Lexus Helaru
"Geschlossene Formation" schrie Solarus und der Kreis um uns verdichtete sich.
Frustriert beobachtete ich die Umgebung. Wir waren auf der Lichtung, doch die Schatten der alten Bäume warfen große Schatten auf uns. Hatte sich das Mondlicht verdunkelt? Misstrauisch blickte ich hoch in den Nachthimmel und meine Augen rissen erschrocken auf. Schatten zogen sich um den Mond und ließen nur einzelne Lichtstrahlen durch. Das war nicht möglich."Ambroz" zischte ich und zeigte auf den unnatürlich dunklen Himmel. Er fluchte leise und ich spannte meinen Bogen. Das fehlende Licht würde uns den Kampf erschweren.
Der Grund dafür war jetzt unwichtig, es galt erstmal zu überleben. Wachsam beobachtete ich die Schattenwandler und schoss einen Pfeil durch eine der Kreaturen. Sie schrie schrill auf und fiel kurz danach leblos zu Boden. Weiteres Kreischen erklang und die restlichen Schattenwandler griffen an. Mit einem weiteren Blick zu Ambroz stellten wir uns Rücken an Rücken und ich schoss Pfeile in alle Richtungen. Die Soldaten kämpften gut, doch die Zahl der Schattenwandler schien nicht zu schwinden. Fiel einer, tauchte kurz danach eine neue Kreatur auf. Konzentriert schoss ich weiter, als einer der Soldaten aufschrie.
Er war verletzt worden, eine große Wunde erstreckte sich über seinen Oberkörper. Fluchend erschoss ich den Schattenwandler und setzte an, den Soldaten zu heilen, doch eine weitere Kreatur riss ihm die Kehle auf. "Formation schließen" schrie Solarus und die restlichen Soldaten taten wie befohlen. "Wir werden überrannt" bemerkte ich frustriert, während weitere Pfeile in die Schattenwandler flogen. Ambroz nickte grimmig. "Und ich stehe unnütz in der Mitte des Kreises und kann nichts tun" fluchte er und ich schüttelte den Kopf. "Dein Tod würde Malynera in eine Krise stürzen, das weißt du". Er seufzte genervt und nickte ergeben.
Ein weiterer Soldat fiel und unser Kreis verkleinerte sich weiter. Ambroz bewegte sich flink zum Rand und erstach Schattenwandler in seiner Reichweite. Er war schon immer stur gewesen, dachte ich frustriert. Schnell griff ich nach einem weiteren Pfeil und schoss eine weitere Kreatur nieder. Immer wieder fielen Schattenwandler, doch auch zwei weitere Soldaten schienen verletzt. Sie kämpften weiter, doch das Adrenalin würde die Schattenfäden schneller wachsen lassen. Viktoria lag weiter bewusstlos in der Mitte des Kreises. Noch war sie geschützt, doch nicht mehr lange. Je kleiner der Kreis wurde, desto näher kamen die Kreaturen ihr. Schon bald würde kein Platz mehr für sie sein. Fluchend schoss ich weiter und bemerkte bitter, dass mir die Pfeile ausgegangen waren.
Besorgt ging mein Blick durch den Wald auf die schwer erkenntlichen Kreaturen und in den Himmel. Der Mond war weiterhin mit Schatten bedeckt, es musste Schattenmagie sein. Doch ich hatte noch nie so starke Kräfte gesehen und das beunruhigte mich mehr. Heulen und Knurren erklang aus der Ferne, waren es mehr Kreaturen? "Lyca" fluchte Ambroz und ich seufzte. Noch mehr Angreifer würden wir nicht überleben. Große Gestalten huschten zwischen den Schatten und näherten sich schnell unserer Position. Leuchtend grüne Augen blickten uns entgegen und ein lautes Knurren war zu hören. Damit griffen die Lyca an und stürzten sich auf die Schattenwandler. "Sie helfen uns?" fragte ich überrascht und Ambroz warf mir einen zweifelhaften Blick zu.
Die Lyka streckten die Kreaturen von hinten nieder und so schafften wir es, die restlichen Kreaturen zu töten. Doch gerade als wir aufatmen wollten, verwandelten sich nacheinander die beiden verletzten Mela. Die Soldaten beobachteten wachsam die Lyka und bemerkten die Veränderung nicht. Ich zog gerade meine Waffen, als zwei Messer auf die Verwandelten zuschellten und sie ins Herz trafen. Sie fielen leblos um und ich blickte überrascht in die grünen Augen eines zwischen den Bäumen stehenden Mannes. Er knurrte laut und die Lyka wichen zurück. Sie beobachteten uns wachsam, während sie sich am Waldrand aufstellten. Zwei Tiger, ein Bär, zwei Panther und ein Leopard.
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Schatten der Vergangenheit - Viktorias Vermächtnis
FantasyIm Jahr 1903 ist Viktoria eine 20 jährige Abnormität. Sie ist nicht verheiratet und träumt von einer Welt, in der sie frei leben kann. Dann platzt ihrer Mutter der Kragen und sie wird prompt an einen Mann verheiratet, der unter seiner Maske von Char...