Kapitel 17

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Und das nächste Kapitel, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! (:

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„Harry? Man Harry mach die Tür auf, was ist denn los?" Draco hämmerte sicherlich seit 10 Minuten an die Badezimmer Tür. Er war aufgewacht als Harry in ihr Zimmer gestürmt kam und sich im Bad eingeschlossen hatte. Und als er zur Tür ging und lauschte, konnte er kleine Schluchzer vernehmen, welches sehr untypisch für Harry war. „Ich spreng die Tür, wenn du sie nicht öffnest!" Drohte Draco und zückte seinen Zauberstab. „Ich zähl bis 3. 1, 2-" bevor er die zwei zu Ende gesprochen hatte, konnte er das leise Klicken des Schlosses hören und er riss die Tür auf. Auf dem Boden sitzend, Knie an die Brust gezogen und Arme um sich geschlungen, fand er Harry vor. Seine Augen waren ganz rot und noch immer liefen ihm Tränen über die Wangen.

Einen Moment lang stand Draco nur da und wusste nicht, was er machen sollte. „Hey, was ist passiert?" Er setzte sich zu Harry auf den Boden und legte einen Arm um diesen. Harry legte seinen Kopf auf Dracos Schulter und schluchzte nur. „Geht's dir schlechter? Tut dir was weh?" Draco fühlte sich immer mehr hilflos, als Harry nur mit den Schultern zuckte und noch immer nichts sagte. „Willst du nicht darüber reden?" Harry schüttelte leicht den Kopf und wischte sich die Tränen weg. Gott war das peinlich. Er wusste, er konnte immer auf Draco zählen, doch er hatte nie vor diesem geweint und ihm seine Gefühle gezeigt. Zum einen, weil es viel brauchte, bis er sie fühlte und zum anderen, weil er immer der Meinung war, er musste da allein durch. 

Etwas unschlüssig sah Draco zu seinem besten Freund. Es gefiel ihm nicht diesen so zu sehen, Harry war nicht bekannt dafür viele Gefühle zu zeigen, daher musste das, was ihn beschäftigte keine Kleinigkeit sein.

„Wenn du magst, bring ich dich wieder ins Bett und hol dir nachher essen?" Versuchte Draco Harry irgendwie auf andere Gedanken zu bringen. Er fühlte sich dumm, Mädchen waren doch für dieses Gefühlszeug da. Als Harry nickte, atmete Draco erleichtert auf und half dem kleineren auf die Beine. Nachdem er Harry wieder ins Bett verfrachtet hatte und sich fertig gemacht hatte, packte er seine Schulsachen und wollte gerade los, als er Harrys Stimme wahrnahm. „Ich habs ihn gesagt." Einen Moment stand Draco verwirrt da und drehte sich um, bereit zu fragen, wovon Harry sprach, als ihm ein Licht aufging. Fenrir. Er nickte verstehend und huschte aus dem Zimmer.

Im Gemeinschaftsraum warteten schon Theo und Blaise auf ihn. „Kein Harry?" Draco schüttelte den Kopf. „Kommt, wir müssen noch was erledigen, bevor wir zum Unterricht gehen." Verwirrt sahen sich die anderen beiden an, doch folgten dem Blondschopf nach einem kurzen Schulterzucken. Vor dem Büro ihres Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste blieb Draco dann stehen. Er war vielleicht keine Hilfe bei Liebeskummer oder sonstigen Gefühlsproblemen, doch jemanden eine Standpauke zum Wohl eines Freundes zu geben konnte er dafür um so besser.

„Draco, was machen wir hier?" Fragte Blaise verwirrt. „Wirst du gleich sehen!" Brummte Draco und hämmerte gegen die Tür. „Ich bin nicht taub!" Rief Fenrir und riss genervt die Tür auf, diese Kinder trieben ihn noch in den Wahnsinn. „Was wollt ihr?" Genervt knurrte er ihnen die Frage regelrecht entgegen. Bei den hinteren beiden funktionierte der Einschüchterungsversuch, doch der Malfoyspross sah ihn unbeeindruckt an. „Sei gefälligst kein Arsch zu Harry, du solltest wissen, dass er stirbt, wenn du ihn ablehnst. Außerdem kannst du von Glück reden, dass du Harry als Gefährten hast, ich könnte mir keinen besseren vorstellen. Also wehe ich find ihn noch mal deinetwegen heulend vor, weil du nicht die Eier hast was zu sagen oder zu tun! Ich warne dich nur einmal und mir ist das sowas von egal, dass du unser Lehrer bist, Harry ist Familie und niemand verletzt ihn ungestraft!" Damit machte Draco kehrt und schleifte zwei versteinerte Blaise und Theo mit sich und ließ einen überrumpelten Fenrir zurück.

Bitte was? Hatte er was verpasst? Fenrir sah den Dreien hinterher. Nachdem Harry abgehauen war und ihn gesagt hatte, sie seien Gefährten, war er nach dem ersten Schock in die Bücherei gestapft und hatte dort den nächsten Schock bekommen. Sie waren wirklich Gefährten, deswegen fühlte er sich zu dem Jüngeren so hingezogen und deswegen schmerzte es, auch wenn er sich von ihm fernhielt. Deshalb wollte er den Jungen, um jeden Preis beschützen und nahe sein. Deshalb tat es so weh, dass er heute Morgen abgehauen war und deshalb tat es so weh, wenn er ihn ansah, als sei er ein Monster und würde ihn verletzten. Er könnte ihn nicht verletzen, selbst wenn er es wollte.

Ihm war egal, dass er ein Vampir war, er war ein Alpha, er konnte machen, was er wollte. Niemand konnte ihm den Titel und sein Rudel wegnehmen, es war sein Geburtsrecht. Und selbst wenn wäre es ihm egal, Hauptsache Harry wäre an seiner Seite. Für Werwölfe war der Gefährte der größte Schatz, nichts war wichtiger als der andere. Am liebsten wollte er sofort zu dem kleineren, doch dieser schien ihn abzulehnen, welches ihn umbrachte. 

Es ergab jetzt Sinn, dass der jüngere so krank und abgemagert war, wenn er in abstieß, er war abhängig von seinem Blut. Deswegen konnte Harry sich nicht beherrschen, wenn er sein Blut trank und hatte beim ersten Mal so heftig reagiert. Und deswegen war sein Biss für ihn auch wie eine Spritze voll mit Oxytocin* und ließ ihn so durchdrehen, sie beide. Aber was sollte die Unterstellung, er würde Harry ablehnen? Es war doch eher umgekehrt. Bis Draco geklopft, na ja gehämmert, hatte, hatte er sich den Kopf zerbrochen, warum Harry ihn ablehnte. War er zu hart gewesen? Hatte er ihn verletzt? Mochte er ihn nicht? Er hatte immer angenommen, dass ihre Streitereien und Diskussionen einfach nur eine Art Vorspiel waren, immerhin hatten diese seit ihrem ersten Mal immer zu Sex geführt.

Er schloss die Tür und setzte sich auf seinen Stuhl. Er war maßlos überfordert. Er hatte sich nie um einen Gefährten gekümmert, und auch nie dran gedacht, was wäre, wenn er einen finden würde. Es störte ihn keines Falls das Harry sein Gefährte war, er war immerhin sein kleines kratzbürstiges Kätzchen, doch er schien ihn nicht zu akzeptieren. Zudem befolgte er jedem Befehl des dunklen Lords blind. Er war ein Mörder, mit so jemanden wollte Harry sicherlich nicht zusammen sein. Fenrir raufte sich durch die Haare. Es gab ihn ein mulmiges Gefühl im Bauch zu wissen, dass Harry wegen ihn geweint hatte und dass es anscheinend so schlimm war, dass der Malfoyspross sich entschlossen hatte ihm zu drohen.

Doch welches ihm den Hals zu schnüren ließ, war der Fakt, dass Draco recht hatte: Harry würde ohne ihn sterben. Er brauchte sein Blut zum Überleben, sonst würde er einen qualvollen Hungertod sterben. Fenrir stand auf und marschierte in seinem Büro hin und her. Er musste dafür sorgen, dass Harry sein Blut bekam und er bezweifelte, dass besagter bereit war freiwillig zu ihm zu kommen und von ihm zu trinken. Er würde sich also Blut abnehmen müssen und es Harry irgendwie zukommen lassen. Unbewusst fasste er sich an die verheilte Bisswunde an seiner Schulter, die Harry beim ersten Mal hinterlassen hatte. Sie hatte nur kleine kreisförmige fast unsichtbare Narben hinterlassen, doch sie war da und auf einmal störte sie ihn nicht mehr. Er konnte ihn nicht sterben lassen. 

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Sooo das wars für heute vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal (:

Können Werwölfe und Vampire lieben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt