Der Wechsel ins Glück

S1/15 alte Freunde

Am nächsten morgen ist meine Schwester schon arbeiten als ich aufstehe. Ich lese bei WhatsApp das sie schon mit Charlie draußen war und er auch schon was gegessen hat. Dann hüpfte er in mein Bett und schlief unter meiner Decke wieder ein. Ich stehe dann langsam auf und mache mir einen Kaffee, während der Hund noch von Knochen zu träumen scheint.

Während der Kaffee kocht hüpfe ich schnell unter die Dusche und werfe mir eine Jogginghose und den Pulli, den ich Obi stibitzt habe über. Ich rufe Charlie nachdem mein Kaffee leer war und den Rest in eine Thermoskanne gefüllt habe. Der springt direkt unter meiner Decke hervor und rennt zur Tür. Ich gehe mit ihm durch den Stadtpark spazieren und erinnere mich wie ich ihn als ganz kleines Baby bekommen habe und hier langsam geübt habe ihn ohne Leine laufen zu lassen und abzurufen. Dabei lächle ich und trinke einen Schluck aus meiner Thermoskanne. Plötzlich holt mich ein ordentlicher Ruck an der Leine aus meinen Gedanken und ich schaue herunter was los ist. Er muss ein Blatt wegfliegen sehen haben und sprang ihm hinterher. 'Wie immer' kichere ich vor mich her. Es ist als ob er plötzlich in einer anderen Welt ist wenn er etwas fokussiert und ich bemühe mich ihn wieder zurück zu holen. Manchmal wundere ich mich wie sehr wir uns ähneln. Vor allem wenn wir abends auf der Couch sitzen und meine Schwester rein kam. Wir gaffen immer gleich zur Wohnzimmertür bis sie rein kommt. Fußball schauen wir auch immer zu zweit auf meinem Bett. Dann nehme ich mein Handy raus und schreibe Obi. Sie scheint schon beim Training zu sein also beschließe ich ihr nur schnell zu schreiben das ich sie liebe und wie sehr ich sie vermisse.

Mein Weg führt mich an der BayArena vorbei und ich beschließe mit Charlie an dem Trainingsgelände vorbei zu schauen. Doch bevor ich da ankomme laufen Selina und Elisa auf mich zu und winken. "Hey ihr zwei, habt ihr kein Training?" - "Nee, erst heute Mittag" sagt Elisa. "Aber was treibst du denn hier?" - "Ich bin mit Charlie unterwegs" und zeige auf den Hund der beide schon vor Freude wedelnd beschnuppert. "Ich glaube da freut sich jemand mehr als ich euch wieder zu sehen." lache ich als er beide versucht zum spielen zu animieren.

"Ich habe einen alten Ball im Auto, wir könnten uns ein wenig den Ball zuspielen. Es wäre auch nicht schlimm wenn er ihn doch mal kaputt beißen würde." sagt Selina.

Gesagt, getan. Wir stehen auf dem Fußballfeld in einem Dreieck und schießen uns den Ball hin und her. Charlie rennt ihm fleißig hinterher bis er ihn wirklich einmal bekommt. Dann steht er da und hält eine Vorderpfote auf dem Ball und präsentiert ihn uns. Er stubst ihn an und deutet uns das wir versuchen sollen ihm den Ball abzunehmen. "Der Zwerg will zanken und provoziert uns" lache ich. Das ist seine Lieblingsbeschäftigung, weshalb ich oft ein "inho" an seinen namen hing weil er ständig mit dem Ball dribbelt anstatt ihn mit der Schnauze aufzunehmen. Wir bekommen ihm zu zweit den Ball abgenommen und spielen nochmal eine Weile hin und her bis er langsam müde wird.

"Wir haben morgen übrigens ein Testspiel. Magst du zuschauen kommen? Eintritt ist sogar frei." fragt Elisa und ich nicke. "Klar, wenn ihr nicht unbedingt spielt wenn Deutschland spielt, bin ich definitiv dabei." - "Das Spiel fängt um 15:30 an." sagt Selina nun mit einem lächeln und wir gehen ein Stück bevor sich unsere Wege trennen. "Vielen Dank für den tollen Tag. Und wir sehen uns dann morgen!" sage ich als ich beide umarme und mich verabschiede.

Zu Hause angekommen liegt Charlie auf der Couch und schläft tief und fest. 'Vielleicht war das für ihn doch ein wenig zu viel' denke ich mir und grinse. Aber in 2-3 Stunden will er eh wieder bespaßt werden, der kleine Wirbelwind. Er hat schließlich erst vor paar Tagen sein 10 monatiges gefeiert.