ღ Kapitel 18 ღ

77 9 0
                                    

Liebes Tagebuch...
Ich weiß nicht was im Moment mit mir los ist.. Erst scheint die Welt noch völlig in Ordnung und dann BAM bin ich total von der Rolle.. Ich spiele jetzt Volleyball. Nun ja zumindest versuche ich es.. Aber es wird sich sicher noch zeigen ob das eine gute Idee ist oder nicht. Ich mache das ganze ja auch nur wegen Jason. Er verhält sich in letzter Zeit echt merkwürdig. Eigentlich erst seit der Klassenfahrt und dann gibt es da jetzt diesen Barbieklon der irgebdwie nie von seiner Seite weicht. Ich hasse sie einfach.

Das Jason der Grund war, war mir klar und auch wenn es mich innerlich verletzt bin ich dennoch froh das sie es wenigstend versucht hat. Immerhin hat sie so bemerkt das ich existiere. Schmunzelnd überfliege ich den nächsten Absatz in dem sie sehr ausführlich aufzählt warum Jamie die Falsche für Jason ist. Ich kann ihr in keinem Punkt widersprechen.

Aber das ist nicht der einzige Grund warum ich zurzeit so neben mir stehe... Heute habe ich den Tag mit Baxter verbracht. Ich glaube er hat mit mir geflirtet. Sicher bin ich mir da allerdings nicht. Und Scheiße nochmal, er riecht einfach unglaublich gut.. (^w^).. Ich bin in seinem Bett aufgewacht. Irgendwie waren wir ineinander gewickelt.. Er hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt und ich wusste plötzlich nicht mehr wie man atmet..

Wie süß ist sie denn bitte? Ein seltsam warmes Gefühl durchströmt mich als ich die Zeilen lese. Ich muss einfach herausfinden was sie noch über die Zeit mit mir geschrieben hat.

Das ganze ist total verrückt. Ich liebe doch nur Jason. Aber wenn Baxter lächelt dann passiert etwas ganz seltsames mit mir. Mir gehen dann die wildesten Fantasien mit ihm durch den Kopf und ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich hätte es nie für möglich gehalten dass ich mal auf dämonisches Schwarz stehen würde  statt auf Jasons engelhaftes Blond. Aber genau das scheint im Moment zu passieren. Ständig muss ich an Baxter denken. Er hat auch so  wunderschöne grüne Augen. Sie erinnern mich ein wenig an …

Schritte aus dem Flur lassen mich aufschrecken. Schnell schließe ich das Buch und lege es zurück, schließe die Lade und drehe mich um. Muss sie ausgerechnet jetzt wieder kommen? Es wurde doch grade spannend.

Die Tür geht auf doch es ist nicht Lilia die dort steht sondern ihre sehr überraschte Mutter.
"Hallo …"
Sagt sie gedehnt. 
"Hi."
Antworte ich automatisch ohne nachzudenken. Etwas zeitverzögert schaffe ich es dann auch zu einem lächeln. Sie kommt mit einem
Stapel Wäsche in der Hand rein und sieht sich um.
"Wo ist meine Tochter?"
Ein verblüfftes lächeln kommt zum Vorschein und lässt sie nun sehr viel freundlicher aussehen. Immerhin kam sie gerade in das Zimmer ihrer Tochter, die Hausarrest hat, und findet einen Jungen vor den sie nur einmal kurz gesehen hat.
"Sie ist unter der Dusche."

Ich lehne mich gegen den Schreibtisch. Ihre Mutter legt die Sachen Stück für Stück in den Schrank und kommt dann auf mich zu. Sie ist nur wenige Zentimeter kleiner als Lilia. Deswegen muss sie zu mir rauf sehen. 
"Sag mal wie bist du denn hier rein gekommen? Ich bin mir sicher das du nicht durch die Haustür gekommen bist."
Ich huste verlegen und reibe mir nervös über den Nacken.
"Äh, nein. Ich hab das Fenster benutzt."

Auf einmal lacht sie los und ich mag den Klang, denn Lilias lachen klingt genauso.
"Ihr Jungs macht das wohl zur Gewohnheit was."
Stellt sie fest und erinnert mich daran dass ich nicht der Einzige bin der durch Lilias Fenster klettert.
"Tja… für das was ich vorhabe war das leider die einzige Möglichkeit."
Ich schneide eine Grimasse doch ich denke es ist zu spät für lahme Ausreden. Die Wahrheit ist vermutlich der richtige Weg.
"Was genau hast du denn vor?"
Fragt sie neugierig nach und allein die Frage lässt mich tief durchatmen.
"Ich will Ihre Tochter entführen."

"Ach wirklich?"
Fragt sie leicht spöttisch. Sie macht einen kleinen Schritt zurück und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Und darf ich auch erfahren warum?"
Das ist allerdings leicht zu beantworten.
"Weil ich denke dass sie im Moment etwas Ablenkung gebrauchen kann. Sie hatte einen echt besch… üblen Tag."
Verbesser ich mich schnell und im nächsten Moment zieht sie ein mitleidiges Gesicht. 
"Ich wusste dass heute etwas passiert ist. Doch sie wollte nicht mit mir darüber reden."

Sie kommt wieder näher und legt mir eine Hand auf die Schulter.
"Weißt du was passiert ist?"
Fragt sie nach und lässt mich tief schlucken.
"Ja. Aber ich kann es Ihnen leider nicht sagen. Das ist Lilias Aufgabe nicht meine."
Automatisch trete ich einen kleinen Schritt zurück, außerhalb ihrer Reichweite.
"Doch wenn Sie wie ich wollen dass es Lilia wieder besser geht dann würde es helfen wenn Sie den Hausarest für heute ausnahmsweise mal etwas lockern und mich Lilia stehlen lassen."

Zu meiner großen Überraschung lacht sie mich nicht aus und wirft mich auch nicht hochkant vor die Tür. Im Gegenteil, sie scheint sogar über meine Worte nachzudenken.
"Du wirkst wie ein netter Junge. Und ich weiß dass Lilia wegen irgendetwas fürchterlich leidet. Wenn ich sie also mit dir gehen lasse, versprichst du mir dann dass du dich gut um sie kümmern wirst?"
Die Sache mit dem netten Jungen hatte sie vermutlich nur gesagt weil sie mich noch nicht richtig kennt.
Jeder andere hätte sie für die Aussage wahrscheinlich ausgelacht.

In einer überzeugend unschuldigen Geste hebe ich meine Hände.
"Ich verspreche ich werde Lilia in einem Stück zurückbringen… und glücklich."
Nun sieht sie mich wieder streng an.
"Ich nehme dich beim Wort … Baxter Everest."
Damit das ganze noch ernster rüber kommt wedelt sie streng mit dem Zeigefinger vor mein Gesicht rum.
"Und du bringst sie vor acht Uhr nach Hause."
"Auf jeden Fall.“
Bestätige ich ihre Bedingung.

Oh mein Gott was hat Lilia nur für eine coole Mutter. Sie ist meiner garnicht mal so unähnlich. Ich könnte mich glatt an sie, als die Mutter meiner Freundin, gewöhnen. Da gibt es nur noch eine Sache.
"Würde es Ihnen etwas ausmachen wenn Sie Lilia nicht erzählen dass Sie mich heute hier drinnen gesehen haben?"
Wie ich ihr Zimmer durchsuche…
"Du willst sie also immer noch entführen?"
Fragt sie skeptisch nach worauf ich nur grinsend nicke.
"Das ist der Plan. Es würde die ganze Sache etwas aufregender machen … und hilft ihr bestimmt dabei ihre Sorgen für einen Moment zu vergessen."

Lilias Mom seufzt kurz.
"Okay. Wenn du ihr nichts erzählst, mache ich es auch nicht."
Es ist wirklich bewundernswert wozu sie bereit ist nur um ihre Tochter wieder glücklich zu sehen. Sie geht zur Tür, doch bevor sie verschwindet sieht sie mich noch einmal an. 
"Es ist wegen einem Jungen nicht wahr? Ich nehme an es ist Jason?"
Ich presse fest meine Lippen aufeinander und zuckte hilflos mit den Schultern.
"Ich seh schon. Du bist ein guter Freund."
Sie lächelt mich noch einmal über die Schulter an und verschwindet dann aus dem Zimmer.

♡This is my Girl♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt