Kapitel 2 -eher friert die Hölle ein

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Überheblich lässt er seinen Blick über meinen Körper wandern, ehe er sich räuspert und fort fährt: "So oder so, ich bin deine beste Option hier. Also was sagst du Süße?"

Bei seinen ekelhaften Worten kommt es mir fast hoch. "Sag mal geht's dir noch gut?! Bevor ich mich auf dich einlassen würde, müsste die Hölle zu frieren, Cameron!" Wütend will ich mich gerade umdrehen und gehen als er mich an meinem Arm zurückhält. "Du hast also schon von mir gehört, Kleine. Ist es nicht lustig, wie schnell sich Gerüchte verbreiten?"  In der Zwischenzeit ist Topper, Rafe Camerons bester Freund, neben ihm aufgetaucht und mustert mich ebenfalls. Ich atme tief ein um ruhig zu bleiben. "Jetzt hör mal gut zu Cameron, ich sage es dir jetzt noch einmal und das zum letzten Mal... Eher friert die Hölle ein, als das ich etwas mit dir anfange. Oder mit einem Kook überhaupt. Also lass mich, verdammt nochmal, in Ruhe!" Zum Ende hin wird meine Stimme immer lauter. Als ich mich umblicke sehe ich, dass unsere Szene eine Menge Schaulustiger angelockt hat. Wieso sind die Menschen immer so schaulustig? Ich verstehe es nicht. Ohne Rafe noch eines Blickes zu würdigen drehe ich um und gehe.

Mein Blick ist sturr geradeaus gerichtet bis mich eine Stimme innehalten lässt. "Wow, dem hast du es aber gegeben." Mein Puls schellt sofort in die Höhe und ich bleibe abrupt stehen. "Ja, das war echt krass." stimmt noch eine zweite Stimme, der ersten zu. Ich atme noch einmal tief durch und schaue in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Eigentlich könnte ich mir den Blick sparen, denn diese Stimmen würde ich unter tausenden wiedererkennen. Diese Stimmen waren immer mein zu Hause. So viel mehr zu Hause als ihnen bewusst ist.
Als erstes erblicke ich den braunhaarigen Wuschelkopf mit dem Bandana um den Hals und einem breiten Grinsen, in dem sich Belustigung spiegelt. Mein Blick wandert weiter zu dem dunkelhäutigen Freund, der ein offenes Hemd trägt und gleichzeitig seine Intelligenz schon ausstrahlt und mich unsicher anlächelt. Neben ihm entdecke ich den blond haarigen Surfertyp mit den wohl blausten Augen, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Auch er wirkt sehr amüsiert. Schlussendlich gleitet mein Blick über die letzte Person der Gruppe. Ein bildhübsches Mädchen mit dunklen lockigen Haaren und einem offenen lächeln, das gerade zu danach schreit, dass man sie mögen muss. Ich muss schlucken. "Ähm... Danke", würge ich schnell hervor und will schon weiter laufen. "Hey, warte mal.. wie heißt du denn?", vernehme ich die erste Stimme wieder. Vor lauter Nervosität fange ich an mit meiner Kette zu spielen. Eine schmale silberne mit einem Schmetterlingsanhänger. Ich habe sie nie mehr abgenommen, seit ich sie bekam. Diese Kette bedeutet mir die Welt. Bevor ich überhaupt antworten kann, fährt die zweite Stimme fort: "Ja.. du kommst mir irgendwie bekannt vor..." Mein Herz setzt für einen Moment aus und ich umfasse meine Kette ein Stück fester. Innerlich sterbe ich gerade zehn Tode. Ich bin nicht bereit dafür. Nicht jetzt. Nicht hier. "Ich... Ich.." beginne ich zu stammeln. Das Mädchen scheint zu bemerken, dass ich mich unwohl fühle und ermahnt die Jungs sich nicht auf mich zu stürzen. "Hübsche Kette hast du. Wo hast du sie denn her?" Ich bin mir sicher, sie meint diese Frage nicht böse. Aber sie wühlt mich nich viel mehr auf, als es die Fragen der Jungen getan haben. Ich umfasse den Anhänger schnell, will nicht das ihn jemand sieht. "Die habe ich von einer besonderen Person bekommen... Ich, sorry, ich muss weg." Bekomme ich gerade noch raus bevor ich anfange zu rennen. Ich weiß wegrennen ist keine Lösung, aber in diesem Moment der einzige Weg den ich sehe.

Völlig außer Puste erreiche ich unsere Hütte nachdem ich den ganzen Weg zurück gerannt bin. "Du bist schon wieder da?" ertönt plötzlich die tiefe Stimme meines Grandpas. "Ja.. ich..", beginne ich plötzlich völlig außer Puste. "Ich habe sie gesehen. Sie waren da. Aber ich glaube sie haben mich nicht erkannt. Oder doch? Ich weiß es nicht... Auf jeden Fall bin ich weggerannt als sie meinen Namen wissen wollten." Ratter ich alles herunter. Ich spreche so schnell vor, dass ich am Ende nach Luft schnappen musste. Die Aufregung in mir drin spiegelt sich wohl auch nach außen wieder. Mitleidig schaut er mich an und nimmt mich in den Arm. "Stell dich ihnen", murmelt er in mein Haar und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Aber nicht mehr heute, jetzt geh schlafen."

only a Sunset apart || JJ Maybank Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt