Geheimnis
„Hey! Willkommen an Bord!" Felix lachte und umarmte Sarah kurz und eher zurückhaltend höflich, ehe er Julian bei der Umarmung kräftig auf den Rücken klopfte.
„Dit wollteste immer schon ma sagen, wa?", vermutete Julian.
„Hallo!" Marie begrüßte die beiden ebenfalls. Wie verabredet hatten sie gestern im Hafen von Lenz angelegt, damit sie Julian und dessen Freundin heute hier abholen konnten für anderthalb gemeinsame Tage, die sie wohl auf dem Plauer See verbringen würden.
„Lässt der dich auch mal ans Steuer?", fragte Julian Marie.
„Klar. Mit der Zeit wird das ganz schön langweilig, wenn man da so rumsteht, also teilt er gerne." Marie lachte.
„Das ist aber echt mal ein Schiff", meinte Sarah.
„Mhm." Marie nickte zustimmend. Sie mochte Sarah. Julian und sie waren ein gut harmonierendes Paar, das merkte man ihnen an. Die Wahlberlinerin, die eigentlich aus der Nähe von Braunschweig stammte, war selbstbewusst und zupackend.
„Am besten legen wir gleich ab, damit wir heute noch vorankommen", meinte Felix.
„Müssen wir noch einkaufen?", fragte Sarah. „Wir haben unsere Klamotten und alles, klar, aber Essen, Trinken...?"
„Alles an Bord", sagte Marie. „Wir haben für euch mitgeplant."
„Und wo schlafen wir?"
„Ich zeig euch, wo ihr euch einrichten könnt." Marie wartete, bis Julian und Sarah ihr Gepäck genommen hatten, um ihnen die zweite Schlafkajüte zu zeigen.
Dann ging sie alleine wieder raus zu Felix und lächelte ihn an. „Und? Nervös, dass du jetzt auch noch Passagiere befördern musst? So als... Kapitän und Steuermann?"
„Quatsch." Felix winkte ab. „Bin doch Profi inzwischen. Und du bist ja meine Crew. Zusammen ham wa dit allet im Griff, wa?"
„Wenn du das sagst." Sie umarmte ihn kurz, gab ihm einen Kuss.
Marie gähnte. Sie war zwar vor allen anderen wach gewesen, hatte noch im Bett einen Keks gegessen, war im Bad gewesen und hatte sich dann, die Füße im Wasser baumelnd, ein paar Minuten den stillen Hafen angeschaut, aber eigentlich hätte sie wohl noch mal ins Bett gehen sollen. Jetzt stand sie auf, trocknete ihre Füße ab und zog sich Socken an, ehe sie in ihre Sneaker schlüpfte. Dann verließ sie das Boot, um Brötchen zu holen.
Als sie zurückkam, hörte sie Rauschen im Inneren. Irgendwer duschte gerade. Sie deckte den Esstisch, kochte Eier und setzte sich dann wieder raus, um zu warten, bis die anderen fertig waren. Es dauerte nicht lange, da kam einer nach dem anderen heraus zu ihr. Sarah und Julian waren beeindruckt von der Nacht an Bord, auch wenn sie ruhig im Hafen gelegen hatten. „Total friedlich irgendwie", fand Sarah.
Am Tisch aßen und tranken sie schweigend. Felix beschränkte sich auf einen Kaffee und wirkte übermüdet. Julian und Sarah waren wesentlich munterer. „Geht es dir eigentlich gut?", fragte Sarah Marie irgendwann und schaute sie an.
Marie kaute und schluckte das Stück Apfel herunter. „Äh... ja, klar. Wieso?"
„Ich dachte heute Morgen, ich hätte was gehört."
„Stimmt, ich auch", sagte Julian. „War der Fisch gestern nicht gut? Hatten wa doch frisch gefangen. Und... also ick hab nichts gemerkt."
„Nein, äh... der war auch gut", sagte Marie und überlegte fieberhaft, wie sie da wieder herauskommen sollte. Sie merkte, wie sie rot anlief. Hilfesuchend schaute sie zu Felix.
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Grace Notes (Felix Lobrecht FF)
Fiksi Penggemar...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Na ja, ihr wisst schon. Felix und Marie, das große Happy (na hoffentlich! Daumen drücken!) End, das sich bei mir natürlich nicht in ein Kapitel packen lässt. Das hier ist der Nachschlag, der Nachhal...