erdboden versinken. Ich hatte das alles hier eindeutig unterschätzt.

Bei diesem Gedanken schaute ich zu Lord Gojo auf.

»Das ist doch alles so lächerlich«, kommentierte ich die Situation und plötzlich musste ich einfach anfangen, zu lachen. Aber nicht, weil ich glücklich war, sondern weil das alles einfach nur traurig war.

Wie sollte ich bitte mit so einem Mann mein Leben verbringen?

Lord Gojo sah auf mich herab und zog eine Augenbraue hinauf. »Du musst etwas genauer werden. Was genau hieran ist denn so lächerlich? Denn wenn du mich fragst, ist dein Shirt auf Platz eins«, sagte er und schaute sich um.

Sofort hörte ich auf zu lachen und schloss meinen Mund.

Arschloch, schoss es mir erneut durch den Kopf.

Ich sah an mir runter. »Tja, jeder hat seine eigenen Methoden mit dieser Scheiße umzugehen«, antwortete ich und sah dann wieder zu Lord Gojo auf. »Und deine scheint es zu sein, schon am Vormittag zu trinken«, kommentierte ich den alkoholischen Geruch, der von ihm ausging.

War er vielleicht wirklich ein Säufer?

Bei der Frage sah ich ihn mir etwas genauer an. Er sah wirklich nicht schlecht aus. Aber allein der Gedanke, wie viele Bilder ich schon von ihm gesehen hatte und dass immer mit einer anderen Frau, ekelte mich an. Mein Blick ging unkontrolliert zu seiner Jeans und ich fragte mich, ob und wie viele Geschlechtskrankheiten er schon hatte.

»Soll ich meinen Schwanz rausholen? Oder willst du ihn dir einfach nur vorstellen?«, reizte er mich und sah mich an, als würde ihm das an mir gefallen und gleichzeitig auch verabscheuen. »Und was das andere angeht«, sprach er weiter, kramte in seiner Tasche und zog eine Zigarette heraus, »stell dich einfach nicht so an, okay? Wir sind erwachsen.«

»Was?«, fragte ich und schaute ihn fassungslos an, aber riss mich schnell wieder zusammen. »Nein! Kein Interesse. Ich möchte lieber meine Unschuld an einen richtigen Mann mit Werten verlieren und du stehst in diesem Fall ganz weit unten«, antwortete ich ablehnend.

Ich sah die Zigarette an und verzog angeekelt das Gesicht. Wusste er nicht, dass Rauchen tödlich sein kann? Aber Moment, der Tod war ja eigentlich keine schlechte Idee, in Anbetracht dieser abgefuckten Situation. Ich überlegte, aber ließ es bleiben nach einer Zigarette zu fragen, ich mochte weder den Rauch noch den Geschmack.

»Wenn du das als Erwachsen betrachtest, dann frage ich mich echt, was bei dir falsch gelaufen ist?!«, fragte ich ihn genervt.

Wir liefen dabei weiter durch die Gärten, die zwar wirklich schön waren, aber der Typ neben mir versaute allein mit seiner Anwesenheit alles. Und der stechende Blick seiner Eltern, die auf der Terrasse standen und uns beobachteten, nervte ebenfalls.

Er sah mich überrascht an und hustete dann. Während er mich weiter betrachtete, leckte er sich über die Lippen.

»Jungfrau, Hm? Woran lieg's? Mr. Right noch nicht gefunden?«, fragte er, zog wieder an seiner Zigarette und pustete mir den Rauch ins Gesicht. »Als was würdest du uns denn bezeichnen, wenn nicht als Erwachsene? Ich bin 25«, sprach er weiter und schmiss die Kippe in das Blumenbeet seiner Mutter. Dabei deutete er auf einen kleinen Kiesel übersäten Pfad, um wahrscheinlich den Blicken seiner Eltern auszuweichen.

Satoru x Reader --- Set Me Free ---Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt