ღ Kapitel 29 ღ

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Wütend laufe ich im Arbeitszimmer meines Vaters hin und her, während alle anderen irgendwelche Aufgaben erledigen.
"Ich verstehe wirklich nicht wie ihr alle so ruhig sein könnt, während meine Mate, die zukünftige Luna, grade wahrscheinlich gefoltert wird."
Mein Vater sieht zu mir und steht dann von seinem Platz auf. Ruhig kommt er auf mich zu. Er legt seine Hände auf meine Schultern und sieht mich direkt an.
"Junge, ich weiß das du grade innerlich durchdrehst."
Die Untertreibung des Jahrtausends.
"Doch Lilia hilft es wahrscheinlich nicht wenn wir überstürzt handeln. Sie würde wahrscheinlich noch mehr leiden wenn wir irgendeinen Fehler machen. Wir haben schließlich auch keine Anhaltspunkte wer dahinter steckt, geschweige denn wo sie sein könnten."

Leider muss ich ihm zustimmen. Wir sind zu ihr nach Hause gefahren, in der Hoffnung irgendeinen Hinweis zu finden, doch da gab es keine Spuren. Es war niemand zu Hause, es sah auch nicht nach einem Kampf aus, keine fremden Gerüche, einfach garnichts. Dann hat Josh versucht das Handy zu orten. Auch wenn man manchmal denken könnte das er nicht die hellste Leuchte unter der Sonne ist, so hat er technisch gesehen wahnsinnig was auf dem Kasten. Doch leider hat uns auch das nicht weiter gebracht. Sie müssen ihr Handy wohl ausgeschaltet haben.

Das Bild, das ich bekommen habe, haben wir ausgedruckt und vergrößert, in der Hoffnung das man irgendwas erkennen kann. Doch da ist nichts. Nur sie auf einen klapprigen alten Holzstuhl vor einer weißen Wand. Im Grunde kann es überall sein und das macht mich wahnsinnig.
Wir haben auch eine Liste erstellt mit möglichen Personen die uns schaden wollen. Doch niemand von ihnen weiß das Lilia meine Mate ist. Zumal ich auch die letzten zwei Wochen nicht hier war und es somit keine Verbindung zwischen uns gibt.
Frustriert fahre ich mir durch die Haare und setzte mich auf den Boden.
"Ich schwöre bei der Mondgöttin, egal wer es ist, der sie verletzte hat. Ich werde ihn eigenhändig umbringen."

Es vergehen Stunden in denen nichts passiert. Dad kümmert sich um irgendwelchen Papierkram und Mom hat angefangen zu backen. Das tut sie wahrscheinlich nur aus Frust aber egal. Wenn es ihr hilft.
Josh versucht weiterhin ihr Handy zu orten oder überhaupt irgendeine Spur zu finden. Doch am Ende funktioniert es nicht. Das ist zum Haare raufen. Ich hasse dieses Warten. Können die sich nicht einfach melden, sagen was sie wollen und mir Lilia dann wieder geben?
Aber wahrscheinlich wäre das wohl zu einfach.

Seufzend stehe ich auf und beginne im Haus umher zu laufen. Dieses rumsitzen treibt mich noch in den Wahnsinn. Das ich auch rein garnichts tun kann ist die Hölle für mich.
Ich hoffe einfach nur das es ihr gut geht und sie sie nicht weiter anfassen oder gar verletzten.
Mürrisch fange ich an meine Klamotten aus dem Koffer zu räumen, damit ich wenigstens eine Beschäftigung habe. Vielleicht vergeht die Zeit so schneller und sie melden sich schnell mit ihren Vorderungen. 

In Gedanken bin ich jedoch die ganze Zeit bei Lilia. Sie hat offensichtlich von uns Werwölfe erfahren und das auf keine gute Art. Dabei wollte ich sie doch langsam an die ganze Sache ran führen, sobald sie uns eine Chance gegeben hat.
Im schlimmsten Fall hat sie jetzt Angst vor mir und meiner Familie. Das würde allerdings alles nur noch schlimmer machen. Seufzend fahre ich mir durch die Haare.

Nachdem alles erledigt ist fange ich wieder an im Haus herum zu tiegern.
Dann ruft meine Mom alle ins Esszimmer an den Tisch. Sie hat einen Apfelkuchen gebacken und jedem ein Stück hingestellt.
Eigendlich habe ich keinen Hunger, doch ein Blick in das Gesicht meiner Mom und ich traue mir nicht zu sagen das ich nicht will. Man sieht ihr quasie an das sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht.
Ich denke es fehlt nur noch die berühmte Kirsche auf der Sahnetorte und sie bricht weinend zusammen.
Sie ist ebend ein kompletter Gefühlsmensch, oder Wolf.
Wie auch immer man es sehen will.

Auch die anderen bemerken es zum Glück und setzten sich schweigend an den Tisch.
Dann stellt meine Mom jeden eine Tasse heiße Schokolade mit Marshmallows hin. Das ist irgendwie schon immer ihr alles wird gut Mittel.
"Wie war es eigendlich bei Xavier."
Fragt Dad nach als wäre alles in Ordnung. Wahrscheinlich will er einfach nur die Stimmung etwas anheben oder vom Thema ablenken.
"Ganz ok. Sie stecken anscheinend bis zum Hals in Problemen wenn ich es richtig mitbekommen habe. Das Rudel streitet sich untereinander. Sie haben sogar mit kämpfen angefangen."
Gehe ich auf seinen Versuch ein und Dad runzelt die Stirn.
"Warum das denn?"
Fragt er nach und steckt sich dann ein bissen vom Kuchen in den Mund.
"Naja Xavier und sein Vater sind wie Feuer und Wasser. Wortwörtlich. Xavier mag Menschen, sein Vater nicht. Sei Vater zieht das Gesetzt des stärkeren vor und Xavier schlichtet lieber ehr und wählt den ruhigen Weg."
Ich nehme mir meine Tasse und trinke einen kleinen Schluck.
"Damon als Beta zu haben ist wahrscheinlich auch nicht grade ein Geschenk der Mondgöttin."
Wirft Josh plötzlich ein und ich verstehe absoulut was er meint.
"Er hat Xavier so lange damit vollgequatscht, seine Mate zu entführen, weil sie Zeit brauchte um mit allem klar zu kommen, das er auch noch so dumm war und es gemacht hat. Selene hat sich dabei versucht umzubringen und es nur mit wahnsinnig viel Glück überlebt."
Erklärt er meinem Vater der ihn mit großen Augen schockiert ansieht.
"Wäre es mein Beta, hätte ich ihn schon längst sein Amt entzogen und verbannt."
Mein Blick wandert zu meinem Beta der mich spitzbübisch angrinst.
"Zum Glück hast du mich, etwas besseres kann dir nicht passieren." 

Plötzlich ertönt ein Klopfen an unserer Haustür. Alle sehen sich verwirrt an denn niemand wird erwartet.
Sofort sprinte ich hin und öffne ruckartig die Tür. Unüberlegt offensichtlich. Denn Lilias Mutter steht weinend da mit einer Waffe in der Hand. Diese hat sie mit zittrigen Händen auf mich gerichtet. Was zur Hölle?!
"Es tut mir so leid."
Flüstert sie erstickt und drückt dann auch schon ab. Ohne das ich wirklich reagieren kann bohrt sich ein wahnsinniger Schmerz durch meine Brust. Mein Blick wandert an mir runter zu der Stelle wo nun ein kleines Loch zu sehen ist und Blut herausquillt. Plötzlich merke ich nur noch wie ich langsam zusammen sacke und dann wird alles schwarz.

♡This is my Girl♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt