23. Kapitel - Ich bin gefangen!

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Ich öffnete meine Augen und fand mich in einem weißen Raum wieder. Meine Sicht war verschwommen und mein Kopf schmerzte. Ich schien, gegen eine Wand gelehnt, am Boden zu sitzen und mir war kalt.
Die Wände waren kahl, ohne jegliche Spur von Leben. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter, als mir bewusst wurde, dass ich gefangen war. Mein Kopf wusste, was passiert war, doch in diesem Moment konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Das Einzige, was ich spürte, war die Panik in mir, die mir sagte, dass ich gefangen war. Gleichzeitig hauste in mir eine unermessliche Verzweiflung.
Ich versuchte, aufzustehen, doch meine Beine zitterten so sehr, dass ich mich kaum aufrecht halten konnte. Meine Hände fuhren über die glatten Wände, während ich nach einem Ausweg suchte. Jedoch, es gab nur eine einzige Tür, die aus dickem Metall angefertigt war. Neben dieser Tür gab es keine Fenster, nichts, was darauf hindeutete, dass ich jemals diesen Raum verlassen könnte.

Das kann doch nicht mein Ende sein, oder?

Ein Gefühl der Ausweglosigkeit überkam mich und meine Kehle wurde trocken. Mein Atem wurde schneller und flacher, während ich versuchte, mich zu beruhigen. Doch die Stille, die den Raum erfüllte, war erdrückend. Kein Geräusch drang zu mir vor, kein Lufthauch, der mir versicherte, dass es noch eine Welt jenseits dieser kahlen Wände gab. Meine Hände zitterten, und ich presste sie fest gegen meine Schläfen. Ich wollte schreien, wollte um Hilfe rufen, aber meine Stimme versagte. Ebenfalls würde mich niemand hören und die, die es täten, würden mir nicht helfen. Sie waren alle böse.
Ich blieb also stumm, während die Dunkelheit, welche in meinem Kopf aufstieg, drohte, mich zu verschlingen. Ich sank abermals auf den kalten Boden, umklammerte meine Knie. Tränen traten in meine Augen, während ich versuchte, meine Gedanken zu sammeln. Wie war ich hierhergekommen? Warum war ich gefangen? Fragen schwirrten in meinem Kopf, aber keine Antwort bot sich an.
Fragen, die jedoch mein träumendes Ich sich stellte. Die Rosaly in diesem Raum wusste ganz genau, was passiert war.

"Wicked ist gut", flüsterte eine Stimme in meinem Kopf.

Die Zeit schien stillzustehen, während ich weiterhin in diesem weißen Raum gefangen war. Die Stille wurde unerträglich, und ich spürte, wie die Dunkelheit langsam in mein Innerstes vordrang. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breitete sich in mir aus, und ich fühlte mich verloren.
Ich war eine der Verlorengegangenen und für diese gab es keine Rettung mehr.

Erschrocken fuhr ich hoch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während Panik sich in meinem Inneren ausbreitete. Sie wollte entweichen, konnte es aber nicht; sie war ebenfalls gefangen. In diesem Moment wusste ich nicht, wo ich mich befand. Mein Verstand war immer noch in diesem weißen Raum gefangen und ich musste fliehen.
Irgendwie kam ich auf meine Beine. Meine Atmung war beschleunigt, während meine nackten Füße Erde und Wiese wahrnahmen, jedoch schenkte ich dem keine Beachtung. Ich lief durch eine dunkle Welt.
Meine Beine trugen mich über die pechschwarze Lichtung. Angstschweiß überzog meinen ganzen Körper, während ich mich den Mauern näherte.
"Ich muss hier weg...", murmelte ich, erreichte die Mauern. Diese ragten dunkel vor mir empor. Das Gestein war eiskalt, trotzdem legte ich meine Handflächen darauf. Ich drückte dagegen, aber die verdammten Mauern bewegten sich nicht. Ich schlug folgend gegen den harten Stein, aber ich bekam bloß eine Heimzahlung in Schmerz. Es kam mir so vor, als ob die Mauern mir höhnisch entgegenlachten, während ich panisch versuchte, aus diesem Gefängnis zu entkommen.

"Wicked ist gut...", flüsterte die Stimme aus meinem Traum wieder.

"Ich weiß nicht einmal, wer das ist!", schrie ich zurück, obwohl mir zugleich ein kalter Schauer den Rücken hinablief. Meine Panik verstärkte sich und ich ging auf meine Knie. Sie berührten das feuchte Gras, meine Hände immer noch gegen die Mauern gedrückt. Meine rechte Hand pochte, was mich nicht daran hinderte, abermals gegen die Mauer zu schlagen.
Mit jedem Atemzug verstärkte sich die Hilflosigkeit in meinem Inneren. Mein Kopf spielte verrückt, wollte sich unbedingt an die Vergangenheit erinnern, aber es war ihm unmöglich. Er musste mit den schrecklichen Bildern leben. Bilder, die er nicht einmal verstand.
"Ich kann das nicht, ich werde verrückt...", flüsterte ich.

Zwei Monate und ein gefühlter Augenblick | Newt Ff / Teil 1 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt