Glückwunsch
Als Marie am Morgen aufwachte, vergewisserte sie sich als erstes, dass Felix neben ihr lag. Vorsichtig tastete sie sich mit ihrer Hand voran, bis sie seinen Arm sachte berührte. Natürlich hatte sie ihn gespürt, sein Atmen gehört. Aber jetzt war sie beruhigt. Sie wunderte sich etwas, dass sie in der Nacht nicht aufgewacht war, als er heimgekommen war. Aber vermutlich war er absichtlich leise gewesen, um sie nicht zu wecken.
Langsam und leise schob sie sich aus dem Bett. Nachdem sie sich kurz im Bad frisch gemacht hatte, ging sie hinüber in den Wohnbereich und schaltete eine der Stehlampen ein. Es war noch dunkel draußen. Sieben Uhr vielleicht, schätzte sie. Nur auf Socken lief sie in die Küche, holte alles, um den Esstisch schon mal zu decken. Millimeterweise öffnete sie die Dachterrassentür, um dann rauszugehen und die dort verstaute Deko reinzuholen. Es war kalt und feucht draußen. Kein Schnee in Sicht, nur mieses Fisselregenwetter. Sie schloss die Tür wieder sorgfältig, drapierte die Nelken, Zwergrosen und Sterndolden mit dem Ilex und ein paar Tannenzweigen dazwischen um den weißen Teller an Felix' Platz herum. Rot und grün. Es passte zu dem Gesteck, das noch immer auf dem Esstisch stand. Es war weihnachtlich, aber das waren gerade die Farben, die es zu kaufen gab. Sie hoffte, dass Felix sich trotzdem darüber freuen würde. Selbst wenn sie nicht frühstücken würden, sah das einfach nett aus. Dann legte sie die LP von Stevie Wonder schon mal auf den Plattenteller. Sie hatte sie sich extra geliehen, als Überraschung für Felix.
Sie schaute zum Weihnachtsbaum. Es war schön, dass sie einen hatten. Und nachher würde Felix' Familie da sein. Das würde sicher gut werden.
Noch einmal ließ sie den Blick schweifen. Aber mehr konnte sie jetzt zunächst nicht vorbereiten. Sie löschte das Licht wieder und tapste im Dunkeln zurück ins Schlafzimmer. Felix schien weiter fest zu schlafen. Gut. Es war sicher spät geworden gestern. Und sie selbst war auch noch müde. Nachdem sie alleine zurückgefahren war, hatte sie noch Tatsächlich Liebe geschaut. Die einmalige Gelegenheit, sich das anzusehen, ohne dass Felix sie wegen ihrer Filmauswahl aufzog, hatte sie sich nicht entgehen lassen wollen.
Leise stieg sie wieder ins Bett, war froh, dass da noch etwas Wärme unter ihrer Bettdecke steckte, kuschelte sich ein, schloss die Augen und war bald wieder eingeschlafen.
Das Geräusch von fließendem Wasser aus dem Bad war zu hören. Felix. Marie öffnete die Augen, reckte und streckte sich. Fuck. Jetzt war er doch wirklich vor ihr aufgestanden. Das war so nicht geplant gewesen. Sie griff im Halbdunklen nach ihrem Handy auf dem Nachttisch. Zehn Uhr. Sie musste gähnen. Dann stand sie auf, ging zum Fenster, um zu lüften und öffnete dann die Tür zum Bad. Wie zu erwarten stand Felix unter der Dusche. „Morgen", rief sie, auch wenn das irgendwie falsch war. Sie sollte ihn heute wirklich anders begrüßen.
„Morgen", hallte Felix' Stimme aus der Duschkabine zurück.
Marie stellte sich ans Waschbecken, wusch sich noch mal das Gesicht, putzte sich die Zähne und richtete ihre Haare einigermaßen. Sie beeilte sich bei alledem, denn sie wollte zurück ins Bett. Tatsächlich schaffte sie es, das Bad wieder zu verlassen, ehe Felix mit dem Duschen fertig war. Sie schloss das Fenster, ließ das Zimmer weiterhin leicht abgedunkelt und schüttelte die Bettdecken aus, ehe sie sich wieder hinlegte.
Als Felix endlich aus dem Bad kam, öffnete sie ein Auge und sah ihm zu, wie er von der Tür zum Schrank ging. Noch trug er nur Shorts. Das sollte auch reichen. „Kommst du noch mal ins Bett?", fragte sie und als er sich umdrehte und sie ansah, lächelte sie ihn an. „Bitte?"
Er räusperte sich, musste sichtbar ein Grinsen unterdrücken und ging dann ums Bett herum. „Klar", sagte er und Marie spürte an der Bewegung der Matratze, dass er wieder ins Bett gestiegen war. „Ist was?", fragte er.
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Grace Notes (Felix Lobrecht FF)
Fiksi Penggemar...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Na ja, ihr wisst schon. Felix und Marie, das große Happy (na hoffentlich! Daumen drücken!) End, das sich bei mir natürlich nicht in ein Kapitel packen lässt. Das hier ist der Nachschlag, der Nachhal...