HARPER
Damian sah mich ungläubig an. Dann biss er sich auf die Unterlippe. In einer gediegenen Ruhe kam er den noch fehlenden Meter auf mich zu, legte seine Hände auf meine Wangen und küsste mich. Meine Lippen schienen sich genauso danach gesehnt zu haben, wie seine. Denn sie hießen ihn willkommen, öffneten sich für seine Zunge und brachten meine Beine fast zum Einknicken.
Damians fordernder Kuss überbrachte seine unausgesprochenen Worte direkt an mein Becken, in dem sich sofort ein flehendes Ziehen bemerkbar machte. Ein hauchendes Stöhnen tönte aus meiner Kehle, woraufhin Damian stockte, den Kopf zurückzog, mich mit fasziniertem Blick musterte und mir mit düsterem und wissendem Ausdruck in die Augen sah.
»Evans? In 5 Minuten in mein Büro«, raunte er und drückte mir noch einen sanften Kuss auf, bevor er auf die Glastür zuging.
Ich schloss die Augen, schnaubte und lächelte. Dieser Mann war völlig verrückt. Und ich war es ebenso. Den Gedanken, wie es wohl zwischen uns weiterging, schob ich beiseite. Für diesen Moment spielte es keine Rolle.
Ich packte den roten Umschlag in meine Handtasche, hing meinen Mantel wieder über den Stuhl und holte die Weinflasche aus dem Präsent auf dem Tisch, das mir Ms. Geller mitgebracht hatte. Mit den Händen strich ich mir den hellblauen Blazer des Hosenanzugs zurecht. Dann ging ich in Damians Büro. Seine Jacke hing am Haken, er lehnte mit seinem schwarzen, oben geöffneten Hemd und der Anzughose an seinem Schreibtisch, das Licht war gedimmt und er hatte Weihnachtsmusik angemacht. Run Rudolph Run von Chuck Berry tönte durch die Lautsprecher des Computers. Die gute Laune, die der Song verbreitete, brachte mich sofort zum Schmunzeln. Sah ich richtig? Damian wackelte fast unmerklich mit der Schulter im Takt der Musik mit.
Ich lachte, da das wirklich ein eigenartiges Bild abgab. Mit einem verschmitzten Lächeln und einem charmanten Augenaufschlag, präsentierte ich ihm die Weinflasche in meinen Händen.
Er grinste. »Wir haben keine Gläser mehr.« Sein Blick fiel kurz auf die Wand, an der es gestern gescheppert hatte.
»Meine Ideen sind zwar nicht so verrückt wie deine, aber was hältst du davon, wenn wir aus der Flasche trinken?«, fragte ich mit ironischem Ton, als würde es jegliche Rahmen sprängen und als wäre er nicht selbst darauf gekommen.
Damian zog die Augenbrauen in die Höhe. »Wirst du jetzt frech?«
Seine Stimme hatte diese neue Boss-Manier, während er mich dabei beobachtete, wie ich den Schraubverschluss öffnete und einen Schluck aus der Flasche nahm. Ich musste lachen, da er mich verlegen machte.
Er sah mich an, als wäre es das sinnlichste, das er in der letzter Zeit gesehen hatte. Seine lächelnden Augen musterten mich, bevor er mir die Flasche abnahm, selbst einen Schluck daraus trank und sie beiseite stellte. »Das reicht, sonst bist du gleich wieder dicht.«
Mein Auflachen hallte durch das Büro und Wärme ummantelte mein Herz, da ich daran dachte, dass er mich, was das anging, gut einschätzen konnte.
Dann schlang er die Arme um mich und schien über etwas nachzudenken, bevor er das Wort ergriff: »Nimmst du ...«, fragend blickte er mich an und ich wusste sofort, was er meinte.
»Ja«, antwortete ich und bestätigte ihm, dass ich verhütete. Er nickte, lächelte und küsste mich wieder. Der Geschmack des Weins lag auf unseren Zungen.
Seine Hand wanderte an mein Kinn, stützte es kurz mit dem Daumen und landete schließlich auf meinem Po. Wie schon an der Weihnachtsfeier, nahm er mich hoch und setzte mich auf seinem Schreibtisch ab. Die deutliche Erhöhung des Stoffs in seinem Schritt drückte gegen meine Mitte, während seine Hände unter dem Blazer meine Taille entlangstreichelten. Ich neigte den Kopf zur Seite und genoss es, wie er seine Lippen bis zu meiner Halsbeuge hinabwandern ließ. Eine Gänsehaut verteilte sich über meine Schulterblätter auf meinem gesamten Körper, was mir erneut ein wimmerndes Stöhnen entlockte und mich den Rücken durchdrücken ließ.
Da das Ziehen in meinem Becken fordernder wurde, begann ich ungeduldig die Knöpfe seines Hemds zu öffnen. Er nahm ein klein wenig Abstand, nur um meine Bewegungen mit vollster Aufmerksamkeit zu studieren. Fast, als wollte er jede Millisekunde vollkommen auskosten. In seinem Blick lag Faszination, Wertschätzung und Genugtuung. Ich schluckte, da ich ihm niemals sagen würde, dass mich sein Ausdruck dabei unglaublich anmachte. Als hätte er meine Gedanken gehört, erkannte ich plötzlich das siegessichere Blitzen wieder, bevor seine Lippen erneut auf meinen landeten. Dominant und dieses Mal noch ungezügelter. Ich zog den Stoff über seine Schultern. Er riss sich von mir los, um für wenige Sekunden die Hemdärmel von seinen starken Unterarmen zu ziehen, nur um dann wieder über mich herzufallen. Wie zwei starke Magnete, fanden unsere Körper sofort wieder zusammen. Er befreite mich von meinem Blazer, zog mir in Windeseile das Top über den Kopf und öffnete den Knopf meiner Hose. Damit ich sie ausziehen konnte, hob er mich vom Schreibtisch herunter. Ich zog mir die Stiefeletten von den Füßen und öffnete den Reißverschluss der Hose. Der lockere Stoff fiel wie von selbst von meinen Hüften und präsentierte mich ihm in meiner weißen Unterwäsche. Damian war in der Zwischenzeit seine Hose inklusive Unterwäsche losgeworden. Und auch wenn das Licht gedimmt war, entging mir nicht, wie stählern sein Körper war. Seine Muskeln waren noch viel definierter, wie ich sie nach der Weihnachtsfeier in Erinnerung hatte und sein bestes Stück ließ mich unweigerlich schlucken. Sanft legte ich meine Finger auf die samtige Haut seiner Männlichkeit, als ein tiefes Stöhnen von ihm ausging. Er legte den Kopf in den Nacken und als seine Augen wieder meine fanden, hatte ich das Gefühl einen schlafenden Löwen geweckt zu haben. Dabei spürte ich genau, dass er sich alle Mühe gab, den Moment auszukosten, anstatt seinem Bedürfnis zu folgen und sich ohne jegliche Rücksicht augenblicklich auf mich zu stürzen.
Mit einem besitzergreifenden Ausdruck in den Augen, strich er über die Spitze meiner Unterwäsche und gab ein genussvolles Raunen von sich. »Gott, du bist so schön, Harper.« Ungezügelt griff er mit der Hand an meinen Hals und drang mit seiner Zunge in meinen Mund. Seine Hand fand meinen Nacken, stützte mich dort und drückte mich noch näher zu ihm. Einhändig öffnete er meinen BH. Nachdem die Wäsche zu Boden fiel, fanden zuerst seine Finger und schließlich seine Lippen meine Knospen. Er saugte an ihnen und ließ seine Zungenspitze darüber tanzen, was mich um den Verstand brachte. Als er mich dabei ansah, wimmerte ich vor Lust und wollte keine Sekunde länger warten. Offensichtlich hatte er mir meinen Wunsch angesehen, denn er trug mich bestimmend zurück zum Schreibtisch, wo er mich ablegte und mich von meinem Höschen befreite. Die zarten Küsse, die er auf die Haut meiner Beine und schließlich auf meine Bauchdecke drückte, waren die reinste Folter. Als sie meinen Venushügel erreichten, wollte ich ihn am liebsten anschreien, es endlich zu tun. Er quälte mich und genoss es mit all seinen Sinnen. Und wäre ich ihm nicht bereits völlig verfallen, hoben meine Hüften ab, als sein Mund sich zum ersten Mal um meinen Kitzler schloss. Ein erleichtertes Quieken ertönte aus meinem Mund, was er sofort mit einem sinnlichen Raunen beantwortete. Seine Zunge strich immer wieder im gleichen Takt über meine empfindlichste Stelle. Mit den Fingern krallte ich mich in seine kurzen Haare und suchte hilflos nach Halt, weil ich glaubte mich in der Lust aufzulösen, die er mich spüren ließ. Ich öffnete die Augen, da ich seinen Atem plötzlich nicht mehr auf mir spürte, und sah, dass er sich erhob. Sein Glied lag in seiner Hand, während er düster auf mich hinabschaute. Mit hungrigen Blicken tastete er meinen Körper ab, bevor er seine Spitze an meine Mitte drückte. Mit einem Ruck drang er in mich ein. Ich keuchte, da seine Härte mich vollkommen ausfüllte. Er gab mir einen Moment, mich an seine Länge zu gewöhnen, bis er sich schließlich zu bewegen begann. Da es die Antwort auf das Ziehen meines Beckens war, schickten mich seine ersten Stöße bereits in den Himmel.
Er beugte sich zu mir herunter, drückte einen Kuss auf mein Kinn. »Dir ist hoffentlich klar, dass ich jeden umbringen werde, der dich nach mir jemals wieder anfasst«, knurrte er. Seine Drohung brachte meinen Puls zum Rasen, denn erneut erinnerte ich mich daran, mit wem ich es hier zu tun hatte. Doch anstatt Angst zu bekommen, gaben mir sine Worte einen Kick, der mich auf eine Ebene der Erregung hob, die ich noch nie gefühlt hatte. Sie sendeten eine heiße Welle der Lust durch meinen Körper, der meinen herannahenden Höhepunkt schon nach dieser kurzen Zeit ankündigte. Immer und immer wieder stieß er sich in mich. Seine Hände ummantelten meine im Takt wippenden Brüste. Er hielt sich an ihnen fest, nur um das Tempo noch weiter zu erhöhen.
Da er offenbar bemerkte, dass ich den Gipfel bald erreichte, richtete er sich wieder auf, legte einen Daumen auf meine Perle und begann sie zu kreisen. Meine Beckenmuskulatur zog sich immer mehr zusammen, bis ich mich plötzlich mit einem lauten und genussvollen Stöhnen in meinem Höhepunkt auflöste. In mehreren Wellen rauschte das Gefühl durch meinen Körper.
Als ich wieder zu mir kam und die Sterne aus meinem Sichtfeld verschwanden, sah ich, wie ihn die Welle ebenfalls überrollte und er sich mit einem Knurren in mir ergoss. Dabei warf er unglaublich sinnlich den Kopf in den Nacken und sah dann mit einer Dunkelheit auf mich herab, wie es noch nie jemand getan hatte. Die feinen Schweißperlen, die auf den Erhebungen seiner Bauchmuskeln lagen, glänzten, während sich seine Bauchdecke durch seinen schnellen Atem hob und senkte. Für einige Sekunden stützte er sich über mich ab, atmete durch und ruhte in mir, bis er sich zurückzog und mir schließlich die Hand anbot, um mir aufzuhelfen. Dabei fiel mir schon wieder dieser selbstsichere und zufriedene Ausdruck in seinen Augen auf, der mich zum Lächeln brachte. Ich griff nach seinem schwarzen Hemd, das über dem Schreibtischstuhl lag, meinem Höschen und meinem BH und zog mir die Sachen an. Kurz beobachtete ich ihn dabei, wie er sich seine Boxershorts hochzog und in die Anzughose stieg, bevor ich zur Toilette lief, um mich frisch zu machen.
Als ich das Büro wieder betrat, sah ich ihn halbnackt nach der Weinflasche greifen. Er setzte sie an seine Lippen und trank einige Schlucke. Dann reichte er sie mir. Ich nahm sie mit zum Fenster und schaute auf das im Dunkeln leuchtende New York, lehnte mich an die Scheibe und rutschte mit dem Rücken herunter, bis ich auf dem Boden saß. Er kam zu mir, setzte sich neben mich und stützte seine Unterarme lässig auf seinen Knien ab.
»Wer noch arbeitet, hat gesehen, wie ich dich auf meinem Schreibtisch flachgelegt habe«, sagte er und grinste stolz, dass er sein Revier markiert hatte. Ich drehte mich um und beäugte die gegenüberliegenden, hohen Gebäude, in denen noch wenige Fenster hell erleuchtet waren. Dann grinste ich vor mich hin, immer noch verwirrt darüber, was hier gerade passiert war.
Wenn Olivia das wüsste.
»Hast du über Weihnachten schon was vor?«, fragte ich ihn und reichte ihm den Wein. Ob er Familie hatte, die er besuchte? Seltsam, dass mir das bei ihm abwegig erschien.
Er biss sich innen auf die Wange und schien zu überlegen. »Ich schaue mir auf jeden Fall diesen Film an. Wie hieß er noch gleich? Forgettable?«, scherzte er und machte sich über mich lustig.
Ich lachte. »Sollen wir ihn uns nochmal zusammen ansehen?«
Er sah verschmitzt zu mir herüber, hob die Augenbrauen und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. »Auf gar keinen Fall. Ich hab genau gesehen, wie du den Mörder in diesem Film ansiehst. Willst du, dass ich eifersüchtig werde?«
Ich lachte wieder. »Du spinnst!«
Zärtlich legte er seine Hand auf meine und verschränkte seine Finger mit meinen. Ich haderte mit mir, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich meine nächste Frage vielleicht schon bald bereuen würde. Aber ich wollte es dennoch wagen. »Und besuchst du vorher mit mir meine Eltern? Mein Bruder und seine Freundin werden auch da sein.«
Er schmunzelte. »Einverstanden.«
Ich schwieg einen Moment, bevor ich meinen nächsten Gedanken mit ihm teilte. »Wie läuft das jetzt eigentlich? Jetzt, da du mein Boss bist?«
Er versuchte sein Grinsen zu verbergen, was mir zeigte, dass ihn meine Fragen amüsierten.
Dann schüttelte er fast unmerklich den Kopf, als wäre ich schwer von Begriff. »Selbstverständlich werde ich meine Position ausnutzen und dich alle 5 Minuten in mein Büro bestellen.«
Ich lachte, da ich ihm seine düsteren Gedanken am Gesicht ablesen konnte. Zuzutrauen wäre es ihm allemal.
Und während wir uns in diesem verlassenen, halbdunklen Büro unterhielten, fielen Schneeflocken auf New York hinab. Eins war sicher: Dieses Weihnachten war unvergesslich und würde für immer in meinem Herzen sein.
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Merry dark Christmas, my Love!
RomantizmLese-Adventskalender / Ein Auftragskiller zu Weihnachten. 🎄 - Harper, die fleißige Assistentin der Geschäftsführung wird kurzerhand zur Fotografin der kommenden Weihnachtsfeier verdonnert. Nachdem sie die Kollegen den ganzen Abend fotografiert hat...